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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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unerwartete Ablenkung konnte ihn den Kampf verlieren lassen. Und dann war da noch die Frage nach seinem Gegner, der einfach ein besserer Gladiator als er selbst sein konnte. Zu viele Faktoren spielten eine Rolle, als dass Marcus eine genaue Antwort geben konnte. Er wandte sich an Festus. »Haben sie auf den Ankündigungen auf den Straßen den Namen meines Gegners genannt?«
    Festus schüttelte den Kopf. »Er wird nur als der Meister der Gladiatorenschule in Campania bezeichnet. Ich habe mich erkundigt, aber Bibulus hält ihn gut versteckt.«
    »Wissen wir, was für eine Art Gladiator er ist?«
    »Nein, nicht einmal das«, erwiderte Festus mit einem Achselzucken.
    »Verstehe.« Marcus seufzte verzweifelt. Er wandte sich wieder Caesar zu. »Herr, ich werde mein Bestes tun. Mehr kann ich nicht versprechen.«
    Caesar nickte bedächtig. »Und mehr kann ich auch vernünftigerweise nicht verlangen. Du hast mir mehr als gut gedient, Marcus, und ich verspreche, ich werde dich dafür belohnen, wenn unsere Probleme aus dem Weg geräumt sind. Du wirst mich nicht als undankbar erleben.«
    Marcus überlegte blitzschnell. Jetzt war seine Chance gekommen. In zwei Tagen war er vielleicht schon tot. Er hatte also nichts zu verlieren, wenn er jetzt seine Forderung stellte. Selbst wenn Caesar über seine Bedingungen erzürnt war, konnte er schlecht etwas dagegen sagen. Caesar brauchte Marcus, er brauchte ihn in bestmöglicher Form, würde es also nicht wagen, ihn zu züchtigen. Marcus verbannte alle anderen Gedanken aus seinem Kopf und konzentrierte sich auf seine wichtigsten Überlegungen.
    »Herr, ich werde kämpfen, so gut ich kann. Ich will überleben. Und ich verstehe, was für Euch und Eure Verbündeten im Senat auf dem Spiel steht. Falls ich gewinne, habe ich meine Belohnung verdient, und ich will sie jetzt nennen.«
    Caesars Augenbrauen hoben sich. »Du erdreistest dich, sie mir zu nennen?«
    »Ja, Herr.« Marcus schluckte, um seine Nerven zu beruhigen, und fuhr so mutig wie zuvor fort. »Falls ich gewinne, habt Ihr Euren großen politischen Sieg. Ich habe Euer Leben gerettet, das Eurer Nichte sogar zweimal. Ich verdiene sicherlich mehr als nur Eure Dankbarkeit.«
    »Wie kannst du es wagen!«, unterbrach ihn Festus empört.
    »Lass ihn reden!«, befahl Caesar. »Jetzt, da er seine Zunge gefunden hat, höre ich mir an, was er zu sagen hat. Fahre fort, Marcus.«
    Marcus nickte dankbar. »Ihr kennt meine Geschichte, Herr. Ihr wisst, welch große Ungerechtigkeit meine Familie erleiden musste. Mein … Vater ist tot, meine Mutter liegt versklavt in Ketten und ich habe die Härte einer Gladiatorenausbildung über mich ergehen lassen müssen. Wenn ich in zwei Tagen den Kampf gewinne, dann will ich meine Freiheit. Ich will die Freiheit für meine Mutter, und ich will, dass der Steuereintreiber Decimus zur Rechenschaft gezogen wird. Das sind meine Bedingungen.«
    »Das Erste kann ich versprechen, und ich werde für deine Mutter tun, was ich kann«, erwiderte Caesar. »Aber was den dritten Punkt betrifft, so werde ich Beweise brauchen, die ich gegen Decimus verwenden kann.«
    »Das mag sein«, erwiderte Marcus mit fester Stimme. »Ich will meine Rache, ganz gleich wie.«
    »Ist das eine Drohung?« Caesar konnte seine leichte Belustigung nicht verhehlen.
    Marcus verspürte keinen Funken Humor, als er antwortete: »Es ist ein Versprechen.«
    Caesar war einen Augenblick ruhig, ehe er nickte. »Nun gut. Ich bin mit deinen Bedingungen einverstanden.«
    »Dann schwört einen Eid, um es mir zu versichern, Herr. Mit Festus als Zeugen.«
    Caesar holte tief Luft und sprach dann leise und mit eiskalter Stimme. »Sei vorsichtig, junger Mann. Überspanne den Bogen nicht.«
    »Herr, ich habe nichts zu verlieren.«
    Festus rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her, wagte aber nicht, einen Kommentar abzugeben. Caesars Gesicht war unergründlich. Diesen Blick hatte Marcus schon einmal gesehen … immer dann, wenn Caesar über irgendeine skrupellose Tat nachdachte.
    Keiner der drei rührte sich oder sagte einen Ton. Die Spannung war für Marcus beinahe unerträglich. Er fürchtete, dass er zu weit gegangen war und Caesar ihn auspeitschen lassen würde, aber nun gab es kein Zurück. Auf Caesars Stirn stand eine tiefe Falte, als er schließlich sprach.
    »Ich schwöre es, bei den heiligsten Göttern meiner Familie.« Er lachte trocken. »Wer hätte das gedacht? Ein Konsul von Rom wird von einem kleinen Sklavenjungen zur Verantwortung gezogen. Dass ich das

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