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Marc Levy

Marc Levy

Titel: Marc Levy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Solange du da bist
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seinen Regenmantel und ging zur Tür. Er rannte die Treppe hinunter, trat auf den Parkplatz und lief zu seinem Auto. Mit Blaulicht und Sirene durchquerte er die Stadt und fluchte dabei ohne Unterlass. Kaum zehn Minuten später kam er beim Memorial Hospital an und baute sich vor dem Empfangstresen auf.
    »Sie haben mich gebeten, eine junge Frau wieder zu finden, die hier im Koma lag und die sich jemand in der Nacht von Sonntag auf Montag bei Ihnen ausgeborgt hat. Also entweder helfen Sie mir jetzt und nerven mich nicht mit Ihrer dämlichen Schweigepflicht, oder ich kümmere mich um einen anderen Fall.«
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte Oberschwester Jarkowizski, die in diesem Moment am Empfang auftauchte.
    »Mir sagen, ob Ihre Computer einen Architekten ausfindig machen können, der mal wegen einer Verletzung von Ihrer Verschwundenen hier behandelt worden sein soll.«
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    »In welchem Zeitraum?«
    »Sagen wir, irgendwann in den letzten zwei Jahren.«
    Sie beugte sich über den Computer und drückte ein paar Tasten.
    »Wir schauen uns die Eingänge an und suchen nach einem Architekten«, sagte sie. »Das wird ein paar Minuten dauern.«
    »Ich warte.«
    Nach sechs Minuten verkündete der Bildschirm sein Urteil.
    Im Laufe der letzten beiden Jahre war kein Architekt mit dieser Art von Verletzung behandelt worden.
    »Sind Sie sicher?«
    Sie war sich ganz sicher; das Feld »Beruf« musste immer ausgefüllt werden, wegen der Versicherung und der Unfall-Statistiken. Pilguez bedankte sich und kehrte ins Kommissariat zurück. Auf dem Weg begann diese Geschichte ihm Kopfzerbrechen zu bereiten. Die Art von Kopfzerbrechen, die geeignet war, in kürzester Zeit all seine Konzentration zu mobilisieren und ihn alle anderen möglichen Spuren vergessen zu lassen, weil er auf einmal spürte, dass er ein Glied seiner Untersuchungskette in der Hand hielt. Er nahm sein Mobiltelefon und wählte Nathalias Nummer.
    »Schau bitte mal für mich nach, ob in der Gegend, in der der Krankenwagen aufgegriffen wurde, ein Architekt wohnt. Ich bleibe in der Leitung.«
    »Das war Union, Filbert und Green?« »Und Webster, aber dehn die Recherche noch auf die beiden anliegenden Straßen aus.« »Ich ruf dich zurück«, sagte sie und legte auf.
    Die Recherche ergab drei Architekturbüros und die Wohnung eines Architekten, welche als einzige im Kern des abgesuchten Gebietes lag. Eines der Architekturbüros befand sich eine, die beiden anderen zwei Straßen weiter. Zurück im Kommissariat, rief er alle drei an, um zu erfahren, wie viele Personen in ihnen angestellt waren. Insgesamt waren es siebenundzwanzig. Alles in allem hatte er um achtzehn Uhr 178
    dreißig beinahe achtzig Verdächtige, von denen einer vielleicht auf eine Organspende für sich oder einen seiner Angehörigen wartete. Er dachte einen Augenblick nach und wandte sich dann an Nathalia.
    »Haben wir zufällig gerade einen Praktikanten zuviel?«
    »Wir haben niemals zuviel Personal! Sonst könnte ich zu einer vernünftigen Zeit nach Hause gehen und müsste nicht wie eine alte Jungfer leben.«
    »Das solltest du dir auch nicht antun, meine Liebe. Schick mir einen zu der Bude von dem Architekten, der da im Viertel wohnt, er soll versuchen, ein Foto zu machen, wenn der Typ nach Hause kommt.«
    Am nächsten Morgen erfuhr Pilguez, dass sein Praktikant keinen Erfolg gehabt hatte. Der Mann war gar nicht nach Hause gekommen.
    »Bingo«, sagte er zu dem jungen Inspektor in spe, »bis heute Abend findest du alles über diesen Typ heraus, sein Alter, ob er schwul ist oder Drogen nimmt, wo er arbeitet, ob er einen Hund, eine Katze oder einen Papagei hat, wo er sich gerade aufhält, was er studiert hat, ob er bei der Armee war, alle seine Gewohnheiten. Du rufst beim Militär an, beim FBI, ist mir ganz egal, aber ich will alles wissen.«
    »Ich bin schwul, Inspektor«, hatte der Polizeischüler nicht ohne Stolz zurückgegeben, »aber das wird mich nicht daran hindern, Ihren Auftrag auszuführen.«
    Mürrisch verbrachte der Inspektor den Rest des Tages damit, seine bisherigen Untersuchungsergebnisse zusammenzufassen, was ihn nicht eben optimistisch stimmte. Zwar hatten sie dank eines Glückstreffers den Krankenwagen ausfindig machen können, doch keine der Personalakten aus der Werkstatt lieferte ihm einen potentiellen Verdächtigen, was bedeutete, dass er auf gut Glück unzählige Verhöre würde führen müssen.
    Mehr als sechzig Architekten mussten befragt werden, nur weil sie in der Nähe

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