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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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ganz mieses Gefühl. Einerseits wusste sie, dass niemand aus ihrer Gruppe so dumm war, an dieser Tür zu klopfen, es sei denn, es hatte irgendeinen tieferen Sinn. Andererseits war das BONK einhergegangen mit einer Entspannung des seltsamen Zuggefühls.
    Thurisaz öffnete die Tür. Im Gang stand Mara. An ihr hing ein Junge mit braunen Locken. An dem Jungen hing Professor Weissinger.

Kapitel 18

    D u!«, rief Thurisaz aus und wich gleichzeitig zurück.
    Ich!, schrie Mara innerlich auf, und schon war es endgültig um ihre Konzentration geschehen. Sie schnalzte zurück in ihren ausdruckslosen Körper wie ein Gummiband.
    Mara schnappte röchelnd nach Luft und wurde erst einmal von einem heftigen Hustenanfall durchgeschüttelt, der ihr Tränen in die Augen trieb. Durch den verschwommenen Schleier hindurch nahm sie wahr, dass etwas Braunes, Felliges mit ausgefahrenen Krallen durch die Luft auf sie zusegelte. Doch da wurde Mara auch schon zur Seite geschubst, gleichzeitig von starken Händen gehalten, und sie registrierte, dass an der Stelle, wo gerade noch ihr Kopf gewesen war, nun ein Fuß erschien. Dieser trat das Eichhörnchen so hart zurück ins Zimmer, dass es an Thurisaz vorbeiflog und klirrend die Fensterscheibe durchschlug.
    Mara wurde wieder aufgestellt und wischte sich die Tränen aus den Augen. Thumelicus nickte ihr stumm zu und stellte sich dann vor sie. Dabei fixierte er Thurisaz aus Augen, die sich zu Schlitzen verengt hatten.
    »W… was«, stotterte Mara, der das alles viel zu schnell ging. Eben hatte sie noch unsichtbar unter der Decke gehangen, und jetzt stand sie plötzlich hier im Gang und Cussi hatte Ratatösk aus dem Fenster geballert.
    »Dein Körper ist einfach aufgestanden und auf Autopilot hier rausgetappt. Wir konnten ihn nicht aufhalten!«, zischte der Professor und deutete auf die Tür zu ihrer Suite am Ende des Ganges. Die Tür hing schief in den Angeln, und Steffi blickte verdutzt durch den Türrahmen. Mara verstand, dass sie zurückbleiben musste, um nicht auch noch ihre Tarnung auffliegen zu lassen. Aber was nun?!
    »Was willst du hier?!«, rief Thurisaz etwas zu schrill und meinte damit wohl Mara. Die hatte im Moment keine Antwort darauf.
    »Na gut, dann erledigen wir das jetzt«, grollte Thurisaz entschlossen und riss die Hände nach vorne. Dabei schloss er die Augen und murmelte etwas. Mit Grausen sah Mara zu, wie sich kleine Flammen um seine Hände bildeten, diese einhüllten und dann über das Handgelenk krochen, die Arme entlang …
    »Ich fasse es nicht! Er ist der Feuerbringer?«, stöhnte Professor Weissinger.
    Aber Mara wusste es besser. »Nein, ist er nicht. Er zieht nur seine Kraft von Loge ab. Der kann sich jetzt zwar nicht erholen, aber dafür kann … «
    Weiter kam sie nicht, denn Thurisaz holte blitzschnell aus und schleuderte ihr eine Faust aus Flammen entgegen, die durch das Zimmer und direkt auf Mara zuschoss!
    Nahezu gleichzeitig erschien vor ihr ein rundes Silbertablett, und die Flammen schlugen hart auf. Im selben Augenblick spürte Mara, wie etwas an ihrer Hose entlang purzelte. Irgendwie war ihr klar, dass es sich um die Reste eines Klubsandwichs handelte.
    Thumelicus ließ das Tablett sinken. Thurisaz starrte ihn wütend durch die Flammen an. »Du bist also ihr Beschützer, ja?«
    Thumelicus antwortete nicht, machte stattdessen einen bedrohlichen Schritt auf Thurisaz zu. Der wich aber nicht zurück. Die Flammen hatten ihn nun bereits vollkommen umhüllt, und es schien ihm nicht nur Kraft, sondern auch Mut zu verleihen. »Noch einen Schritt, Bengel, und ich brenne das gesamte Hotel nieder bis auf die Grundmauern.«
    Plötzlich ertönte ein schneidenes Warnsignal, und gleichzeitig blinkte etwas an der Decke: Es war ein Rauchmelder, der sich aufgrund des Feuers brav gemeldet hatte. Jeden Moment würde die Sprinkleranlage loslegen, und vielleicht war das sogar ihre Rettung!
    Schneller, als Mara aufatmen konnte, hatte Thurisaz jedoch das Gerät zu einem Klumpen schwarzem Plastik zusammengeschmurgelt. Der Feuerball war so schnell durch den Raum geschossen, dass Mara ihn kaum gesehen hatte. Nichts blinkte jetzt mehr, und auch der Warnton erstarb mit einem armseligen Jaulen.
    »Und jetzt«, brummte er dann drohend und hob abermals die Hände. Das Telefon klingelte. Thurisaz verrollte die Augen. »Einen Moment.«
    Augenblicklich erloschen die Flammen an seiner rechten Hand, und er hob das Funktelefon von der Basisstation ab. »Hallo? Nein, alles in Ordnung, das war nur …

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