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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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aus dem Gleichgewicht brachte. Kasos streckte den linken Arm aus, um nicht in den Schlamm zu fallen. Marcus fasste seinen Knüppel fester und schlug ihn Kasos krachend auf die Schulter. Der größere Junge schrie vor Schreck und Schmerz auf, fiel hin und rollte sich rasch aus dem Weg, wobei er sich mit dem stinkenden Matsch besudelte. Aber er erholte sich rasch. Ehe Marcus aufschließen konnte, war Kasos auch schon aufgestanden und war wieder kampfbereit, den Knüppel in den Händen. Er hatte schnellere Reaktionen, als Marcus erwartet hatte, aber er kochte immer noch vor Wut, und das würde ihn zunichtemachen.
    »Du siehst aus wie ein Wesen, das aus der Gosse gekrochen ist«, sagte Marcus laut genug, dass die anderen Jungen es auch hören konnten. Einige kicherten.
    »Halt die Klappe!«, schrie Kasos und deutete dann mit seinem Knüppel auf einen Jungen aus seiner Bande. »Und du! Dich knöpf ich mir vor, wenn ich den hier zu Brei gehauen habe, das schwör ich dir!«
    Die Miene des Jungen erstarrte und er wurde blass. Zufrieden wandte Kasos nun wieder Marcus seine Aufmerksamkeit zu. Er griff seinen Knüppel erneut mit beiden Händen. »Du gehst ganz geschickt mit dem Stock um, aber das wird dich nicht retten.«
    Marcus antwortete nicht, sondern richtete den Blick unbeweglich auf seinen Gegner und stand ganz still da. Einen Augenblick lang rührte sich keiner der Jungen, dann knurrte Kasos etwas und kam mit vorsichtigen Schritten auf Marcus zu. Er stieß mit der Spitze des Knüppels in Richtung auf Marcus’ Gesicht, und als der den Schlag abblockte, schwang er den Knüppel nach links und erwischte Marcus am Oberarm unmittelbar unter der linken Schulter. Marcus kämpfte verzweifelt gegen den scharfen, beißenden Schmerz an. Er machte einen Schritt zurück, biss die Zähne zusammen und zwang sich, bloß keinen Laut von sich zu geben.
    Ein Gladiator zeigt keinen Schmerz, sagte er zu sich und seine Miene blieb völlig ausdruckslos. Im Kopf wiederholte er immer wieder das Mantra vom Ausbildungsplatz: Ich zeige meinem Gegner nicht, dass ich verletzt bin. Ich zeige meinem Gegner nicht …
    Kasos wirkte überrascht. Er war enttäuscht, dass sein Treffer keine Wirkung gezeigt hatte. Er griff erneut an, zielte mit einem schrägen Schlag auf Marcus’ Kopf. Der blockte wieder ab, auch den nächsten Schlag und den nächsten, bis Kasos sich schwer atmend zurückzog.
    Angriff ist die beste Verteidigung. Deutlich hörte Marcus im Kopf Festus’ Stimme. Angreifen, Marcus.
    Er packte seinen Knüppel fester, sprang vor und zielte mit einem brutalen schrägen Schlag auf Kasos’ Kopf. Der andere Junge parierte den Angriff und Marcus holte noch einmal zur Seite aus. Wieder wurde der Schlag abgeblockt, aber Kasos war gezwungen, Boden aufzugeben. Nun zielte Marcus wie vorhin auf Kasos’ Kopf, und der reagierte instinktiv, indem er den Knüppel hochschwang, um den Angriff abzuwehren. Dieses Mal änderte jedoch Marcus die Richtung, während der Knüppel noch einen hohen Bogen beschrieb. So sauste er an Kasos’ Knüppelspitze vorbei und traf den Jungen seitlich am Schädel. Der Schlag warf Kasos’ Kopf brutal zur Seite – sein Mund stand offen und kurz schloss er vor Schmerz die Augen. Kasos taumelte und zwinkerte wild. Marcus schlug ihn erneut, diesmal auf die Knöchel der Hand, die den Knüppel hielten. Im Reflex lockerten sich die Finger, und der Holzprügel fiel mit einem leisen Klatschen in den Schlamm. Nun packte Marcus seine Waffe so fest er nur konnte und rammte Kasos die Spitze in den Bauch. Der taumelte zurück, landete keuchend auf dem Rücken, während er sich zusammenkrümmte und um Atem rang. Marcus machte einen Schritt nach vorn, stemmte die Füße fest in den Schlamm, hob dann seinen Knüppel hoch, um ihn in einem letzten Schlag auf Kasos’ Schädel zu schmettern.
    »Gibst du auf?«, knurrte er.
    Kasos war noch zu benommen, um zu antworten. Marcus wartete einen Augenblick, bis sich die Augen des Bandenführers wieder auf ihn fokussierten. Kasos schnappte immer noch nach Luft und fasste sich mit einer Hand an die Stelle, wo Marcus ihn am Schädel getroffen hatte. Er starrte Marcus mit angstgeweiteten Augen an.
    »Gibst du auf?«, wiederholte Marcus und überlegte, ob er seinen Gegner bewusstlos geschlagen hatte. Kasos nickte verzweifelt und flehte mit den Augen um Gnade.
    Es folgte eine angespannte Pause, während sich Marcus über seinen gefallenen Gegner beugte, den Knüppel hoch erhoben und bereit, ihm den Schädel zu

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