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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dann wäre er erledigt, ein Krüppel für den ganzen Rest seines Lebens, wenn er überhaupt überlebte. Und mit ihm würde jede Hoffnung sterben, seine Mutter je zu befreien. Er musste sich gegenüber Caesar und Pompeius beweisen, aber nicht so.
    »Marcus!« Eine Hand packte ihn von hinten an der Schulter und drehte ihn herum. Er schaute hoch und sah Festus.
    »Marcus, wir müssen fort. Das hier sollten wir Clodius und seinen Banden überlassen. Komm schon!« Er schob Marcus weiter, in den hinteren Bereich der Menschenmeute, an den Treppenstufen zum Senatsgebäude vorüber und zum Rand des Forums, weit weg von der Schlacht, die vor dem Senat tobte. Als Marcus zurückblickte, erhaschte er einen letzten Blick auf Clodius, der auf einem Sockel stand und seine Männer antrieb, mit seinem blutigen Schwert herumfuchtelte und wie ein Irrer lachte.

XVII
    »Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht!«, zischte Caesar zwischen den Zähnen hindurch, als er später am Tag in seinem Studierzimmer mit Clodius, Festus und Marcus redete. »Über hundert Männer getötet, mindestens die dreifache Anzahl verletzt. Beim Jupiter, das Forum schwamm in Blut, als ihr fertig wart. Ihr solltet Druck auf die Senatoren ausüben, damit sie ihre Meinung ändern und Cato nicht mehr unterstützen.« Er schüttelte den Kopf und wedelte mit der Hand, als wischte er etwas vom Tisch. »Nicht dieses … dieses Blutbad.«
    »Oh, dummes Zeug! Ihr wolltet den Konflikt anheizen, Caesar. Jetzt, da beide Seiten Straßenbanden einsetzen, war Gewaltanwendung unvermeidlich. Jedenfalls waren meine Anweisungen, dass ich alles tun konnte, außer zu morden«, erwiderte Clodius mit einem Achselzucken. Er wandte sich zu Marcus um, der ruhig an der Seite stand.
    »Stimmt das nicht, mein Junge? Das hat Caesar dir doch aufgetragen, nicht?«
    Marcus nickte und warf Caesar einen raschen Blick zu, ehe er antwortete: »Jawohl, Herr.«
    »Seht Ihr?« Clodius lächelte, als er sich wieder Caesar zuwandte. »Außerdem ist nur eine Handvoll Senatoren tatsächlich zu Schaden gekommen. Niemand, den man vermissen würde.«
    »Zwanzig Senatoren wurden verletzt. Einer ernsthaft. Er hat sich den Schädel gebrochen, als er auf den Stufen ausrutschte.«
    »Also nicht meine Schuld«, erwiderte Clodius wegwerfend.
    »Was immer Ihr auch denkt, den Schaden haben wir«, konterte Caesar. »Ihr habt eine blutige Schlacht angefangen, auf der Schwelle des Senatsgebäudes, und jetzt wird Cato daraus so viel Gewinn schlagen, wie er nur kann. Er wird mich vor allen als Tyrannen bezeichnen, wenn der Senat morgen zusammenkommt. Was ich jetzt überhaupt nicht brauchen kann, ist, dass sich noch mehr Leute gegen mich stellen – sie stimmen darüber ab, ob sie mich in die Wüste schicken sollen. Ich habe nicht so viel für Rom getan, nur um dann in den Bergen zu landen und dort gegen entlaufene Sklaven zu kämpfen.«
    Während Clodius und Caesar miteinander stritten, beschäftigte Marcus nur ein Gedanke. Der Konflikt zwischen Caesar und Bibulus hatte inzwischen ein tödliches Stadium erreicht. Zuerst der Anschlag auf Portias Leben, dann die Abstimmung, um Caesar aus Rom zu verbannen, und nun die Straßenbanden, die sich mitten in der Stadt blutige Kämpfe lieferten. Caesars Leben war in Gefahr, und es gab nur eine Möglichkeit, eine Verschwörung gegen ihn aufzudecken, überlegte Marcus. Die wirkliche Schlacht würde nicht durch Faustkämpfe auf den Straßen der Stadt entschieden, da war er sich sicher. Ein Plan reifte in seinem Kopf heran. Wenn er damit Erfolg hätte, dann stünde Caesar noch mehr in Marcus’ Schuld als bisher schon. Auf sein ursprüngliches Vorhaben, Pompeius um Hilfe zu bitten, konnte er sich nicht verlassen, aber dies könnte vielleicht eine Möglichkeit sein, sich den beiden zu beweisen und die einzige Belohnung zu erlangen, um die es ihm wirklich ging.
    »Er kann es ja mal versuchen«, antwortete Clodius gerade, »aber da auch Milo bei der Sache eine Rolle gespielt hat, steht keine Seite gut da. Außerdem sind genug Senatoren über die Sache so sehr erschüttert, dass ich bezweifle, ob sie wieder im Senat auftauchen werden, ehe das Jahr vorbei ist und Ihr und Bibulus die Amtsgeschäfte längst an die nächsten beiden Konsuln übergeben habt. Nicht dass überhaupt jemand bemerken würde, dass Bibulus je Konsul war, da er sich ja geweigert hat, seinen Platz im Senat einzunehmen.«
    »Sehr komisch«, antwortete Caesar mit einem Stirnrunzeln. »Aber Catos Vorstoß heute hat mein

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