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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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in Mara sofort eine unbändige Wut auf. Niemand, NIEMAND tut Mama irgendwas an!, schrie es in Mara so laut, dass sie sich für einen Moment kaum mehr konzentrieren konnte. Und da passierte etwas Seltsames: Sie spürte, wie sie wieder durch die Wand zurückgezogen wurde. Nein, es war anders! Sobald sie sich nicht darauf konzentrierte, hier bleiben zu wollen, driftete sie einfach wieder zurück in Richtung ihres Körpers! Mara stemmte sich dagegen und schwebte zurück an ihren Beobachtungsposten direkt über ihren beiden Feinden.
    Ich kann nichts tun, was du nicht besser vermagst. Ich bin nur ein Eichhörnchen …
    Na klar, dachte Mara. Bist ja nur ein Eichhörnchen! Schon mal über einen schwarzen Helm und einen Umhang nachgedacht? Dazu ein bisschen schwerer Atem plus Orchester, das »Dö Dö Dö Dööö« macht, sobald du auftrittst? Wäre ganz praktisch, weil dann weiß ich immer schon, dass du gleich wieder auftauchst, du Mistfliege! Oh verdammt, ich drifte wieder … Konzentration …
    Du wurdest mit Macht beschenkt, nicht ich.
    »Du weißt verdammt genau, dass ich damit den Feuerbringer nähren muss, bis der sich wieder erholt hat von dem letzten Angriff dieser kleinen Sumpfkuh!«
    Weißt du, wen die als Nächstes angreift, die Sumpfkuh!?, tobte Mara und hätte sich am liebsten am Kronleuchter festgehalten, um nicht wieder zurück zu ihrem Körper zu schweben und sich trotzdem weiter aufzuregen. Ging aber nicht, also riss sie sich weiter zusammen.
    Das Eichhörnchen schien nachzudenken. Mara nutzte den Moment für das Gleiche: Offensichtlich stimmte also, was Thurisaz gesagt hatte, denn Ratatösk hatte nicht widersprochen. Wenn der Feuerbringer schwach war, musste Thurisaz ihn mit seiner Kraft am Leben erhalten. Und er wurde laut Ratatösk mit Macht beschenkt. Was sollte das heißen? Genetisch vererbt, so wie ein Talent? Oder … Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als Ratatösk wieder losbrummte.
    Wir könnten sie besiegen. Denn mal ist sie mächtig, mächtiger noch als der Rabengott persönlich. Dann wieder ist sie hellsichtig wie Frija oder aufbrausend wie Thor und ein anderes Mal geschickt im Kampf wie Heimdall. Sie lenkt das Wasser wie Njörðr, täuscht die Menschen wie Loki und wirkt seiðr wie Freya persönlich.
    »Und darum könnten wir sie besiegen? Du redest wirres Zeug!«, rief Thurisaz, griff eine Flasche Mineralwasser und schleuderte sie mit einem Wutschrei auf den riesigen Flachbildfernseher an der Wand. Die Flasche platzte und Wasser spritzte in alle Richtungen.
    Mara erschrak, als die Glassplitter durch sie hindurch glitten und überall im Raum niederprasselten. Sie hatte immer mehr Mühe, die Konzentration zu behalten. So viele wichtige Informationen und dazu noch die Wutachterbahn … Mannomann!
    Thurisaz würdigte den Fernseher keines Blickes, dessen Bild nun durch eine große leuchtend rote Zickzacklinie durchbrochen war, als würde die Szene gerade ein Telefongespräch zeigen. Da die Linie direkt durch den Kopf des Nachrichtensprechers ging, war sie wohl nicht so gemeint.
    Das Eichhörnchen blieb völlig ungerührt von Rieses Wutausbruch. Vermutlich hatte es schon ganz andere Personen und Wesen wütend erlebt, und die hatten sicher mehr herumgeschleudert als eine Flasche Mineralwasser … Konzentration!
    Mara spürte, dass es schwerer und schwerer wurde, an Ort und Stelle zu bleiben. So, als würde ihr Körper Mama spielen und ihre Seele reinrufen, weil das Essen fertig war.
    Gnnnn… noch nicht!, dachte Mara und versuchte, weiter zuzuhören.
    Ja, wir können sie besiegen. Im rechten Moment aber nur.
    Nicht jetzt, nicht jetzt! Muss noch bleiben, NICHT JETZT!
    Ja, sie ist mächtig, aber sie ist es wohl nicht immer. Denn oftmals scheint sie schwächer als ein kleines Kind.
    Warum weiß das Viech das, au, muss loslassen, kann nicht mehr, tut weh, tut weh, tut w… was ist denn jetzt? Mit einem Mal spürte Mara, dass das Zerren an ihrer Seele nachließ. Es wurde von Sekunde zu Sekunde weniger und fast wieder erträglich. Seltsam, warum …
    Thurisaz beendete sein rastloses Wandern und sah das Eichhörnchen aus blitzenden Augen an. »Ist das so? Nun gut, dann hätte ich da eine ausnehmend hübsche Idee … «
    Etwas machte leise BONK und die beiden sahen zur Tür.
    »Hast du wieder was beim Zimmerservice bestellt?«, fragte Thurisaz.
    Sicher nicht noch einmal. Das Clubsandwich war kalt und überteuert.
    »Okay, versteck dich. Ich schau nach.«
    Mara wusste nicht, warum, aber sie hatte ein

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