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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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Professor hatte eingesehen, dass Mara recht hatte!
    Diese Sache mit der Einladung zu einer Ausgrabungsstätte allerdings war Mara noch nicht wirklich klar. Aber das würde ihr der Professor schon noch erklären.
    Auf eine Sache aber war Mara ganz besonders stolz: Sie hatte dem Professor eine perfekte Begründung dafür geliefert, warum Loki eben
doch
einen Suebenknoten im Haar gehabt haben konnte! Und zwar egal, ob die Wissenschaft das bisher bestätigt hatte oder nicht! Na und? Sollten die eben weiter forschen! Natürlich wusste sie, dass man so auch behaupten konnte, dass die Dinosaurier an Heuschnupfen gestorben waren und dabei lustige Hütchen trugen. Hatte eben bloß noch keiner einen Dinosaurier mit verstopfter Nase und Partyhütchen ausgegraben.
    Wer weiß, dachte sie bei sich, als sie durch die große Doppeltür in das Schulgebäude trat: Vielleicht findet man ja irgendwann auf dem Grund des Meeres einen Stein mit einer Schnitzerei aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, auf der man Loki mit Suebenknoten und Fischernetz erkennen kann. Und wenn nicht, ist mir das auch egal. Ich weiß, was ich gesehen habe. So.
    Ja, Mara war stolz auf sich selbst. Und das war ein Gefühl, das sie bisher so nicht gekannt hatte.
    Und noch etwas war anders. Mara brannte förmlich darauf, herauszufinden, ob sie vielleicht noch mehr konnte, als Visionen zu haben und dabei in Ohnmacht zu fallen …
    In der großen Pause trieb es Mara trotz des schlechten Wetters hinaus auf den Pausenhof. Erst wunderte sie sich, warum sie sich eigentlich diesen deprimierenden Nieselregen antat. Aber als sie ein paar Meter weiter wieder den kleinen dicken Fünftklässler von gestern bemerkte, wusste sie auf einmal, warum sie nicht in der Aula geblieben war: Sie hatte da etwas angefangen, das sie unbedingt zu Ende bringen wollte.
    Im selben Moment sah sie, wie sich Larissa mit einem bösartigen Grinsen von hinten an den Jungen heranschlich, der auch heute wieder eine Bommelmütze trug. Ganz plötzlich packte sie ihn an seinem Schal, drehte ihn grob zu sich herum und lachte ihm mitten ins erschrockene Gesicht.
    Schon hatte sich Larissas Clique wieder um ihre Anführerin geschart und genau wie gestern drehten sie den armen Kleinen an seinem Schal wie einen Brummkreisel hin und her. Währenddessen reimte Larissa etwas, das für Mara klang wie »Klopsiklopsi, Hopsihopsi«. Dieses Gedicht entsprach auf jeden Fall Maras Einschätzung von Larissas Reimkünsten.
    Mara spürte plötzlich eine Wut in sich aufsteigen, die sie bisher nicht gekannt hatte. Wie von selbst setzten sich ihre Beine in Bewegung. Und während sie mit festen Schritten auf Larissa und ihre Clique zuhielt, merkte sie, wie sich etwas in ihrem Unterbewusstsein zusammenbraute. So als würde sich ein Gefühl zu einer Faust ballen und dann langsam ausholen … Mara konnte nicht sagen, was passieren würde, wenn sie dieses seltsame Gefühl von der Leine ließ. Aber eines spürte sie ganz deutlich: Was immer es war, es wollte zu Larissa!
    Die sah Mara schon von Weitem mit dem geübten Blick einer wahren Lästerziege und ihr berüchtigter Zeigefinger wanderte von dem kleinen Jungen in ihre Richtung. »Hey!«, rief Larissa mit ihrer immer etwas heiser wirkenden Stimme. »Seht mal, wer da kommt. Die Spinnerin!«
    Wie auf Kommando lachten die Mädels ihrer Clique sofort losund verstummten ebenso augenblicklich wieder, als Larissa weitersprach: »Warum setzt du dich nicht in irgendeine Ecke und schaust wieder blöd Löcher in die Luft, Spinnerin?«
    Während die Clique wieder folgsam und einstimmig loslachte, versuchte der kleine Junge, sich heimlich davonzustehlen … Das Gefühl in Mara scharrte mit den Hufen wie ein wilder Stier, als Larissa den Jungen grob an seinem Schal zurückzerrte.
    »Hiergeblieben, Klopsi! Du wirst doch jetzt nicht weglaufen, wo deine neue Freundin, die Sp…« Nein! Das sagst du nicht noch einmal, dachte Mara. Sie ließ das Gefühl von der Leine und Larissa blieb das » …innerin« im Hals stecken.
    Immerhin, dachte Mara grimmig.
    Doch da riss Larissa schockiert die Augen auf und warf das Ende des Schals angeekelt von sich. Wie ein Goldfisch schnappte sie nach Luft und stakste auf ihren stöckeligen Schuhen rückwärts. Die Mädels quietschten, als Larissa in ihre Clique stolperte. Aber anstatt ihre Anführerin festzuhalten, hopsten sie alle überrascht ein paar Schritte zurück und ließen sie wie einen nassen Sack zwischen sich aufs feuchte Gras plumpsen.
    Mara sah

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