Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
loszuwerden.«
    »Das ist wahr«, gab sie ihm recht. Sie holte sie hervor und schnippte sie in einen Sack mit Libellenkrebsen, von denen sie einer augenblicklich verschluckte.
    »Der Feinschmecker, der den Krebs verspeist, wird eine Überraschung erleben«, sagte Veg kichernd. Dann wurde er ernsthaft. »Was machen wir jetzt? Es mögen Tausende von Agenten hier sein. Wir können nicht gegen sie alle kämpfen!«
    »Ich habe den Geschmack am Kämpfen verloren.« Er sah sie an. »Dann bist du noch nicht wieder völlig hergestellt. Trotzdem müssen wir irgend etwas tun.«
    »Wir gehen zum Wellendom.«
    »Ich fühle mich schwindlig«, knurrte er.
    Der Wellendom war ein monströser gefrorener Springbrunnen, dessen herabstürzende Wasser, obwohl stationär, weder kalt noch starr waren. Tamme teilte sie wie einen Vorhang und trat in einen aufgewühlten Ozean, dessen Wellen die Textur von gallertartigem Plastik hatten. Die Oberfläche gab unter ihrem Gewicht leicht nach, nahm hinter ihnen aber wieder ihre unsprüngliche Form an.
    Auf den Schaumkronen in der Mitte hatte sich eine Anzahl von Tammes, Vegs, Talers, Aquilons und Cals niedergelassen. Von draußen kamen weitere herein, genau wie sie und Veg es getan hatten.
    »Geut, fongen wer on«, sagte ein Taler. »Konn ech mech verstendlech mochen?«
    »Zehmlech geut«, erwiderte ein anderer Taler. Ein allgemeines Murmeln der Zustimmung wurde laut.
    »Brauchst du eine Übersetzung?« fragte Tamme Veg. »Er hat den Vorschlag gemacht, anzufangen, und gefragt, ob er sich verständlich machen kann. Der andere hat gesagt.«
    »Ich habe es gehört«, grollte Veg. »Ich kann es verstehen, ziemlich gut.«
    »Das war das, was der andere sagte.«
    Sie konzentrierte sich auf den Sprecher und paßte ihre auditiven Reflexe einmal mehr so an, daß die Sprache für sie ganz normal wurde.
    »Wir alle wissen, warum wir hier sind«, sagte der Taler-Vorsitzende. »Dies hier ist zufällig ein zentraler Kreuzungspunkt für eine Anzahl von Alternativschleifen. Nun können wir nicht bis in alle Ewigkeit ziellos immer weiter wandern. Wir müssen zu einer Art Entscheidung kommen. Kämpfe zwischen uns sind sinnlos - wir sind uns alle weitgehend so ähnlich, daß der Zufall zum ent- scheidenden Faktor würde. Wir müssen uns vereinigen oder zumindest zu einer gemeinsamen, konkurrenzfreien Politik kommen, die den Interessen der Mehrheit am besten dient. Diskussion?«
    »Angenommen, wir werfen alles in einen Topf?« sagte eine Tamme. »Wenn wir verschiedene Alternativwelten repräsentieren, könnten wir in der Lage sein, genug Informationen über unsere wirklichen Feinde zusammenzubekommen, um alle einen Nutzen davon zu haben.«
    »Nicht eigentlich«, sagte Taler. »Wir sind einander so ähnlich, daß wir an einer gemeinsamen Ursprungsquelle divergiert sein müssen, etwa zu dem Zeitpunkt, als die drei Agenten die drei Normalen auf Paleo gefangennahmen. Einige von uns haben Vergleiche angestellt - bis zu diesem Punkt scheinen unsere Erfahrungen identisch zu sein. Danach teilen wir uns offensichtlich in drei Hauptlinien auf; in jedem Fall werden die drei Normalen von einem Agenten in das Wüstengefüge begleitet, von Taler, Taner oder Tamme. Jede dieser Linien teilt sich in drei Sublinien auf, wenn jener Agent das alternative Kleeblattmuster mit einem Normalen betritt. Neun Variationen. Jedoch.«
    »Das setzt voraus, daß die Realität divergent ist«, stellte ein Cal klar. »Ich habe den Verdacht, daß das Gefügesystem entschieden komplexer ist. Es sieht so aus, als ob alle Alternativwelten zu allen Zeiten existieren, voneinander getrennt durch den Bruchteil einer Sekunde. Deshalb sind wir nicht exakt parallel zueinander, und unsere scheinbare Einheitlichkeit früherer Erfahrungen ist illusorisch.«
    Taler antwortete nicht sofort. »Sie bringen mich von meiner Linie ab«, sagte er dann, wobei allgemeine Heiterkeit aufkam. »Nennen wir unsere einheitliche Herkunft also einen fiktiven Bezugspunkt der Konvenienz, weitgehend vergleichbar mit dem Hexaflexagon, das eine unzulängliche, aber nützliche Analogie und Leitlinie ist. Fraglos sind wir am besten beraten, wenn jeder auf seine eigene Alternativwelt zurückkehrt - wenn wir sie finden können. Können wir Einigkeit über den Inhalt des Berichts erzielen, den wir unseren Heimatwelten geben müssen?«
    »Finger weg von der Alterkeit!« rief Veg laut und überraschte damit Tamme, die inmitten dieser Ansammlung von Doubles gar nicht auf ihren eigenen Veg

Weitere Kostenlose Bücher