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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Gebrauchsgegenstände waren dort ausgestellt beziehungsweise die Reste davon. Der Griff eines Siebes zum Beispiel war nur deswegen als solcher zu erkennen, weil direkt neben dem Bruchstück eine maßstabsgetreue Zeichnung des gesamten Siebes abgebildet war, die genau kennzeichnete, bei welchem Teil es sich um den archäologischen Fund handelte. Ebenso verhielt es sich bei den anderen Objekten hinter der Scheibe: dem Henkel eines Kruges und dem Sockel einer Schüssel. Nur der kleine Delfin hatte keine erklärende Zeichnung neben sich. Das war aber auch nicht nötig, denn die einzigen beiden Personen, die wussten, was dieses kleine Kunstwerk einst verziert hatte, saßen am Bahnhof von Marktbreit bei Kitzingen.
    »Ic h … ich glaub das nicht!«, stieß Mara noch einmal hervor und starrte auf das kleine Zierstück. Dann nahm sie dem Professor einfach das Notebook vom Schoß und führte es ganz nah an ihre Augen heran. »Das ist einfach zu krass gerade«, flüsterte sie und versuchte, dabei in ihrem Kopf von Hoffnungslos umzuschalten auf Hurra . Es wollte ihr nicht so recht gelingen. Und doch gab es keinen Zweifel. »Da s … das ist er. Und zwar der Richtige! Der, der so blau geschimmert hat, ganz sicher! Ich erkenne es sogar an der Bruchstelle! Wie kann das sein?«, stammelte Mara aufgeregt. »Wieso ist das Ding genau da, wo wir gerade hinfahren?«
    »Warum denn nicht? Es ist doch exakt so, wie es der Njörðr gesagt hat. Euer Element, das Wasser, wird entscheiden, ob du würdig bist. Und ganz offensichtlich hat es sich schon vor langer Zeit entschiede n – und zwar dafür . Darum hat dieses kleine unscheinbare Delfinchen die Jahrhunderte damit zugebracht, zu dir zu reisen, und erwartet dich bereits in dieser Vitrine.«
    »Abe r … aber wie kann das denn reise n … ich meine, es ist nu r … nur ei n … « Mara war immer noch so erstaunt, dass ihr die Hälfte aller Wörter fehlte. Das Einzige, was sie halbwegs zustande brachte, war ein erstauntes Kopfschütteln.
    »Darüber wiederum kann ich nur spekulieren«, antwortete der Professor. »Aber als Teil der Dauerausstellung in Kalkriese ist es wohl eins der Fundstücke von der Ausgrabung vor Ort. Wie schon erwähnt, wird dort ein antikes Schlachtfeld ausgegraben. Doch hierzu später mehr. Im Katalogtext des Museums steht auf jeden Fall, dass der kleine Bronzedelfin im Jahr 1994 einem der freiwilligen Grabungshelfer förmlich vor die Füße fiel. Das passt doch, oder?«
    »Sie meinen damit, er wollte gefunden werden, um in der Ausstellung zu landen?«
    »Wollte oder musste. Ich meine gar nichts, Mara, ich sage nur, dass der gesuchte kleine Kerl da auf den Fotos zu sehen ist und wir auf dem Weg dorthin sind.«
    »Okay, und wie kommen wir an ihn rahhaaa… ah…« Mara rutschte vor Schmerz von der Bank und presste ihre Hand auf den Verband. Der vierte Ring brannte sich mit der Gewalt des Höllenfluchs in Maras Unterarm und sie konnte wieder nichts tun, als zu warten, bis es vorbei war!
    »Ah, Mistmistmistmist…«, zischte Mara durch ihre zusammengebissenen Zähne hindurch und wog sich vor Schmerzen auf den Knien hin und her.
    »Oh weh, kann ich irgendwie helfen, Mara?«, rief der Professor und sah sich gleichzeitig um, ob man sie beobachtete. Die einzigen anderen Wartenden waren aber am anderen Ende des Bahnsteigs und mühten sich gerade an einem der Getränkeautomaten ab.
    »Nein, nix, aua verdammt!«, stöhnte Mara und kämpfte mit der Wut der Entschlossenheit gegen die Tränen an.
    »Ich hol dir was aus dem Automaten. Was willst du trinken?«, bot der Professor an und kramte in seinen Taschen nach etwas Kleingeld.
    »Irgendwas mit viel Zucker und Schokolade, oder salzig mit Geschmacksverstärker und viele Es mit Nummern, oder alles, egal«, flüsterte Mara frustriert und ließ sich vom Professor aufhelfen.
    »Kommt sofort!«, salutierte Professor Weissinger und eilte los zu dem Automaten ein paar Meter weiter, während sie auf der Bank zusammensank.
    Mara betrachtete ihren Verband. Der sah inzwischen nicht mehr so aus, als würde er die Wunden vor Verschmutzung schützen, sondern wie eine Versuchsanordnung zur schnelleren Übertragung von Infektionskrankheiten. Oder wie ein biodynamischer Schlammumschlag.
    Oh Mann, wenn der Delfin wirklich das kann, was der Njörd versprochen hat, dann blas ich dem Feuerbringer so was von dermaßen die Kerzen aus, dass er danach mindestens ein paar Jahre braucht, bis er wieder mehr zustande bringt als ein Glühwürmchen mit

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