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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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und Mara gehorchte sofort. Sie stürzte zur Tür. Thumelicus blieb noch einen Moment länger im Zimmer und ließ Thurisaz nicht aus den Augen. Erst, als Mara auf dem Gang war, bewegte auch er sich rückwärts auf die Tür zu. Da stand plötzlich Steffi neben Mara und drückte ihr etwas in die Hand.
    »Hier«, sagte sie nur, und Mara spürte den Stab in der Hand. Ihre erste Reaktion war, Steffi zu sagen, dass das Ding leider keinerlei Kräfte hatte. Doch da fühlte sie die vertraute Kälte in den Fingern, und sie sah, wie die bläulichen Schriftzeichen auf dem Holz erschienen.
    Mara verstand. Der Stab tat nichts anderes, als dass er die Kräfte bündelte, über die Mara verfügte. Wie ein Trichter machte er aus einer wild wabernden, magischen Wolke einen kräftigen Strom mit jeder Menge Durchschlagskraft. Und Mara hatte sich diesen Stab selbst erwählt, im Kampf gegen die Nornen am Grab der Seherin. In den Händen jedes anderen, auch in den Krallen eines mythologischen Eichhörnchens, war der Stab somit wertlos.
    Sie hielt das etwas zu kurz geratene Stück Holz mit beiden Händen fest und fühlte sich nun auch nicht mehr so hilflos.
    »Okay, also was jetzt?«, fragte sie den Professor und ließ dabei die Türe zu Thurisaz’ Suite nicht aus den Augen. »Was tun wir?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Professor Weissinger. »Thumelicus und ich wollten dich erst einmal da rausholen, weiter haben wir nicht gepl…«
    Etwas explodierte in Thurisaz’ Zimmer. Der Türrahmen und Teile der Wand flogen in den Gang, und die Kristalle des Kronleuchters prasselten überall nieder. Mara, der Professor, Steffi und Thumelicus wurden von der Druckwelle mehrere Meter rückwärts durch den Gang geschleudert und landeten in einem Haufen voller Schmerzen über- und aufeinander.
    Aus dem qualmenden Loch in der Wand trat Thurisaz, und er sah verdammt wütend aus. Auch umspielten ihn nun keine Flammen mehr. Er wirkte vielmehr wie ein durch und durch glühendes Stück Holzkohle, was insgesamt viel furchteinflößender aussah.
    »Netter Trick«, sagte er nur. Dann brach die Hölle los.

Kapitel 19

    D ie Flammenwand, die nun auf sie zurollte, füllte den Gang komplett aus, und die Hitze war unerträglich.
    Mara reagierte schneller, als sie denken konnte. Sie lag zwar auf dem Rücken und spürte das Gesicht des Professors neben ihrem Knie. Aber sie hatte keine Zeit, aufzustehen. Mit einer ruckartigen Bewegung ihrer Arme, die wirkte, als wolle sie eine Menge Zuschauer dazu auffordern, näher zu treten, riss sie von überall her Wasser zu sich und presste es mit aller Macht durch ihren Stab.
    Thumelicus hatte nur kurz den Kopf gehoben und sah sich nun Auge in Auge mit dem Ende des Stabes. Gott sei Dank hatte er die Geistesgegenwart, den Kopf sofort wieder einzuziehen, denn da schoss auch schon ein armdicker Strahl Wasser über ihn hinweg und der Feuerwand entgegen.
    Es zischte und brodelte ohrenbetäubend, aber Mara ließ nicht locker. Mit der Wut der Verzweiflung rief sie noch mehr Wasser zu sich und schickte es den Gang entlang. Überall um sie herum platzten Leitungen aus den Wänden, hoben sich Rohre aus dem Boden und spuckten hektoliterweise Wasser.
    »Mara! Wir müssen hier weg!«, schrie der Professor durch das Tosen hindurch. »Da oben steht ein ganzes Penthouse drauf! Wenn das alles zusammenstürzt, überleben wir das nicht!«
    »Okay!«, brüllte Mara. »Vorschläge?«
    »Ich denke, wir können kaum weglaufen! Also wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du uns alle woanders hinbringst. Und den Thurisaz gleich mit!«
    »Ich versuch’s!«
    Mara hatte allerdings nicht vor, den Professor und Steffi mitzunehmen. Sie war wild entschlossen, die beiden nicht in Gefahr zu bringen. Da sich beide hinter ihr befanden, war das auch nicht weiter schwierig. Doch Thumelicus lag vor ihr auf dem Boden, und um auch Thurisaz miteinzuschließen, musste sie den Bereich über Thumelicus hinweg erweitern.
    Also wohin? Auf die Gnitaheide? Nein, da ist der Nibelungendrache in der Nähe, überlegte Mara fieberhaft, während sie den Wasserstrahl wieder auf das Feuer von Thurisaz lenkte. Der grölte irgendetwas Wütendes, aber Mara hörte nur das Zischen des Wassers und das Dröhnen der Flammen. Außerdem, was konnte er schon Wichtiges schreien, das sie jetzt weitergebracht hätte? Wütend war sie schon genug.
    Nach Asgard, in die Welt der Götter? Nein, das gab sicher nur Ärger.
    In Lokis Höhle! Nein, Loki war gefesselt, es würde Sigyn unnötig in Gefahr

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