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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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fragte der Professor.
    »Ja, erst mal. Und was ist ein Gawargel?«
    »Das erfährst du noch früh genug«, lachte Steffi. »Also dann. Ich geh jetzt da rein. Ihr wartet bitte so lange hier oder kommt früh genug hierher zurück, damit ihr ihm folgen könnt, wo auch immer er danach hingeht. Wohl nicht zurück in den Bayerischen Hof . Mara, wenn du eine Möglichkeit hast, mit mir telepathisch Kontakt aufzunehmen, dann wäre das natürlich toll. Von einer weiteren Astralreise würde ich allerdings abraten. Bis dann.« Steffi wartete keine Widerrede ab und ging einfach los.

Kapitel 5

    M ara war gar nicht wohl zumute, als sie Steffi über den Platz stiefeln sah. Sie hatte sich den Kragen des weißen Trenchcoats hochgeschlagen und ging in einer weiträumigen Schleife über den Platz. Als sie die Stufen der Feldherrnhalle passierte, sah sie kurz hinauf, als würde sie sich dafür tatsächlich interessieren und bog dann ab zum Eingang in den Keller.
    »Wieso soll ich denn keine Astraldings machen?«, fragte Mara den Professor. »Das war doch super, und wir haben so viel draus gelernt?«
    »Erstens sehe ich hier nirgends irgendwelche Raben, die dir wieder ein bisschen Götterkraft spendieren könnten«, antwortete Professor Weissinger, ohne die Polizisten aus den Augen zu lassen. »Und zweitens wollen wir doch nicht, dass sich dein Geist im Feldherrnkeller rumtreibt, während dein Körper auf Autopilot über den Platz tappt und mich dabei vor sich herschiebt.«
    Da hatte der Professor natürlich mal wieder recht. Mara wollte gerade trotzdem anmerken, dass sie sich Sorgen machte um Steffi, als sie so sehr erschrak, dass sie fast in die Knie gegangen wäre.
    »Was ist denn? Um Gottes willen, Mara, was ist passiert?«, rief der Professor entsetzt.
    Mara zeigte hinaus auf den Platz. »Mama … da ist meine Mutter!«
    Professor Weissinger folgte ihrem Fingerzeig, und auch er war schockiert. »Tatsächlich! Verdammt, ich dachte, sie wäre beschäftigt!«
    Maras Mutter lief doch tatsächlich beschwingten Schrittes quer über den Platz und hielt natürlich direkt auf den Eingang zum Feldherrnkeller zu. Am liebsten hätte Mara gerufen, aber das wäre sicher keine gute Idee gewesen.
    »Das darf doch nicht wahr sein … « Der Professor schüttelte den Kopf.
    Fand er Mama jetzt plötzlich doch doof, nachdem er vorhin so nette Sachen über sie gesagt hatte? »Ich ruf sie an!«, beschloss Mara und wühlte bereits nach ihrem Handy. Warum hatte sie ausgerechnet jetzt den Reißverschluss der Jacke zugemacht? Er klemmte! Hektisch riss sie daran herum und fluchte leise auf das blödkackige Blödreißverscheißverdingsgehtnichtauf!
    Bis der Professor mit spitzen Fingern dazwischenging, den Reißverschluss am einen Ende festhielt und dann mit einem Ruck öffnete. Mara sparte sich einen Kommentar, fischte das Handy heraus und wählte per Kurzwahltaste Mamas Mobilnummer.
    Die meldete sich sofort, und Mara verlor keine Sekunde. »Mama, warum … w… wo bist du?«
    »Ach, hallo! Ich gehe doch zum Seminar, Maramaus. Ich war heute ganz lang in der Bibliothek, und weiß jetzt so viel über meine Rückführung, dass ich es kaum erwarten kann, das alles anzuwenden.«
    »Anwenden? Aber!«
    »Was ist denn los, du bist ja ganz aufgeregt! Ist alles in Ordnung bei dir?«, fragte Mama, und es klang wirklich besorgt.
    »Bei mir? Haha! Ach, bei mir ist alles supi, echt. Ich meine, jetzt ganz ohne Schmarrn«, presste Mara mit viel Gewalt hervor. Was soll’s, dachte sie. Mama hört eh nie richtig hin.
    »Also ehrlich gesagt, Mara, mache ich mir schon Sorgen. Du klingst komisch«, sagte ihre Mutter da, und Mara war erstaunt. Bisher hatte Mama noch jeden Unterton ignoriert, wieso hatte sie das ausgerechnet jetzt bemerkt? Wahrscheinlich deswegen, weil sie es genau jetzt nicht hätte raushören dürfen. So war das bei Eltern, die schafften immer genau dann Dinge, die man ihnen nicht zugetraut hätte, wenn es gerade am meisten nervte.
    »Ach es ist nur … also … ich vermisse dich so und wäre jetzt gern bei dir«, stammelte Mara, und das war nicht gelogen. Vielleicht Hundert Meter entfernt stand ihre Mutter vor dem Eingang zum Feldherrnkeller, und wenn Mara jetzt losgerannt wäre, dann hätte sie Mama nach etwas weniger als zwanzig Sekunden in die Arme schließen können. Sie konnte aber nicht, durfte nicht! Stattdessen stand sie hier dumm versteckt und musste Mama wieder einmal anlügen, verdammt!
    Leider verstand Mama das dann doch ein bisschen anders, als es

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