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Marco Polo der Besessene 1

Marco Polo der Besessene 1

Titel: Marco Polo der Besessene 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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gestochert hatte. Kraftvoll atmete ich den süßen Rauch ein und wartete auf irgendwelche Veränderungen an mir. Was ich erwartete, weiß ich nicht: Vielleicht, daß mir aus den Schulterblättern Vogelschwingen, Schmetterlings-oder peri-Flügel erwüchsen; vielleicht aber auch, daß mein Glied, das sich bereits erwartungsvoll reckte, zur machtvollen Größe eines Stierglieds auswuchs. Doch das einzige, was ich wahrnahm, war, daß Hitze und Rauch im Raum sich auf unangenehme Weise immer mehr verstärkten, und dann das nicht zu übersehende Bedürfnis, meine Blase zu leeren. Das hatte etwas von der üblichen Morgenerfahrung, da man mit dem candeloto-steif gerecktem Glied erwacht, obwohl es nur prall mit gewöhnlichem Urin gefüllt ist, was in der Erfüllung beider natürlicher Funktionen peinlich ist. Man hat keine Lust, es sexuell zu betätigen, hat aber auch etwas dagegen, es durch Wasserlassen erschlaffen zu lassen, weil der Strahl während dieser Erektion für gewöhnlich steil in die Höhe geht und man fast immer irgendeine Schweinerei anrichtet.
    Das war alles andere als ein vielversprechender Beginn, und so blieb ich weiter mit geschlossenen Augen liegen und hoffte, diese Empfindungen würden vergehen. Das taten sie nicht. Sie verstärkten sich vielmehr, genauso wie die Hitze im Raum, bis es regelrecht unangenehm wurde und ich mich darüber ärgerte. Dann schoß mir plötzlich ein heftiger Schmerz durch die Lenden, wie man ihn manchmal erlebt, wenn man den Harndrang zu lange zurückhält, nur so unendlich schmerzlich, daß ich unwillentlich einen kleinen Spritzer Urin ausstieß. Wieder eine Weile lag ich einfach da, schämte mich und hoffte, daß Chiv nichts bemerkt hätte. Doch dann ging mir auf, daß ich keinerlei Feuchtigkeit auf dem bloßen Bauch gespürt hatte, wie ich es hätte tun müssen, wenn mein gerecktes Glied in die Luft hineingeschossen hätte. Statt dessen spürte ich es feucht die Innenseite meiner Schenkel hinunterlaufen. Ungewöhnlich. Kurze Verwirrung. Ich schlug die Augen auf. Rings um mich her war nichts zu erkennen als der blaue Rauch: Die Wände, das Kohlenbecken, das Mädchen -alles wurde davon verschluckt und war unsichtbar. Ich schickte den Blick nach unten, um nachzusehen, warum mein candeloto sich so sonderbar benommen hatte, doch wurde mir der Blick durch meine Brüste versperrt.
    Brüste! Ich hatte die Brüste einer Frau, und zwar sehr schöne: wohlgeformt und hochstehend, die Haut elfenbeinfarben mit schönen, großen, rehfarbenen Höfen um die hochgereckten Brustwarzen herum, dazu das Ganze mit einer seidigen Schweißschicht bedeckt, während ein kleines Rinnsal durch das Tal dazwischen hinabrann. Der Liebestrank wirkte! Ich veränderte mich! Ich stand im Begriff, die aberwitzigste Entdeckungsreise anzutreten, die ich bisher unternommen hatte!
    Ich hob den Kopf, um zu sehen, wie mein candeloto sich mit dieser Neuerwerbung vertrug, doch konnte ich ihn gar nicht sehen, denn plötzlich hatte ich auch einen gewaltigen runden Bauch, wie ein Berg, zu dem meine Brüste gleichsam das Vorgebirge bildeten. Jetzt brach mir ernstlich der Schweiß aus. Gewiß, es würde schon eine interessante Erfahrung bedeuten, für eine Weile eine Frau zu sein -aber ausgerechnet eine dickleibige, fette Frau? Vielleicht war ich sogar eine mißgebildete, denn mein Nabel, bisher nichts weiter als eine völlig bedeutungslose Delle, bildete jetzt im Gegenteil eine Ausbuchtung, saß gleichsam wie ein kleiner Leuchtturm auf meinem Berg von Bauch.
    Außerstande, mein Glied zu sehen, griff ich mit der Hand danach. Doch das einzige, dem ich begegnete, war das Haar auf meiner Artischocke, das allerdings üppiger und drahtiger schien, als es sich sonst anfühlte. Als ich daran vorbeilangte, entdeckte ich -was jetzt kaum noch überraschend war -, daß der candeloto ebenso verschwunden war wie mein Hodensack. Statt dessen besaß ich die Organe einer Frau.
    Ich sprang nicht schreiend auf. Schließlich hatte ich die Verwandlung selbst herbeigeführt und sie auch erwartet. Wäre ich zu einem Vogel Rock geworden, würde mich das vermutlich mehr erschreckt und entsetzt haben. Doch wie dem auch sei, ich war schließlich überzeugt, daß diese Verwandlung nicht ewig bleiben würde. Aber richtig glücklich war ich auch nicht. Das Organ einer Frau hätte meiner forschenden Hand vertraut vorkommen müssen - doch wies es nun einen beunruhigenden Unterschied auf. Für meine Finger fühlte es sich fest und hart und heiß an -und

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