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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einen neuen Mann aufnehmen.«
    »Dann sagst du ihnen besser, dass sie genau das tun werden, was ich ihnen gesagt habe, komme, was wolle. Lass sie wissen, dass es nicht sonderlich klug ist, einen Konsul im Stich zu lassen, wenn sie je wieder Arbeit in Rom bekommen wollen.«
    »Ja, Herr.«
    Caesar wedelte wegwerfend mit der Hand. »Du kannst gehen, Flaccus. Sorge dafür, dass ich nicht enttäuscht werde. Und mach die Tür hinter dir zu.«
    Sobald Flaccus gegangen war, winkte Caesar Marcus auf die Bank. »Setz dich hin.«
    Caesar schenkte ihm ein kleines Glas Wein ein und füllte dann noch Wasser aus einer Messingkanne nach. »Hier.«
    »Danke, Herr.« Marcus nippte an seinem Glas und das fruchtige Aroma war sehr nach seinem Geschmack.
    »Nicht zu viel, hörst du?« Festus lächelte. »Du musst in den nächsten paar Tagen deine fünf Sinne beisammenhaben. Wie fühlst du dich, Junge?«
    Marcus überlegte, ob er eine tapfere Miene aufsetzen sollte, aber er beschloss, dass Ehrlichkeit vor dem kommenden Kampf wichtiger wäre. »Die Wunden und blauen Flecke sind nichts. Die schmerzen, aber sie werden mich nicht behindern. Nur das Knie macht mir Sorgen.«
    »Lass mich mal sehen.«
    Marcus legte sein Bein auf die Bank und Festus entfernte sorgfältig den Verband. Eine breite, schwärzliche Kruste hatte sich über dem zusammengezogenen Fleisch gebildet, und an einer Seite sickerte eine helle Flüssigkeit heraus. Festus holte tief Luft, ehe er den Verband wieder anlegte und Marcus bat, das Bein wieder herunterzunehmen.
    »Das Gelenk wird ein wenig steif bleiben«, berichtete Festus Caesar. »Ich bezweifle, dass Marcus innerhalb der nächsten zwei Tage volle Beweglichkeit erlangen wird. Wenn er zu hart arbeitet oder wenn die Wunde im Kampf aufgeht, dann wird er stark bluten.«
    »Schlimm«, erwiderte Caesar. »Er muss kämpfen. Ich habe es gut überlegt und ich muss Bibulus’ Herausforderung annehmen. Wenn ich einen Rückzieher mache, dann wirke ich schwach.« Er schaute Marcus geradewegs an und warf ihm einen teilnahmsvollen Blick zu. »Marcus, du musst meine Lage verstehen. Ich weiß, dass du derjenige bist, der zum Kampf aufgefordert wurde, und ich bin sicher, dass du alles tun wirst, was in deinen Kräften liegt, um zu gewinnen. Das musst du ohnehin – ich denke, dass Bibulus seinem Gladiator befohlen hat, kein Erbarmen zu zeigen und andersherum kein Pardon zu erwarten. Höchstwahrscheinlich wird es ein Kampf auf Leben und Tod, ganz gleich, was die Zuschauer fordern. Das musst du dir klarmachen.«
    Marcus nickte. »Ich verstehe, Herr.«
    »Ich würde dich nicht bitten, den Kampf auszutragen, wenn ich die Wahl hätte. Meine Gegner waren geschickt und haben mich in diese Lage gezwungen. Sie hoffen, dass du besiegt wirst und das ein schlechtes Licht auf mich wirft, schlecht genug, um die Massen gegen mich aufzubringen. Und auch die paar Senatoren, die sie brauchen, um mein Landgesetz zu Fall zu bringen.« Caesar nahm einen Schluck Wein und fuhr dann fort. »Falls das Gesetz nicht durchkommt, wird man den Veteranen des Generals Pompeius das Land verweigern, das sie für ihren gerechten Lohn halten. Sie werden Druck auf Pompeius machen, sich für ihre Interessen einzusetzen. Ich fürchte, dass Pompeius dann bereit ist, alle Vorsicht fahren zu lassen und sich zum Diktator von Rom zu erklären. Marcus, das letzte Mal, als es einen Diktator gab, kamen Tausende von Menschen ums Leben. Die Straßen der Stadt schwammen in Blut – die Bandenkriege der vergangenen Monate sind nichts im Vergleich.« Caesar zuckte bei der Erinnerung zusammen. »Deswegen müssen wir die Abstimmung gewinnen und deswegen dürfen wir nichts dem Zufall überlassen. Du musst diesen Kampf für mich gewinnen, Marcus. Das Leben von Tausenden steht auf dem Spiel.« Er starrte angespannt über den Tisch. »Kannst du es schaffen?«
    Marcus schaute ihm kühl in die Augen. Er fragte sich, ob Caesar wirklich die Interessen seiner römischen Mitbürger so sehr am Herzen lagen. Aber was auch immer die Wahrheit war, so wusste Marcus doch, dass das Schicksal anderer Menschen in der Waagschale lag, und für sie musste er alles daransetzen zu siegen.
    In einem Kampf auf Leben und Tod würde er alles tun, was er konnte, um am Leben zu bleiben. Er war geschickt und Festus hatte ihm eine Reihe neuer Tricks und Techniken beigebracht. Marcus war so gut vorbereitet, wie das ein Gladiator seines Alters nur sein konnte. Aber da war immer noch der Zufall. Ein Ausrutscher oder eine

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