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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Subura zeigen, wer hier auf den Straßen das Sagen hat. Geht hart zur Sache. Zeigt kein Mitleid und macht dem Zeichen auf eurer Schulter keine Schande!« Er reckte die Faust in die Luft. »Ehre den Klingen und den Skorpionen! Tod unseren Feinden!«
    Seine Männer brüllten Beifall, und Milo kommandierte sie mit einer Armbewegung in eine der Gassen, die von der Löwengrube ins Herz der Stadt führte. Er rief noch einige aufmunternde Worte, ehe er von seinem Trog sprang und sich dann in die umgekehrte Richtung aufmachte, auf die Anhöhe des Aventin.
    Marcus schaute den Männern nach und räumte weiter die Tische ab. Er trug die Schüsseln und Becher zu dem Trog im hinteren Teil des Gasthauses, wo er sie rasch auswusch und zum Trocknen aufstapelte. Als er an Demetrius vorüberging, murmelte der Wirt: »Gut, dass wir das Pack endlich los sind …«
    Demetrius ließ ihn hart arbeiten. Marcus räumte nach dem Frühstück auf, hackte dann Feuerholz für die kleine Feuerstelle, sodass der Kessel den ganzen Tag über köchelte. Marcus bekam keine Gelegenheit, die Löwengrube zu verlassen und seinem Herrn von Milos Plänen zur Störung des Gerichtsverfahrens zu berichten. Aber Marcus bezweifelte, ob eine Warnung überhaupt etwas ändern würde. Die Banden beider Parteien würden zusammenstoßen und Rom wäre einen Schritt näher am Chaos. Marcus musste in der Löwengrube bleiben, bis die Banden zurückkehrten. Dann würde er Milo und seine Anführer wieder bedienen, bis er die geheimeren Pläne herausfand, wie sie Caesar vernichten wollten.

XX
    Am Mittag legte Marcus eine kleine Pause von seinen Arbeiten ein und setzte sich auf eine der langen Bänke, von denen aus man auf die freie Fläche schaute. Die Mittagshitze hatte die meisten Menschen ins schattige Innere der Häuser getrieben, aber Marcus schloss die Augen und genoss die Wärme.
    Kurz wanderten seine Gedanken zu den Jahren zurück, als er auf der Insel Lefkada auf dem Bauernhof aufwuchs. Jetzt waren die Hänge der Berge ringsum mit Blüten übersät und die ionischen Winde verschafften den Inseln Kühlung. Es hatte eine Stelle gegeben, wo er immer mit dem Ziegenhirten zusammengesessen hatte. Gemeinsam hatten sie die kleinen Handelsschiffe beobachtet, die in die Bucht von Nydri einfuhren. Und die Schiffe weiter draußen auf dem Meer, die zwischen den wunderschönen waldbedeckten Inseln, die in der leuchtend blauen See verstreut lagen, hindurchkreuzten. Zerberus, sein Hund, hatte dann zu Marcus’ Füßen gesessen und den Kopf zwischen die Pfoten gelegt, während sich seine Augen langsam und in tiefster Zufriedenheit schlossen.
    Marcus genoss diese Erinnerung und versuchte, das aus seinen Gedanken zu verbannen, was danach geschehen war und alles zerstört hatte.
    »Verdammt, was gibt’s da zu grinsen, du Winzling?«
    Marcus schlug die Augen auf und sah Kasos und seine Bande ein wenig entfernt stehen. Es lief ihm kalt den Rücken herunter, aber er blieb ruhig und versuchte, nicht ängstlich zu schauen.
    »Du hast gar keinen Grund zum Grinsen«, fuhr Kasos fort. »Also hör auf damit, ehe ich es dir aus dem Gesicht prügele.«
    Marcus starrte ihn an und bemerkte die Blutergüsse in seinem Gesicht. »Du redest zu viel.«
    »Was?« Kasos verengte die Augen. »Du willst wohl besonders schlau sein?«
    Marcus zuckte die Achseln. »Das sind schlicht Tatsachen. Wenn du jetzt fertig bist – ich ruhe mich gerade aus und möchte nicht gestört werden.«
    Kasos knurrte. »Ich will dich aber stören. Ich denke, du schuldest mir eine Entschuldigung.«
    »Eine Entschuldigung?« Marcus lachte.
    »Du kämpfst nicht fair. Du hast mich angegriffen, als ich noch nicht bereit war. Das geht nicht. Das geht überhaupt nicht.«
    »Ich wusste gar nicht, dass es da Regeln gibt.«
    »Auf die Knie, und sag, dass es dir leidtut.«
    Marcus schaute Kasos an und musste an Ferax, den Gallier denken, der ihm auf der Gladiatorenschule das Leben zur Hölle gemacht hatte. Marcus hatte sich das lange gefallen lassen, weil ihm noch das Selbstbewusstsein fehlte, um diesen Schlägertypen seinerseits anzugreifen. Erst als sie in der Arena der Schule gegeneinander antreten mussten, war diese Furcht endlich von ihm gewichen. Diesmal würde er nicht so lange alles mit sich machen lassen. Er stand auf und machte ein paar Schritte auf Kasos zu. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Nein.«
    Kasos knirschte mit den Zähnen. »Das wird dir noch leidtun, du Gossenratte. Niemand nimmt mir meinen Platz an Milos

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