Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
»Natürlich. Mach, was du willst. Ich werde dich nicht aufhalten. Denn schließlich würdest du, wenn du hier wegläufst, geradewegs zurück in die Sklaverei rennen. Aber eines möchte ich wissen. Wie ist der Name eures Anführers? Ich habe eine Rechnung mit ihm zu begleichen. Also, wie heißt er?«, fragte er herrisch.
    »Gaius Julius Caesar.«
    »Der Konsul?« Mandracus konnte seine Überraschung nicht verbergen. »Der war das?«
    »Nicht mehr Konsul. Seine Amtszeit ist vorüber. Er ist jetzt Prokonsul«, erklärte Lupus. »Unterwegs, um einen neuen Befehlshaberposten zu übernehmen.«
    »Was macht er dann in den Bergen? Mit einem so kleinen Geleit? Erkläre!«
    »Ehe er nach Gallien aufbricht, hat man Caesar die Aufgabe übertragen, dem Rebellen Brixus und seinen Leuten ein Ende zu machen.«
    »Ach, wirklich?« Mandracus lächelte. »Sag mir, wie nah bist du deinem Herrn?«
    Lupus rappelte sich auf die Füße und stand stolz vor dem Mann. »Ich bin Caesars Schreiber. Ich diene ihm schon viele Jahre.«
    »Gut, dann bin ich sicher, dass du Brixus viel zu erzählen hast, wenn ich dich zu ihm bringe. Er wird alles über seinen Feind wissen wollen. Wer sonst war noch in eurer Gruppe?«
    »Niemand Wichtiges. Nur seine Leibwache.«
    »Was ist mit dem anderen Jungen?«
    »Marcus?« Lupus zuckte die Achseln. »Da gibt’s nicht viel zu sagen. Er ist mein Freund. Marcus wurde gerade zum Gladiator ausgebildet, als Caesar ihn gekauft hat.«
    Ein seltsames Funkeln trat in Mandracus’ Augen, während er vor sich hin murmelte: »Ein Junge, der Gladiator ist … Wo hat er seine Ausbildung gemacht? In welcher Schule?«
    »Er hat gesagt, es war Porcinos Schule in Capua.« Lupus runzelte die Stirn. »Warum wollt Ihr das wissen?«
    »Das erkläre ich dir später. Aber erst müssen wir Brixus finden. Er wird begierig sein, alles zu hören, was du mir erzählt hast, und noch mehr.« Mandracus schaute sich unter den Überlebenden um. »Vielleicht hat sich das hier gelohnt«, überlegte er, während er seine Aufmerksamkeit wieder Lupus zuwandte. »Vielleicht hat Brixus recht. Die Zeit ist reif für eine neue Rebellion, für Spartakus …«

VIII
    Ariminum war ein Städtchen an der Ostküste von Italia, mit einem kleinen Hafen an der Mündung des Flusses ins Meer. Zu beiden Seiten erstreckte sich mehrere Meilen weit ein Strand mit braunem Sand. Das Wasser war bis recht weit hinaus flach, und Marcus konnte gut verstehen, warum die reichen Römer in den Sommermonaten hierherkamen, um sich auszuruhen und zu vergnügen. Im Winter wurde das Städtchen wieder zu einem ruhigen, verschlafenen Nest, wo gelegentlich ein Frachtschiff vor Anker ging und die Fischer im Schutz ihrer an Land gezogenen Boote saßen und sorgfältig ihre Netze flickten. Eine Meile weiter nördlich lag das Lager der Armee, zu deren Befehlshaber man Caesar ernannt hatte.
    Die zwanzigtausend Männer der vier Legionen hatten ein Gebiet besetzt, das die Stadt winzig aussehen ließ. Das Lager hatte die Form eines riesigen Quadrats, von dem je einer Legion ein Viertel zugewiesen war. Eine niedrige Grenzmauer und ein Graben umgaben die Zeltstadt. In regelmäßigen Abständen ragten Türme auf und an jeder Seite des Lagers befand sich in der Mitte ein befestigtes Tor. Zwei breite Durchgangswege kreuzten sich im Herzen des Lagers, wo die größten Zelte standen. Rings um dieses Zentrum erstreckten sichReihe um Reihe Zelte aus Ziegenfellen, die sich jeweils acht Legionäre teilten. Vor dem Lager waren Tausende Männer mit Training und Waffenübungen beschäftigt.
    Es war ein atemberaubender Anblick, aber Marcus konnte keine rechte Begeisterung dafür aufbringen. Er saß neben den anderen Reitern zu Pferd und schaute von der letzten Anhöhe, ehe die Straße Ariminum erreichte, auf das Panorama herab, das sich ihnen darbot. Drei Tage waren vergangen, seit sie in den Bergen so glücklich davongekommen waren. In Hispellum, der ersten Stadt, die sie erreichten, hatten sie den Mann mit dem verletzten Oberschenkel zurückgelassen. Ein griechischer Wundarzt dort meinte, er würde sich wieder erholen, aber wohl sein Leben lang stark hinken. Der Verlust von Lupus hatte Marcus schwer getroffen. Er hatte sich nur mit wenigen Menschen angefreundet, seit er Sklave geworden war, und einen weiteren Freund zu verlieren, erinnerte ihn grausam daran, wie einsam und allein er im Grunde war.
    Zunächst war da Brixus gewesen, damals in der Gladiatorenschule in Capua. Er hatte herausgefunden, wer Marcus

Weitere Kostenlose Bücher