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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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täglich frischen Zetteln versorgt haben, und dazwischen auch noch deine verklebten Ausgrabungsstücke vor sich hin moderten. Heute möge es ein Papier-Alpinum sein, damals war es ein Feucht-Biotop! Ein Freizeitpark für Ungeziefer aller Arten und Formen«, schmetterte der Professor zurück. »Du musst wissen, Mara, eines Tages kam ich nach Hause, und die Viecher hatten doch glatt einen Sessellift gebaut, um … «
    »Wollen wir dann vielleicht mal?«, unterbrach Steffi und öffnete etwas zu höflich die Beifahrertür.
    »So ist das immer, wenn sie merkt, dass ich recht habe. Sie lenkt ab«, sagte der Professor und stopfte die Zettel in seiner Hand einfach in die Tasche.
    Mara seufzte und stieg schon mal hinten neben Thumelicus ein. Das war ja alles erst mal so ganz witzig, aber langsam strengte es auch ein bisschen an. Allerdings hatte sie sich damals, als ihre Eltern sich laufend wegen jedem Blödsinn in die Haare gekriegt hatten, auch gewünscht, dass sie manches ein bisschen mehr mit Humor nahmen. Sie verstand bis heute nicht, wie man sich ernsthaft darüber streiten konnte, wer vergessen hatte, die Butter nach dem Frühstück wieder in den Kühlschrank zu stellen. War es Aufgabe der Person, die die Butter hingestellt hatte? Oder war automatisch derjenige zum Aufräumen verpflichtet, der nichts zum Frühstücksaufbau beigetragen hatte? Im Endeffekt hatte das zu einer unausgesprochenen Butterregel geführt, die besagte: Wer immer die Butter hingestellt hat – Mara räumt sie weg.
    »Oh!«, machte der Professor. »Mara, ich hab gar nicht bemerkt, dass du wieder im Originalalter angekommen bist. Verzeih meine Ignoranz. Wie ging das denn so schnell?«
    »Ich hab die Kraft der Äpfel aufgebraucht, weil … « Mara stockte und sah zu Steffi. Die seufzte und vollendete den Satz: » … weil der Feuerbringer im Rückspiegel aufgetaucht ist.«
    »Du liebe Zeit! Ist dir was passiert?«, rief der Professor aufgeregt und stieg ins Auto. Er ließ sich in den Beifahrersitz fallen, und sein Blick gefror. Rund um ihn herum quoll Wasser aus den Polstern und durchnässte seine frischen Klamotten vom Nacken bis zu den Kniekehlen.
    Mit einem müden Blick sah Professor Weissinger Mara durch den Rückspiegel an. »Danke für die Warnung«, sagte er und seufzte.
    Steffi war anzusehen, wie sehr sie damit kämpfte, ihr Lachen zu unterdrücken. Schließlich musste auch der Professor grinsen, und Mara war erleichtert.
    »Wenn das alles ist, dann bist du ja noch mal gut weggekommen, oder?«, sagte der Professor schließlich. »Da haben wir ja schon deutlich Schlimmeres erlebt.«
    Mara grinste düster. »Na ja, ich bin dadurch immerhin sechs Jahre gealtert. Ansonsten alles soweit gut.«
    Der Professor legte die Stirn in Falten. »Das ist erst mal das Wichtigste. Hm. Also hat er sich tatsächlich SO schnell erholt?«
    »Na ja, er war nicht das haushohe Monstrum von gestern Nacht, sondern erst mal nur eine Erscheinung im Rückspiegel«, gab Mara zurück, und der Professor nickte.
    »Trotzdem«, murmelte der Professor und kratzte sich nachdenklich am Bart. »Es ist das erste Mal, dass du ihn hier in der Realität gesehen hast, richtig? Und das gefällt mir überhaupt nicht … «
    So hatte Mara das noch gar nicht gesehen, aber der Professor hatte recht. Nicht, dass sie sich an Loge in seinem Vulkan jemals gewöhnen würde, aber sie war tatsächlich vor allem deswegen so erschrocken, weil er mitten zwischen ihnen aufgetaucht war.
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Professor urplötzlich mit seiner Faust in die andere Hand schlug und rief: »Es reicht jetzt. Wir reagieren immer nur, laufen den Ereignissen hinterher und wehren uns dabei. Wir müssen jetzt endlich handeln!«
    »Richtig«, stimmte Steffi zu. »Das sollten wir. Hier ist mein Vorschlag: Ich besuche heute Abend das Seminar, und ihr wartet vor dem Ausgang des Feldherrnkellers. Dann verfolgt ihr Thurisaz bis dorthin, wo er wohnt. Ich nehme mal an, er wird irgendwo in der Nähe in einem Hotel abgestiegen sein. Dort nehmen wir uns ebenfalls Zimmer und versuchen, ihn, so gut es geht, zu beobachten.«
    Der Professor nickte gnädig. »Nun, da sich dieser Vorschlag zu hundert Prozent mit dem meinigen deckt, habe ich dem nichts hinzuzufügen. Also sollten wir das so tun, oder möchte jemand Einspruch erheben?«
    »Krah«, sagte Hugin.

Kapitel 15

    M ara erschrak mit einem doofen Geräusch, als direkt hinter ihr und Thumelicus die beiden Raben auf dem Rand der Rückbanklehne

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