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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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man vielleicht von Chancengleichheit sprechen. Aber nur einer hatte das Angebot gemacht.
    Subbles Reflexe waren auf Geschwindigkeiten eingerichtet, von denen normale Menschen nur träumen konnten, und seine Waffen waren die besten, die die irdische Technologie liefern konnte.
    Er war ein Supermann.
    Keine Kreatur auf dem Planeten konnte es in bezug auf Stärke, Schnelligkeit, Ausdauer und allgemeine Beherrschung der Kampftechnik mit ihm aufnehmen, abgesehen von anderen Agenten. Auf der anderen Seite waren diese Mantas an einen anderen Planeten gewöhnt, an eine dichtere Atmosphäre und ein härteres Klima. Sie würden zögern, ihre Kräfte in unvorteilhaftem Terrain einzusetzen, genauso wie es ein Agent seiner Sorte als schlechte Taktik ansehen würde, sich mit bloßen Händen einem Killerwal im Wasser gegenüberzustellen.
    Vielleicht hatten sie die Situation nicht ganz richtig verstanden. Er würde sie klären.
    »Wenn ihr eure Aufmerksamkeit mal der Vegetation im Inneren zuwenden würdet.«, sagte er und machte eine entsprechende Handbewegung.
    Keiner von ihnen änderte seine Position. Aber einer blickte sowieso schon in die angegebene Richtung.
    Subbles Hände berührten den Gurt seiner Hose. Zwei Feuerlanzen erschienen und verschwanden. Zwei Palmwedel von getrennt stehenden Bäumen fielen auf den Boden, die verbrannten Stengel qualmend.
    Kein Manta bewegte sich.
    Aber Fernwaffen paßten nicht in das Weltbild der Mantas, obgleich sie offenbar einiges darüber wußten. Subble zog die mit Waffen ausgestattete Hose aus und legte sie neben seine Ausrüstung. Er entledigte sich seiner Spezialuhr, des Kampfrings, gewisser anderer Utensilien seiner Ausstattung. Ein nackter Mensch gegen einen nackten Manta, das paßte schon besser.
    »Aber es ist noch immer nicht sportlich, Bruder«, sagte er. »Du wiegst ungefähr vierundvierzig Pfund und hast keine Hände.«
    Subble bewegte sich. In einer Zeitspanne, die ein normaler Mensch gebraucht hätte, um seine Augen richtig einzustellen, hatte er fünf Schritte, eine Drehung und einen Salto gemacht, ein klobiges Stück Treibholz hochgerissen und mit einem einzigen Handschlag zerschmettert. Der einzelne Manta wartete.
    »Offenbar läßt du mir keine Wahl«, sagte Subble bedauernd. »Ich werde dich töten müssen, bevor es die anderen glauben.«
    Er wußte, daß es in so einer Auseinandersetzung keine Gnade geben konnte, denn in einem elementaren Kampf war Gnade Schwäche.
    Er war darauf vorbereitet, das zu tun, was getan werden mußte, mit aller Gründlichkeit und eigentlich ohne Bedauern. Aber er bedauerte es doch. Seine Mission verlangte einen Informationsaustausch mit den Mantas, um das Bild zu vervollständigen, und einen anschließenden Bericht. Das war alles. Aber sie weigerten sich zu kooperieren, bis sie bezwungen waren. Es war eine echte Verschwendung, ein intelligentes Lebewesen wie nebenbei zu vernichten, aber es war notwendig.
    Er ging auf das Zentrum des Strandes zu, knapp zwanzig Meter von dem ausgewählten Manta entfernt. Als er dies tat, sprangen die anderen nach außen weg und bezogen entfernte Positionen an jedem Ende der langen Linie: zwei hier, zwei dort, während der fünfte unter der verbrannten Palme inseleinwärts stehenblieb.
    Subble legte eine Pause ein, machte sich mit der Neigung des Strandes vertraut und prüfte die Festigkeit des Sandes. Er war am besten beraten, wenn er den trockenen Teil mied, weil der Sand dort wie Puder war. Er brauchte Standfestigkeit noch mehr als der Manta. Dann ging er auf seinen Widersacher zu.
    Er war sich unklar darüber, wie er ihn auf saubere Art und Weise töten sollte. Er konnte ihn schlecht erwürgen, weil er nicht auf irdische Weise atmete. Außerdem würde der Schwanz im Nahkampf sehr gefährlich sein. Er konnte ihn auch schlecht mit Schlägen auf die Nervenbahn lähmen, da er nicht genug über sein Nervensystem wußte, das vereinfacht und gut geschützt sein mochte. Etwas verspätet führte er sich vor Augen, daß er tatsächlich viel weniger über den Manta wußte als dieser über ihn. Vielleicht war die Partie doch nicht so unausgeglichen.
    Angesichts seiner Unkenntnis war die beste Wahl wohl, den Kopfteil mit einer Serie von schnellen Schlägen zu zerschmettern. Das Auge war die offensichtlich verwundbarste Stelle, und er wollte den Manta nicht durch einen langsamen Tod oder durch eine Verstümmelung quälen. Das Abschlachten war schon schlimm genug. Er wollte wenigstens das Leiden in den engsten Grenzen

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