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Marcos Verlangen

Marcos Verlangen

Titel: Marcos Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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in einem der Bagni gegrillte Krustentiere. Es herrschte ausgelassene Sommerferienstimmung und Ella fühlte sich ausgesprochen wohl in Marcos Gesellschaft.
    Es war eine dieser Nächte, die an der Adria im Sommer regelmäßig für einen Strom an Besuchern sorgten: die sogenannten weißen Nächte, in denen Musik gespielt wurde bis zum Morgen und in denen man zum Abendessen kam und erst nach dem Frühstück den Strand wieder verließ.
    Händchen haltend bummelten sie nach dem Essen am Wasser entlang und steuerten in stillschweigender Übereinkunft auf eins der Strandbäder zu, das sich besonders für diese Nacht herausgeputzt hatte. Einladende, riesige Sonnenschirme mit gemütlichen Sitzgruppen darunter, kunterbunte Spots, eine flotte Musik und lautes Gelächter zogen sie an und sie holten sich an einer der beiden Bars ihre Drinks und verzogen sich auf ein Sofa, das einen guten Überblick über das Geschehen bot.
    „Sieh mal da“, frotzelte Ella und deutete auf eine Gruppe Jugendlicher, die sich gegenseitig unter lautem Gejohle mit Wasser bespritzten.
    „Das da ist viel interessanter!“ Marco wies mit dem Kopf in Richtung der Bar, die ihrem Sitzplatz am nächsten lag. Dort kämpfte eine attraktive junge Frau in einem hübschen blauen Sommerkleid offensichtlich genervt und ebenso offensichtlich erfolglos gegen einen aufdringlichen Verehrer.
    „Der ist doch viel zu jung für sie“, kommentierte Ella den Anblick.
    „Das findet sie anscheinend auch. Begeisterung sieht jedenfalls anders aus.“
    „Die Ärmste!“, sie lachte mitleidig. „Wie das wohl enden mag?“
    „Sieh mal an!“
    „Was?“
    „Rettung naht!“ Marco zeigte auf einen sehr entschlossen wirkenden, ziemlich finster blickenden Mann, der mit eiligen Schritten und zwei Cocktailgläsern in der Hand auf die Szenerie zusteuerte. Er drängte sich zwischen das Opfer und ihren unerwünschten Verehrer und hakte die sichtlich erleichterte Dame schließlich unter, um mit ihr das Weite zu suchen.
    „Der hat sich aber echt Zeit damit gelassen, seine Holde zu erlösen!“, meinte Marco mit leichtem Vorwurf in der Stimme. „So etwas würde dir mit mir nie passieren, da gebe ich dir mein Wort darauf. Das war ja so was von peinlich für die Arme!“
    „Das war nicht ihr Lover“, widersprach Ella nachdenklich.
    „Doch, natürlich! Hast du denn nicht gesehen, wie eng umschlungen die beiden abgezogen sind?“
    „Das war aber trotzdem nicht ihr Lover! Irgendwas hat mit den beiden nicht gestimmt, glaub mir.“
    „Ach was!“
    „Doch! Weibliche Intuition, da können alle Philosophen dieser Welt nicht mithalten.“
    „Willst du vielleicht tanzen?“ wechselte er elegant das Thema, als er merkte, dass sie nicht gewillt war, ihre Meinung zu ändern.
    „Ja, warum nicht?“
    Ihre Nähe berauschte ihn. Es war unmöglich, cool zu bleiben, wenn sie sich, so wie eben jetzt, weich an ihn schmiegte, sanft dem Druck seiner Arme nachgab, ihre Wange an seine legte und er ihren zarten Duft einatmete.
    Bei Carlos Santana wanderte seine Hand langsam ihren Rücken hinab und verstärkte den Druck, der sie gegen seine Hüfte presste.
    Wie er gehofft hatte, war ihre Reaktion ein leises Stöhnen.
    „Wenn du das machst, dann kriege ich eine Gänsehaut am ganzen Körper“, wisperte sie an seinem Ohr. „Und du weißt, was das bedeutet, oder?“
    „Nein, mein Engel, das weiß ich nicht. Sag es mir“, forderte er sie ebenso leise heraus.
    „Ich kann dich spüren“, hauchte sie, „ich kann spüren, dass du mich willst. Schon wieder. Und ich will dich auch – schon wieder.“ Sie lachte leicht verlegen.
    „Sieh mal da“, lenkte er ihre Aufmerksamkeit kurz ab. „Den beiden geht es offensichtlich nicht viel anders als uns.“
    Sie sah auf und folgte dann seinem Blick.
    Das Pärchen, das vorher Gegenstand ihrer Diskussion gewesen war, hatte sich ebenfalls zum Tanzen entschlossen. Doch was die beiden da taten, hatte mit Tanzen nicht mehr viel zu tun, sie waren sehr innig und intensiv miteinander beschäftigt.
    „Ich hatte dir doch gesagt, dass die zwei zusammengehören“, lachte er ihr leise ins Ohr, „und was die da treiben, empfinde ich ehrlich gesagt als äußerst anregend.“
    Er presste sie noch dichter an sich und ließ sie herausfordernd seine Erektion spüren. Ella antwortete damit, dass sie sich ebenso herausfordernd an ihm rieb.
    „Als ob du fremde Inspirationen nötig hättest“, spöttelte sie.
    „Nein, habe ich wirklich nicht!“, gab er offen zu. „Was hältst

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