Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
sodass Nics Schulter bei jeder Bewegung ihre berührte. Plötzlich bekam sie eine Gänsehaut.
„Wir müssen darüber reden“, unterbrach er ihre Träumereien.
Was? Oh nein! Das mussten sie ganz bestimmt nicht. „Jetzt? Ich bin wirklich ziemlich müde und kaputt.“
„Wir haben nicht verhütet.“
Es waren nur vier kleine Worte. Aber sie lösten eine wahre Explosion in Brennas Gehirn aus. Quatsch! Das konnte doch nicht sein! Natürlich war es so. Unmöglich! Was hatte sie getan? Sie war ein verantwortungsvoller Mensch. Noch nie in ihrem Leben, nicht mal als völlig verknallter Teenager, hatte sie das Thema Verhütung einfach komplett
vergessen
.
Sie setzte sich aufrecht hin. So schnell konnte es gehen. Eben noch hätte sie sich fast in Nics Arme geschmiegt. Und jetzt wäre sie am liebsten davongelaufen.
„Ich nehme die Pille“, erwiderte sie und klang dabei ein wenig hysterisch. Warum blieb Nic eigentlich so ruhig? Sie an seiner Stelle hätte da ganz anders reagiert. „Nach der Trennung von Jeff wollte ich sie eigentlich absetzen“, fuhr sie hastig fort. „Aber dann ist so viel dazwischengekommen, die ganze Sache mit dem Darlehen und die ewigen Streitereien mit meinem Großvater. Da fand ich es besser, meinen Hormonhaushalt nicht noch mehr durcheinanderzubringen.“
Ernst sah er sie an. „Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, dass du die Pille nimmst. Ich bin nicht in der Position, um mich deswegen zu beschweren.“
„Nein, wahrscheinlich nicht.“
Gern hätte sie es verhindert, aber ganz plötzlich tauchten die Bilder von Nic und seiner dummen Couch wieder vor ihrem inneren Auge auf. Wie blitzschnell das alles gegangen war. In der einen Sekunde hatten sie noch geredet. Und in der nächsten … In der nächsten Sekunde waren die Klamotten geflogen, und sie hatten plötzlich die unglaublichsten Dinge getrieben. Offenbar hatte Brennas Körper noch immer nicht genug, denn auch das vertraute Prickeln war plötzlich wieder da.
„Wir hatten schon immer diese Wirkung aufeinander“, sagte sie, ohne ihn anzusehen. „Obwohl ich eigentlich dachte, wir wären darüber hinweg.“
„Scheinbar nicht.“
Sein Tonfall verriet nichts. Fand Nic das jetzt gut oder schlecht?
„Normalerweise bemühe ich mich, Geschäftliches und Privates zu trennen“, fuhr er fort.
Brenna räusperte sich. „Wir haben ja eine ziemlich lange Geschichte. Und jetzt hat uns die Arbeit wieder zusammengebracht. Vielleicht musste das einfach mal passieren. Damit die Atmosphäre gereinigt wird oder so.“
„Ja, wahrscheinlich.“
Verdammt! Das war
nicht
die Antwort, auf die sie gehofft hatte. Sie wollte, dass ihr Zusammensein eine ganz besondere Bedeutung für ihn hatte. Denn wenn die Leidenschaft nach all diesen Jahren noch da war – konnten dann nicht auch die anderen Gefühle wiederbelebt werden?
Stop! Plötzlich schrillte eine Alarmglocke in ihrem Kopf. Was dachte sie denn da? Wollte sie das überhaupt?
„Frauen betrachten mich häufig als eine Art Sexobjekt. Insofern hat mich der heutige Abend nicht besonders überrascht“, vernahm sie Nics Stimme durch das schrille Klingeln hindurch.
Brenna musste lachen. „Entschuldigung?“
„Ich bin eben sehr begehrt“, erklärte er grinsend.
„Wie soll ich das denn verstehen? Jeden Tag, wenn du von der Arbeit kommst, lauert schone eine Horde Frauen vor deiner Haustür?“
„Und die Frauen bei der Arbeit erst. Sie finden alle, dass ich einen tollen Hintern habe. Das bat mir Maggie verraten.“
„Passen dein aufgeblasenes Ego und du eigentlich noch in dasselbe Zimmer?“
„Hey, ich habe das nicht erfunden. Ich leite dir diese Information nur weiter.“
„Herzlichen Dank! Aber weißt du, ich hasse es, Schlange zu stehen. Deshalb werde ich in Zukunft dafür sorgen, dass ich meine niederen Instinkte besser unter Kontrolle habe.“
„Tu dir keinen Zwang an. Ich mag deine Instinkte. Besonders die niederen.“
Sollte das eine Aufforderung sein? Brenna wusste es nicht. Aber eigentlich war das auch ganz egal. Sie hatte an diesem Abend schon einmal mit dem Feuer gespielt. Eine kluge Frau würde jetzt ihrem Schutzengel danken, dass sie doch noch so leicht davongekommen war. Und dann würde sie die Beine in die Hand nehmen und ganz schnell losrennen.
Langsam stand Brenna auf. „Zeit, nach Hause zu gehen. Dann kannst du noch in Ruhe weiter über deinen Fanclub nachdenken.“
„Du könntest die Vorsitzende werden.“
„Da müsste das Gehalt schon sehr hoch sein. Eine
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