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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Senatoren mit versteinerten Mienen schweigend zu. Endlich hob Cato die Hand und bat um die Erlaubnis zu reden. Caesar schaute ihn kühl an und nickte dann zustimmend. »Achtet darauf, nicht zu lange zu sprechen«, warnte er Cato.
    Cato erhob sich, zog seine Toga zurecht und schaute in die erwartungsvollen Gesichter ringsum. Dann begann er.
    »Die Anwesenden in diesem hohen Haus vertreten den Willen des römischen Volkes. Aber sie tun mehr. Es ist ihre heilige Pflicht, die Traditionen aufrechtzuerhalten, die unsere großartige Republik vor der Tyrannei der Könige bewahrt haben und vor der Tyrannei derer, die selbst gern Könige wären. Es ist daher die Pflicht jedes hier anwesenden Mannes, gegen den Vorschlag zu stimmen, den Caesar vorgelegt hat. Seine Ergänzung zum Landgesetz wird es zu einem Verbrechen machen, sich gegen das Landgesetz zu stellen. Es scheint mir, dass man uns heute vor die Wahl stellt, entweder Caesar zu unterstützen oder zum Feind Roms erklärt zu werden …«
    Marcus wusste, dass Cato und seine Verbündeten dafür kämpften, die Rechte der Reichen und Mächtigen zu bewahren, aber fragte sich unwillkürlich, ob Cato nicht recht hatte, wenn er seine Zuhörer vor Caesars Ehrgeiz warnte. Er selbst wusste, dass Caesar vor nichts zurückschrecken würde, um seinen Willen durchzusetzen.
    Wütendes Gemurmel war von den Bänken zu hören, die Cato umgaben. Er wartete ab, bis ihre Kommentare verklungen waren, ehe er fortfuhr. »Diese Maßnahme ist eine Beleidigung gegen alles, wofür dieses Haus steht. Es ist noch schlimmer als eine Beleidigung. Es ist ein direkter Angriff auf die Freiheit eines jeden von uns. Seit wann ist es ein Verbrechen, nicht der gleichen Meinung zu sein wie der Konsul? Wann ist es je ein Verbrechen gewesen, gegen eine Maßnahme zu stimmen, mit der man nicht einverstanden ist? Ich sage es euch jetzt, wenn wir heute Caesar nachgeben, dann öffnen wir morgen der Tyrannei Tür und Tor. Es ist vielleicht nicht Caesar, der uns das Messer an die Kehle hält, aber es wird ein Mann wie er sein. Die Entscheidung ist einfach. Wenn wir unsere Freiheit schätzen, dann stimmen wir gegen Caesar. Wenn wir wenig mehr als feige Hunde sind, die an seinen Füßen schnüffeln und um Almosen betteln, dann stimmen wir für Caesar.« Er wandte sich zum Konsul und zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ich hoffe, das war kurz genug für Euch. Es kann sehr wohl die letzte freie Rede sein, die dieses Haus je gehört hat …«
    Cato setzte sich hin, und die Männer rings um ihn herum jubelten laut, während sie versuchten, die Schmähungen und Protestrufe von Caesars Gefolgsleuten zu übertönen. Marcus schaute sich die Gesichter der Senatoren genau an, aber nirgends konnte er eine Spur von dem roten Tuch sehen, das das Zeichen zum Angriff war, auf das sich Caesars Feinde geeinigt hatten. Es sah so aus, als sollte die Attacke nicht im Senatshaus selbst stattfinden, entschied Marcus.
    Der oberste Beamte erhob sich von seinem Platz und schlug seinen Stab auf den Marmorboden, um die Ordnung wiederherzustellen. Als die Senatoren sich beruhigt hatten, wandte er sich mit einer Verneigung zu Caesar. Marcus sah, wie sein Herr sich sammelte, ehe er sprach.
    »Mein Dank geht an Senator Cato, dass er uns seine übliche Taktik erspart hat, uns zu Tode zu langweilen, ehe wir zur Abstimmung kommen. Seine neu gefundene Kürze ist uns eine willkommene Erleichterung.«
    Caesars Gefolgsleute lachten, und er lächelte, während er sie mit einer Handbewegung zur Ruhe brachte. »Ich würde diese Ergänzung zum Gesetz nicht vorlegen, wenn nicht so viele Mitglieder dieses Hauses bereit wären, sich gegen den vollkommen vernünftigen, angemessenen und notwendigen Vorschlag zu stellen, unseren Soldaten, denen wir so viel schulden, eine anständige Belohnung für ihre Mühen zu gewähren. Warum sollte denjenigen, die ihr Blut für uns vergossen haben, ein kleines Stück Land versagt werden, auf dem sie Ackerbau treiben und eine Familie großziehen könnten? Sind wir wirklich so undankbar, dass wir ihnen das abschlagen wollen? Wir alle wissen, warum Senator Cato und seine Leute gegen das Gesetz sind. Sie haben feine Landgüter, die sie sich aus billig erworbenem Land aufgebaut haben. Die Soldaten haben ihre Familien zurückgelassen, und die konnten ihre Bauernhöfe nicht mehr betreiben und waren zum Verkauf gezwungen.«
    Er legte eine Pause ein, dann fuhr er mit eiskalter Stimme fort: »Das finde ich verwerflich. Ich frage mich, wie

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