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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dann wollen wir Milo und seinen politischen Kumpanen einmal zeigen, dass die Banden aus Subura die wirkliche Macht in Rom haben!«
    Während die Männer von ihren Bänken aufsprangen und auf die Straße eilten, um ihre Banden zusammenzurufen, wandte sich Clodius an Marcus: »Du bleibst besser hier bei mir, bis das alles vorbei ist. Ich kann jeden Kämpfer an meiner Seite gebrauchen. Das heißt, wenn du bereit dafür bist, junger Marcus.«
    Marcus richtete sich zu seiner vollen Körpergröße auf. »Ich bin bereit.«
    »Mut ist eine Sache. Das richtige Werkzeug für die Aufgabe ist eine andere. Bist du bewaffnet?«
    Marcus ließ den Knüppel aus dem Ärmel seiner Tunika gleiten, fing ihn mit der Hand auf und hielt ihn in die Höhe.
    Clodius lächelte. »Hoffentlich weißt du, wie man ihn benutzt.«
    »Das weiß ich, Herr. Außerdem ist er nicht alles, was ich habe.« Marcus nahm rasch den Knüppel in die linke Hand und zog mit der Rechten eines seiner Wurfmesser aus dem Gürtel. Ein Wirbel, ein scharfer Aufprall, und Clodius schaute zu dem Stuhl am anderen Ende des Tisches. Das Messer steckte mit bebender Klinge fest in der Rückenlehne.
    Clodius lachte leise, tätschelte Marcus dann die Schulter. »Das genügt vollauf. Lass uns gehen.«

XVI
    Sie hatten das Forum schnell erreicht. Angst und Panik verbreiteten sich in der Menschenmenge, als sie die vielen riesigen, mit Knüppeln und Stöcken bewaffneten Männer erblickten. Marcus sah zu, wie Mütter ihre Kinder an sich rissen und die Verkäufer an den Ständen ihre Waren wegpackten und hastig auf Handkarren luden, um sie in Sicherheit zu bringen. Als Clodius und Marcus, die an der Spitze einer der Banden liefen, die Menge vor dem Senat erreicht hatten, leerte sich das Forum bereits rasch.
    Marcus kletterte auf einen Sockel und sah Festus und seine Männer, die sich gegen die Eingangstür des Senatsgebäudes drängten, wo wütende Senatoren verlangten, durchgelassen zu werden. Sobald Festus Clodius und seine ersten Bandenmitglieder erblickte, schrie er einen Befehl und seine Männer fielen zurück. Die Senatoren drängten nach vorn auf die Treppe, ein stetiger Strom sauberer weißer Togen inmitten der braunen und grauen Tuniken des gemeinen Volkes. Die Gesichter der Senatoren, die Caesar unterstützten, waren wohlbekannt, und sie wurden ungehindert durchgelassen, während sie ängstlich die Horden wild blickender Kämpfer beäugten, die sie umgaben. Alle anderen Senatoren wurden aufgehalten. Clodius’ Leute drängten sie grob zurück, johlten und schrien ihnen Beleidigungen ins Gesicht.
    Clodius bedeutete Marcus mit einer Geste, er solle ihm folgen, und drängte sich durch seine Männer, bis er in der vordersten Linie derer stand, die sich den Senatoren entgegenstellten. Er ließ seinen Blick über die Gesichter wandern, ehe er den Mann gefunden hatte, den er suchte, hielt dann eine Hand wie einen Trichter vor den Mund und schrie: »Cato! He, Cato! Hierher!«
    Marcus sah, wie der dünne Mann in seiner schlichten Toga sich dem Rufenden zuwandte und langsam die Treppe hinunterschritt, bis er nur wenig von Clodius entfernt war. Er blieb einen Schritt vor der untersten Stufe stehen, sodass er über die vor ihm versammelte Menge hinweg sehen und gesehen werden konnte.
    »Clodius …« Er spuckte dieses Wort voller Verachtung aus. »Ich hätte wissen müssen, dass du diese Meute anführen würdest. Gibt es denn keine Abgründe, vor denen du zurückscheust? Du und deinesgleichen, ihr ekelt mich an.« Er richtete sich stolz auf. »Sag deinem Abschaum, dass er den Weg frei machen soll. Sie haben kein Recht, Menschen in den Weg zu treten, die ihnen haushoch überlegen sind. Zur Seite!«
    Aus der Menge war ein schriller Buhruf zu hören, dann weitere Schmähungen, und immer mehr Menschen fielen in den johlenden Lärm ein. Marcus spürte, wie die Spannung hochkochte, die bald in Gewalt umschlagen würde, und er hatte Angst. Das war nicht wie die Furcht, die man empfand, wenn man einem anderen Kämpfer gegenüberstand. Es war ganz anders. Die Menschenmenge erschien ihm wie eine Naturgewalt, außer Kontrolle und gefährlich – ein Sturm, der jeden Augenblick losbrechen konnte.
    Clodius trat vor, hob die Hand und stieß Cato zurück. »Zwingt mich doch!«
    Die Menge brach angesichts dieser Unverschämtheit in lauten Jubel aus. Cato schäumte vor Wut. Er machte einen Schritt vor und schlug Clodius ins Gesicht. Das laute Klatschen der Ohrfeige ließ alle Zuschauer verstummen, aber

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