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Marathon Mosel

Marathon Mosel

Titel: Marathon Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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er. »Was bedeutet das?«
    »Die Kollegen von der Technik sind noch am rätseln. Zuerst meinten sie, es könne das Kennzeichen eines ausländischen Wagens sein, aber dem ist nicht so. Mit dem Zimmer hatten sie auch kein Glück, das war inzwischen schon zweimal vermietet. Nach den anschließenden Reinigungen waren keine brauchbaren Spuren mehr zu finden.«
    Der Rechner gab die für Walde vertrauten Piepstöne von sich.
    »Hast du die Karte dabei?«, fragte Grabbe, »Dann kann ich sie hier gleich einlesen.«
    Robert fasste in die Brusttasche seines Hemdes und reichte Grabbe eine kleine quadratische Chipkarte, die er gleich in ein Lesegerät steckte.
    »Hast du eins der Fotos zur Presse gegeben, Rob?« Gabi ließ den Satz wie nebenbei fallen.
    »Nein.«
    Wenig später erschienen die Bilder auf dem Monitor. Gabi, Walde und Rob schauten über Grabbes Schultern auf die in Dreierreihen angeordneten Fotos.
    Wie Walde vermutet hatte, war kein Bild aus der Perspektive dabei, aus der das Titelfoto der Tageszeitung aufgenommen worden war.
     
    Als Robert und Gabi gegangen waren, sagte Walde: »Ich hab’ mir gleich gedacht, dass Rob so clever ist und das Foto, das in der Zeitung erschienen ist, gelöscht hat.«
    »Wollen wir mal sehen, wie clever unser Rob wirklich ist.« Grabbe nahm den Chip aus dem Lesegerät. »So, du kannst wieder.«
    »Vielen Dank, Grabbe, was war dran, am Computer?«
    »Soll ich dir das wirklich erklären?« Grabbe war bereits auf dem Weg zur Tür. »Nicht wirklich!«
    Walde griff nach seinem Block. Er war froh, das Gekritzel endlich in den Rechner übertragen zu können. Stiermann wollte umgehend einen schriftlichen Bericht vom heutigen Bombenalarm in der City haben. Walde war gerade bei der Beschreibung der CDs angelangt, als sein Telefon klingelte.
    »Komm bitte mal rüber, ich hab’ was Interessantes entdeckt.« Grabbe war in der Leitung.
     
    Auf der Tastatur lag die Titelseite der Zeitung. Walde fiel erst jetzt auf, dass Grabbes Monitor größer war als sein eigener. Auf den ersten Blick waren die gleichen Fotos zu sehen. Nur mit dem Unterschied, dass vier Bilder nebeneinander passten. Grabbe klickte mit der Maus auf eins der Fotos. Augenblicklich füllte ein Motiv den Monitor, das ein unwegsames Waldgelände zeigte. Und da war auch die Plane. Waldes Augen wanderten zwischen dem Zeitungsfoto und dem Monitor hin und her.
    »Wo hast du das her?«
    Grabbe versuchte, seine Euphorie zu bändigen. »Kein Problem, ich hab’ nur die gelöschten Dateien wiederhergestellt«, sagte er betont lässig.
    »Ich dachte, das ginge nur mit Festplatten und so.«
    »Das hast nicht nur du gedacht«, stellte Grabbe fest.
    »Na warte!« Walde griff sich Grabbes Telefon und ließ sich mit Robert verbinden.
    *
    Eine Besuchergruppe sammelte sich vor dem Eingang der Kaiserthermen. Als Ben dazu trat, ließ ein junges Pärchen ihm den Vortritt. Auf ein Kommando setzten sich die Leute in Bewegung und passierten den Eingang. Ben schob sich mit der Gruppe an der Kasse vorbei. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass dort derselbe Mann wie gestern saß. Während sich die Gruppe zur Ostapsis bewegte, stieg Ben in die unterirdischen Gänge hinab, wo Schritte und Gesprächsfetzen anderer Besucher durcheinander hallten. Er fand problemlos die Abzweigung. Das Tor stand offen, wie er es in der Frühe verlassen hatte. Was war, wenn ein neugieriger Besucher hindurchgegangen war? Dahinter gab es zwar kein Licht, aber es war nicht auszuschließen, dass dort ein Tourist mit Taschenlampe unterwegs war. Ben lauschte eine Weile, dann zog er das Tor zu und ließ das Schloss einrasten.
    *
    Wieder verstrich zwischen dem Anklopfen und Robs Eintreten eine Höflichkeitssekunde.
    Walde wollte Rob ein wenig Zeit lassen, sich auf das Kommende einzustellen: »Es gibt ein Problem.«
    »Seltsam, dass dieses Foto auf deiner Fotokarte war.« Grabbe zeigte auf seinen Monitor.
    Rob schaute kurz darauf: »Das hab’ ich gelöscht.«
    »Nachdem du es zur Tageszeitung gegeben hast?«, fragte Walde.
    »Soll das ein Verhör sein?«
    »Nenn’ es, wie du willst. Ich hab’ dir eine Frage gestellt und erwarte eine klare Antwort.«
    »Nein.«
    »Was nein? Willst du nicht antworten oder …«
    »Nein, ich habe das Foto nicht an die Presse gegeben.«
    »Und wie kommt es dahin?« Walde hielt die Zeitung neben den Monitor. »Oder zweifelst du an der Übereinstimmung?«
    »Nee, das ist wohl schon so.«
    »Und wie könnte die Presse an dein Foto gekommen sein?«
    »Ich

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