Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)
wegwerfende Handbewegung, als verscheuche er ein Insekt. »Es wird alles sehr schnell vorbei sein. Die Überlebenden bringen wir nach Rom – zusammen mit Brixus, tot oder lebendig –, und ich werde schon dafür sorgen, dass ich meine Belohnung bekomme. Die Menschenmengen werden mir zujubeln und Cato wird seine dumme Arroganz herunterschlucken und sich dem Beifall anschließen müssen. Ich kann es kaum erwarten, sein Gesicht zu sehen.«
»Dann wollen wir hoffen, dass wir nicht von einer Niederlage berichten müssen, wenn wir dem Senat das nächste Mal gegenübertreten.«
»Niederlage?« Caesar schaute überrascht. »Das ist undenkbar. Unmöglich.«
»Ich hoffe es. Wann wollt Ihr nach Ariminum aufbrechen?«
»Sofort. Ich nehme die Flaminische Straße. Das ist der kürzeste Weg.«
»Das stimmt«, meinte Clodius. »Aber ist es auch klug? Um diese Jahreszeit kommt man dort nur schwer voran, und Ihr müsst auch die Berge durchqueren, in denen sich diese Aufständischen verstecken.«
»Ich denke, die haben sich in ihre Höhlen zurückgezogen und hocken vor ihren Lagerfeuern. Wir werden auf der Reise schon sicher sein. Außerdem kann ich mir keine Verzögerung mehr leisten. Je schneller die Angelegenheit erledigt ist, desto eher kann ich meine Aufmerksamkeit viel wichtigeren Siegen und Eroberungen zuwenden. Ich breche im Morgengrauen auf. Festus!«
Der Anführer der Leibwache trat vor und verneigte sich »Ja, Herr.«
»Ich nehme dich und sechs deiner besten Männer mit.« Caesars Blick huschte kurz zu Marcus. »Und dich, junger Mann. Ich muss wieder einmal auf dein Wissen und deine Fertigkeiten zurückgreifen. Schließlich bist du von Gladiatoren ausgebildet worden. Du weißt, wie sie denken, und du weißt, wie sie kämpfen. Ja, ich bin sicher, du wirst mir sehr nützlich sein.« Er wandte sich wieder Festus zu. »Ich brauche auch meinen Schreiber Lupus. Seht zu, dass alles vorbereitet wird.«
»Ja, Herr.«
Caesar drehte sich zu Clodius herum. »Ich wünschte, ich wüsste genau, wer mir gegenüberstehen wird. Wenn dieser Brixus ein geflohener Gladiator ist, dann ist er ein gefährlicher Gegner. Noch gefährlicher, wenn das Gerücht stimmt, dass der Sohn des Spartakus sich zu den Truppen des Brixus gesellt hat. Dann müssen wir diesen Sohn so bald wie möglich finden. Finden und unschädlich machen. Jeder Sklave im ganzen Reich muss begreifen, dass Rom nicht ruht, ehe seine Feinde voll und ganz vernichtet sind.«
»Ja, Caesar. Ich werde mich darum kümmern.« Clodius nickte.
»Ich erwarte auch, dass Ihr Euch während meiner Abwesenheit um meine Interessen hier in Rom kümmert. Ich erwarte regelmäßige Berichte über die Vorgänge im Senat.«
»Keine Sorge. Das erledige ich. Nun überlasse ich Euch aber besser Euren Vorbereitungen.«
»Lebt wohl, mein Freund.« Caesar lächelte, während er den jüngeren Mann am Arm packte.
Clodius lächelte zurück, dann drehte er sich um und verließ das Haus. Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, verschwand Caesars Lächeln. Er schüttelte den Kopf und murmelte: »Den Göttern sei Dank, dass er nicht der einzige Anhänger ist, auf den ich mich verlassen muss.«
Marcus nickte unwillkürlich. Caesars Adleraugen entging diese kleine Bewegung nicht.
»Du teilst also meine Meinung über Clodius? Das ist gut. Ich wusste schon immer, dass ich mich auf dein kluges Urteil verlassen kann, mein Junge.«
»Ja, Herr.«
»Nun denn, wir gehen einem neuen Abenteuer entgegen, Marcus. Du hast in der Arena und auf den Straßen Roms gekämpft. Doch dies wird dein erster Feldzug sein, vielleicht sogar deine erste wirkliche Schlacht. Ich nehme an, du freust dich darauf, was?«
Marcus rang sich ein Nicken ab und Caesar schlug ihm leicht auf die Schulter.
»Dachte ich’s mir doch. Du bist ein geborener Krieger, durch und durch.« Seine Miene wurde ernst. »Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, ich bräuchte jeden Ratschlag, den du mir geben kannst … Jetzt geh, pack deine Sachen zusammen und geh früh schlafen. Wir haben einen langen, beschwerlichen Ritt vor uns. Es ist nicht leicht, im Winter denApennin zu überqueren.«
»Ich werde darauf achten, warme Kleidung einzupacken, Herr«, sagte Marcus.
»Gut. Zumindest auf eines können wir uns freuen. Meine Nichte lebt mit ihrem Ehemann in Ariminum. Quintus dient dort bei der Zehnten Legion. Ich bin sicher, Portia freut sich, dich wiederzusehen.«
»Das hoffe ich auch«, antwortete Marcus mit Nachdruck. Portia war
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