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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einer der wenigen Menschen, mit denen er seit seiner Ankunft in Rom Freundschaft geschlossen hatte. Er hatte sie vermisst, seit sie Caesars Haushalt verlassen und den Neffen des Generals Pompeius, eines der vertrautesten Verbündeten Caesars, geheiratet hatte. Caesar, Pompeius und Crassus waren die drei mächtigsten Männer in ganz Rom. Es war ein unsicheres Bündnis, wie Marcus nur zu gut wusste. Schließlich hatte er einen Anschlag auf seinen Herrn vereitelt, den Crassus geplant hatte. Mit im Spiel waren dabei auch Decimus und sein Handlanger Thermon gewesen, der Mann, der Titus ermordet und Marcus und seine Mutter entführt hatte. Eines Tages würde es eine Abrechnung geben, schwor sich Marcus. Thermons und Decimus’ Blut würde von seiner Schwertklinge triefen.
    Er verdrängte alle Gedanken an Rache und verneigte sich vor Caesar.
    »Ihr erlaubt, Herr?«
    »Ja, du kannst gehen. Gute Nacht, Marcus.«
    Lupus hatte bereits von der geplanten Reise gehört, als Marcus die kleine Zelle erreichte, die sie sich in den Sklavenunterkünften des Hauses teilten. Obwohl Marcus nun frei war, hatte er keine Möglichkeit, für sich zu sorgen, und musste deshalb weiterhin in Caesars Haushalt bleiben, erhielt noch das gleiche Essen wie die Sklaven und lebte wie sie. Im Augenblick kam ihm das durchaus gelegen. Schließlich ging es nur darum, so lange zu warten, bis Caesars Verbindungsleute in Griechenland herausgefunden hatten, wohin man seine Mutter verschleppt hatte. Daher war es ihm recht, in Caesars Nähe zu bleiben, weil er so sicher sein konnte, die Nachricht zu erhalten, sobald sie in Rom eintraf. Oder in Ariminum, wie es jetzt wohl sein würde.
    »Ariminum.« Lupus lächelte. Er war ein kleiner, dünner Junge, der beinahe vier Jahre älter war als Marcus, den man aber für gleichaltrig hätte halten können. Sein dunkles Haar war kurz geschoren, und er sprach mit der ruhigen Demut derer, die in der Sklaverei geboren waren. »Ich kann es kaum abwarten, diesen Ort zu sehen. Es soll eine wunderschöne Stadt sein, ganz nah am Meer. Die reichen Römer gehen zur Erholung dorthin.«
    »Ich bezweifle, dass es dort mitten im Winter ganz so angenehm ist«, meinte Marcus.
    »Angenehm genug. Jedenfalls eine willkommene Abwechslung von Rom.«
    Marcus nickte. Die Hauptstadt war das Herz des Römischen Reiches, eine riesige Stadt mit großartigen Gebäuden, öffentlichen Bädern und jeder Unterhaltung, die man sich nur vorstellen konnte, aber sie war auch von Menschen überfüllt, hatte enge, stinkende Straßen und im Sommer war die Luft ungeheuer stickig. Die frische Küstenluft wäre wirklich willkommen. Aber Ferien würden es nicht werden.
    »Ich glaube nicht, dass wir viel Zeit haben werden, die Freuden von Ariminum zu genießen«, sagte Marcus. »Caesar möchte seine Aufgabe so schnell wie möglich erledigen. Ich denke, wir werden nur so lange dort sein, wie er braucht, um seine Truppen zusammenzustellen. Dann marschieren wir gleich in die Berge. Du gewöhnst dich besser an den Gedanken, bei Schnee, Regen und Wind im Freien zu leben.«
    Lupus schauderte.
    »Und wir werden es nicht nur mit dem Wetter zu tun bekommen«, fügte Marcus hinzu. »Es wird auch Kämpfe geben. Caesar meint, dass er die Aufständischen schnell besiegen kann. Da bin ich mir nicht so sicher. Es fehlt ihnen vielleicht an Ausbildung, aber sie kämpfen um ihr Leben, um ihre Freiheit. Das macht sie sehr gefährlich.«
    Lupus starrte ihn ängstlich an. »Das gefällt mir aber gar nicht. Warum will mich Caesar denn dabeihaben? Was würde ich ihm denn in einem Kampf nützen? Ich weiß doch gar nicht, wie man mit einem Schwert umgeht. Da bin ich vielleicht für unsere eigene Seite gefährlicher als für den Gegner.«
    »Caesar braucht nicht dein Schwert, sondern deine Feder. Er möchte, dass Aufzeichnungen über seine Taten gemacht werden, damit alle Welt davon erfährt.«
    »Oh gut«, erwiderte Lupus erleichtert. »Dann fange ich wohl besser an zu packen.«
    Während sein Freund in dem kleinen Kästchen mit den Schreibutensilien herumwühlte, begann Marcus mit seinen eigenen Vorbereitungen. Zusätzlich zum Schwert, den Wurfmessern und dem Dolch nahm er auch seinen Brustharnischvom Haken an der Wand und wickelte ihn sorgfältig in eine alte Decke, ehe er ihn in seinen Reisesack steckte. Er packte auch einen Bronzeschild und die verstärkte Kappe mit ein, die ihm Festus im letzten Jahr geschenkt hatte, einen ledernen Armschutz und eine gepolsterte Tunika, die er unter

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