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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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heilte. Dabei blieb er scheinbar gelassen, aber Mara registrierte sehr wohl die Schweißperlen auf seiner Stirn und die verräterische Bewegung seines Unterkiefers, während er die Zähne zusammenbiss.
    »Niðh ǫ ggr, der Blutsäufer und Leichenfresser«, murmelte Sigyn und schüttelte den Kopf. »Der Weltesche ewiger Feind, nagte er an ihren Wurzeln, bis die alte Welt verblasste … «
    »… und fand einen Weg zurück, in Gestalt seines einstigen, emsigen Boten, Ratatösk Bohrerzahn«, schloss Loki und sah dann zu Mara herüber. »Ich frage mich doch, wie er diese Gnade erfuhr.«
    Mara deutete das als eine Aufforderung. »Also, so wie ich das verstanden habe, hat er sich angeboten, als die Götter einen Boten brauchten.«
    »Die Götter brauchten einen Boten?«, wiederholte Loki und sah Sigyn verwundert an. »Du sprichst nicht von eurem E inen Gott, sondern … «
    »Ja ja, von der ganzen nordisch-germanischen Bagage … also, allen, die … die ihr so wart. Damals. Glaub ich«, stammelte Mara sich zurecht und fühlte sich mal wieder nicht gerade schlau dabei.
    »Also, ich würde euch beiden das alles wirklich wahnsinnig gerne erzählen, aber ich hab jetzt leider gerade gar keine Zeit mehr. Nein, ich hatte auch vorher schon keine, aber ich war einfach zu schockiert zum Weggehen«, fügte sie noch hinzu. »Ich muss jetzt auch echt los, weil … ich bin nur zufällig hier gelandet.«
    Oh Mann, der Professor ist immer noch dort und neben ihm der Thurisaz, dachte sie, ich muss los !
    »Eigentlich lieg ich in Asgard mit meinem Kopf an einem Säulensockel und hab Kopfweh. Und noch eigentlicher müsste ich schon längst meine Mama befreien und alle anderen auch. Also dann«, sagte Mara hektisch und wollte gerade beginnen, sich zu konzentrieren.
    »Deine Mutter ist gefangen?«, unterbrach Sigyn sie da mit besorgter Miene. »Wo? Und von wem wird sie gefangen gehalten?«
    »Angeblich in dem verdammten Vulkan, wo du auch warst«, antwortete Mara leise. »Vom Feuerbringer.«
    Da bäumte sich Loki so urplötzlich auf, das Mara zusammenzuckte. »Loge, Lügner, Irrlicht! Lasst mich ihm das Licht löschen!«, schrie er und zerrte an seinen Fesseln. Doch die blieben ebenso steinhart, wie sie es immer gewesen waren, seit man sie ihm vor über zweitausend Jahren angelegt hatte.
    Mara sah ihm einen Moment lang zu, wie er vergeblich wütete. Und fasst dann einen Entschluss.
    »Wenn Sie mir helfen, dann mach ich Sie jetzt los«, sagte sie nur und dachte gleichzeitig: Hoffentlichhoffentlichhoffentlich bereu ich das jetzt nicht!
    Loki und seine Frau sahen Mara erstaunt an. »Nun habe ich gleich zwei Fragen, kleine Seherin«, begann Loki mit seltsam belegter Stimme. »Was macht dich so sicher, dass ich dir nicht schade, so wie ich Balder schadete und allen anderen? Und was macht dich so sicher, dass ich dir helfe?«
    »Zwei Antworten, Herr Loki«, sagte Mara. »Sie schaden mir nicht, weil ich was bei Ihnen gut habe, wenn ich Sie befreie. Und Sie helfen mir, weil ich Ihnen geholfen habe, als Sie hilflos unter dem Gift der Schlange lagen.«
    »Und eine dritte Antwort noch dazu«, ergänzte Loki selbst und sah zu Sigyn hinüber. »Weil du mir meine Frau zurückbrachtest, nahezu unversehrt.«
    Sigyn lächelte, und Loki grinste schelmisch zurück.
    Okay, das war echt … nett, dachte Mara. So kann man sich doch nicht verstellen, oder? Aber genau das kann Loki doch besser als jeder andere? Ach verdammt, ich mach das jetzt. Es fühlt sich richtig an. Punkt.
    Dann setzte sie das untere Ende ihres Stabes an einer breiten Stelle der seltsamen Fesseln auf.
    Also, die Fesseln sind die Gedärme von Lokis Sohn Narfi, überlegte Mara, und es gruselte sie bei der Erinnerung an die Vision, in der sie gesehen hatte, wie die Fesseln sich um Loki geschlungen hatten. Es hatte ausgesehen, als würden sie ihn umarmen …
    Jajajaja, schimpfte sie sich selbst, das war eklig und krass, aber ich hab vorhin was noch viel Ekligkrasseres hoch tausend gesehen, und darum reiß ich mich jetzt zusammen, verdammt!
    Mara schüttelte sich kurz, um die Bilder aus ihrem Kopf zu werfen und scheiterte ein wenig. Es genügte aber, um sich auf die Aufgabe vor ihr zu konzentrieren.
    Ich weiß, aus was die Fesseln sind, und hab gesehen, wie sie immer härter wurden. Also mach ich sie jetzt einfach wieder weich, dachte Mara, vorausgesetzt hier ist Wasser im Boden. Sie zog zum Test ein wenig Wasser aus dem Boden in ihren Stab und schnaufte überrascht.
    Mann, geht das schwer! So ist

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