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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Tisch weg und überlebt das.«
    »Da irrst du dich«, antwortete Marcus kühl, obwohl sein Herz wild klopfte und er stark an sich halten musste, um nicht zu zittern. »Ich hab’s gemacht und ich bin noch ganz lebendig. Wenn du mir keine Lektion erteilen willst, dann schlage ich vor, du gehst und nimmst deine Freunde gleich mit.«
    » Du gehst. Nicht ich. Ich sag dir was, wenn du jetzt aufstehst, abhaust und niemals wiederkommst, dann lass ich dich ziehen. Wenn nicht, dann musst du mit mir kämpfen. Diesmal aber fair.«
    »Fair?« Marcus zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Das heißt, nur du und ich. Deine Freunde halten sich raus.«
    Kasos schnaubte verächtlich. »Du glaubst, ich brauche Hilfe, um dich zu Brei zu schlagen?«
    »Gestern hat es ganz so ausgesehen«, antwortete Marcus und ärgerte seinen Gegner ganz bewusst. Die Wut war der schlimmste Feind des Gladiators, das hatte man ihm beigebracht. Wut stumpfte den Verstand ab, ausgerechnet dann, wenn er besonders scharf und hellwach sein musste. Zufrieden beobachtete Marcus, wie dem anderen Jungen das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Ich will dir was sagen«, fuhr Marcus fort. »Wir wollen uns auf den Einsatz einigen. Wenn du gewinnst, verlasse ich die Löwengrube für immer. Wenn ich gewinne, dann führe ich deine Bande an und du gehst.«
    »Wenn ich gewinne, verlässt du diese Welt für immer«, knurrte Kasos.
    »Welche Waffen willst du benutzen?«, fragte Marcus. »Fäuste, Knüppel, Messer, Stöcke?«
    Kasos hob seinen Knüppel in die Höhe und schwang ihn durch die Luft. Das Holz war dunkel und hart vom Alter. Der Schaft wurde ebenmäßig schmaler, war offensichtlich sehr sorgfältig geformt worden und das schwere Ende war mit Nägeln gespickt. Am anderen Ende hatte der Knüppel eine Schlaufe, die um Kasos’ Handgelenk geschlungen war. Es war eine eindrucksvolle Waffe, dachte Marcus, als er losging, um seinen eigenen Knüppel aus dem Gasthaus zu holen. Dann fand er sich wieder bei den anderen draußen ein, ging in die Hocke und hob seine Waffe.
    »Nicht hier«, sagte Kasos. »Da unten.«
    Er deutete auf die kleine Kuhle in der Mitte der Löwengrube, wo am Vortag die Männer gekämpft hatten. Marcus konnte sehen, dass sie mit aufgewühltem Schlamm gefüllt war, der seine Beweglichkeit sehr einschränken würde. Das war nicht gut – denn Kasos war viel größer als er, und Marcus würde seine Geschwindigkeit einsetzen müssen, um sich einen Vorteil über seinen Gegner zu verschaffen.
    »Wieso denn nicht gleich hier?«
    »Da tragen wir alle unsere Kämpfe aus, Junge. Milos Regel. Wenn du die Regel brichst, bricht er dich.«
    Da konnte er nichts machen, begriff Marcus. Er hatte keine Wahl. »Na gut, dann eben da unten. Geh du voran.«
    Kasos wandte sich um und ging den Abhang hinunter. Marcus folgte ihm kurz darauf, sodass er Kasos und seine Bande im Auge behalten konnte. Als sie sich dem Schlamm in der flachen Kuhle näherten, empfing sie ein scheußlicher Gestank. Kasos ging mit schmatzenden Schritten in die Mitte und dann ein wenig zurück, wiegte seinen Knüppel in der Hand. Marcus nahm seine Position dem Bandenführer gegenüber ein, prüfte den Boden unter seinen Füßen. Die Oberfläche war angetrocknet und ein wenig gesprungen, aber knapp unterhalb dieser Kruste saugte tiefer, zäher Matsch an seinen Stiefeln. Der Rest der Bande bildete eine lose Kette um die Vertiefung, um sicherzugehen, dass es für Marcus keine Fluchtmöglichkeit gab, ehe der Kampf vorüber war.
    »Deine letzte Gelegenheit, vor mir auf die Knie zu fallen und dich zu entschuldigen«, sagte Kasos.
    »Du redest zu viel, das habe ich schon gesagt. Du bist massig, aber nicht fit. Spar dir deinen Atem. Du wirst ihn noch brauchen.«
    Diese Bemerkung hatte Marcus mit Bedacht gemacht und sie traf ins Schwarze. Kasos schrie laut auf vor Wut und kam durch die Kuhle auf ihn zugestürmt. Der widerliche Schlamm spritzte nach allen Seiten, während er rannte, rutschte, taumelte, das Gleichgewicht wiederfand und weiter auf Marcus zuhielt. Marcus ging in die Hocke, den Knüppel in beiden Händen und bereit zum Zuschlagen. Kasos kam mit zusammengebissenen Zähnen auf ihn zugelaufen und holte im weiten Bogen mit dem Knüppel aus. Marcus schwang seinen eigenen Knüppel leicht schräg, sodass die Waffe seines Gegners daran abglitt und über Marcus’ Kopf hinwegging. Kasos hatte seine ganze Kraft in diesen Schlag gelegt, der einen erwachsenen Mann niedergestreckt hätte, der ihn aber auch selbst

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