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Marathon Mosel

Marathon Mosel

Titel: Marathon Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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rings um die in den Untergrund führende Treppe ein rot-weiß gestreiftes Absperrband an den Buden und Anhängern befestigt. Als die Gruppe unter dem Band hindurcheilte, folgte ihnen ein Läufer, eine Medaille um den Hals, wie sie jedem im Ziel überreicht wurde.
    »Bitte treten Sie hinter die Absperrung zurück«, forderte Grabbe ihn auf.
    »Aber der darf doch auch durch«, protestierte der Mann und zeigte auf Walde.
    »Der gehört zu uns, geh’ rüber zum Dom pissen«, schnauzte ihn Gabi an.
    »Ging das nicht freundlicher?«, fragte Walde. Er eilte hinter ihr die Treppen hinunter, gefolgt von Grabbe und Meier. Seine Beine fühlten sich an, als habe er drei Viertel eines Marathons gelaufen, aber vorher das Training vergessen.
    »Ach, ihr seid auch schon da?« Einen verschlissenen Arztkoffer aus braunem Leder schwenkend, kam ihnen Dr. Hoffmann entgegen.
    »Was heißt: auch schon da?«, äffte die genervt klingende Gabi den Ton des Gerichtsmediziners nach.
    »Wenn ihr noch was sehen wollt, müsst ihr euch beeilen.«
    »Walter, bitte, komm’ noch mal mit uns runter.«
    »Aber nur kurz, Gabi, meine Schwiegereltern sind zu Besuch. Ich kann es kaum erwarten, wieder zu Hause zu sein.«
    Von unten hörte man das nicht enden wollende Geräusch eines Reißverschlusses. Die Leute vom Erkennungsdienst packten bereits ihre Koffer. LKA-Einsatzchef von Manstein stand hinter den beiden Beamten mit dem Leichensack in der offenen Tür zum Kanal. Er wirkte wie Prinz Charles beim Besuch einer Armenspeisung.
    »Sofort wieder aufmachen«, befahl Gabi und ignorierte den LKA-Mann. Einer der beiden Polizisten, die sich gerade angeschickt hatten, den schwarzen Sack hochzuheben, zog den langen Reißverschluss wieder auf.
    »Die Kugel ist hier an der Stirn ausgetreten, anhand der Schmauchspuren vermutlich aufgesetzter Schuss oberhalb …«
    »… schöne Scheiße«, unterbrach Gabi ihren Freund von der Gerichtsmedizin. »Das ist doch Elmar vom Abwasser, wer knallt denn den ab?«
    »Die Obduktion steht an.« Hoffmann schaute zum LKA-Mann, der sich nun genötigt sah, etwas zu sagen.
    »Wir waren uns über die Identität nicht …« Von Mansteins Stimme fehlte die gewohnte Festigkeit.
    »Wenn Sie uns sofort informiert hätten«, unterbrach ihn Walde, »wäre keine wertvolle Zeit verplempert worden, abgesehen davon, dass dies eindeutig ein Fall für unser Dezernat ist.«
    »Aber im Kontext unseres Auftrags …«, setzte von Manstein an.
    »… das heißt aber noch lange nicht, dass Sie gleich alles allein machen müssen.« Walde hätte dem Pinkel in Nadelstreifen am liebsten einen Schubs gegeben, damit er in der hinter ihm fließenden Brühe gelandet wäre. »Sind denn schon Spezialisten zur Durchsuchung der Kanäle angefordert?«
    »Ist bereits in die Wege geleitet«, von Manstein ging nicht auf die Vorwürfe des Kommissars ein.
    »Walter, kannst du in etwa abschätzen, wie lange der Mann tot ist?«, fragte Gabi.
    »Drei bis vier Stunden.«
    »Was, so lange?«, wunderte sich Walde. »Den Schuss muss man doch gehört haben?«
    »Es gab widersprüchliche Hinweise, deshalb hat es eine Weile gedauert, bis man den Tatort ausfindig machen konnte«, erklärte von Manstein.
    »Ich bin dann weg.« Der Arzt hob die Hand zum Abschied.
    »Was heißt man?« Walde begann in dem kühlen Gang zu frieren.
    »Der Schall hat sich durch die Kanäle in den Straßen fortgesetzt. Es gab verwirrende Zeugenaussagen, aus denen erst einmal der Schluss gezogen werden musste, dass der Schuss im Kanal … es hätte ja auch ein Knallkörper gewesen sein können. Das Projektil wurde sichergestellt.« Von Manstein zeigte auf einen offenen Aluminiumkoffer, in dem mehrere beschriftete Plastikbeutel lagen.
    »Es würde mich nicht wundern, wenn die Kugel aus der gleichen Waffe stammte, mit der in Welschbillig geschossen wurde.« Walde lief ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn er hier nicht bald herauskam, würde er sich eine heftige Erkältung einhandeln. Draußen donnerte es gleich mehrmals hintereinander. »Sie sollten die Innenstadt evakuieren!«
    »Wie bitte?«
    Hatte von Manstein ihn durch das Gewittergrollen nicht verstanden? »Sie sollten die Innenstadt evakuieren!«, wiederholte Walde.
    »Wollen Sie eine Panik auslösen?«, gab der LKA-Mann zurück. Die Koffer und Gerätschaften der Kollegen von der Spurensicherung schepperten, als sie sich durch den Gang entfernten. Männer in Neoprenanzügen kamen herein. Von Manstein wandte sich den Ankommenden zu.
    Die vier von

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