Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)
als auf den Straßen Roms heutzutage. Und wer ist der Junge?«
Caesar wandte sich zu Marcus und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das ist Marcus Cornelius Primus, der Gladiator, dem ganz Rom zujubelt.«
Marcus konnte nicht leugnen, dass er sich gut fühlte, da er von Caesar so herausgestellt wurde, von einem der mächtigsten Männer im ganzen Römischen Reich, aber er war auch ein wenig verlegen. Er rang sich ein Lächeln ab, ehe er kurz den Blick senkte.
»Du?« Labienus zog die Augenbrauen in die Höhe. »Du bist dieser Junge? Ich hätte gedacht, dass du größer sein würdest. Bei deinem Ruf. Man sagt, du hättest in diesem Kampf auf dem Forum einen keltischen Riesen niedergestreckt. Aber du bist so … jung.«
»Der Augenschein täuscht«, sagte Caesar. »Marcus hat das Herz eines Löwen, die Geschwindigkeit einer Viper und den schnellen Verstand einer Katze. Mit den Jahren wird er sich einen noch größeren Namen machen. Vielleicht wird er der größte Gladiator aller Zeiten. Keiner kommt ihm gleich.« Caesar zögerte. »Nun ja, vielleicht gab es einmal einen. Aber der ist jetzt tot. Wirklich schade. Ich hätte gern gesehen, wie Spartakus in Rom kämpft. Was für ein Spektakel das gewesen wäre!«
»Wir werden nie wieder seinesgleichen sehen«, stimmte Labienus ihm zu. »Und dafür kann ich nur den Göttern danken.«
Wieder einmal fühlte Marcus, wie heikel seine Lage war, und er spürte, welchen Reiz das Erbe seines Vaters für ihn hatte. Wenn diese Römer je die Wahrheit erfuhren …
Labienus fuhr fort. »Ich wünschte nur, dass diese Störenfriede in den Bergen das auch begriffen und endlich ihren Aufstand beendeten. Jedenfalls werden wir nach und nach mit ihnen fertigwerden. Was habt Ihr vorhin gemeint, als Ihr von Cicero und einer Falle spracht?«
»Deswegen bin ich früher als geplant hergekommen. Man verlangt von mir, dass ich den Aufstand des Brixus niederschlage und die ausmerze, die noch von Spartakus’ Gefolgsleuten übrig geblieben sind. Diese Aufgabe muss erfüllt sein, ehe man mir gestattet, den Feldzug nach Gallien zu führen. Es wird nicht einfach werden. Ich hatte auf dem Weg von Rom hierher einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns hier erwartet. Wir sind in den Bergen in einen Hinterhalt geraten und nur mit Mühe und Not entkommen. Ich habe einen meiner Männer verloren, ein anderer wurde verletzt und auch mein Schreiber wurde getötet.« Er hielt inne und wandte sich an Marcus. »Kannst du lesen und schreiben?«
Marcus hatte eine gute Bildung genossen und nickte. »Ziemlich gut, Herr.«
»Dann übernimmst du vorläufig Lupus’ Posten. Du kannst das machen und auch Mitglied meiner Leibwache und Experte für Gladiatoren sein.«
»Ja, Herr«, erwiderte Marcus voll Stolz.
»Gut.« Caesar tätschelte ihm die Schulter. »Dann sieh zu, dass du von den Leuten im Hauptquartier alles bekommst, was du für diese Aufgabe benötigst. Wenn dich jemand fragt, sage, dass du auf meinen Befehl handelst.«
»Was sind Eure Pläne für Brixus?«, fragte Labienus.
»Ich nehme die besten Soldaten mit, die Ihr habt. Ihr behaltet hier den Befehl über die restliche Truppe und bereitet die Rekruten für den Gallienfeldzug vor. Ich werde meine Truppe in zwei Abteilungen aufspalten. Balbus, der Anführer der Neunten Legion, marschiert mit seinen Leuten in südliche Richtung nach Corfinium, schwenkt dann nach Norden und säubert auf seinem Weg ein Tal nach dem anderen von den Rebellen. Ich beginne am anderen Ende des Apennins und bewege mich mit meinen Leuten auf ihn zu. Wir werden sie von beiden Seiten drängen und zwischen uns zermalmen. Ich denke, es wird kaum länger als einen Monat dauern.«
»Verstehe«, sagte Labienus nachdenklich. »Wann wollt Ihr beginnen?«
»In zwei Tagen. Ich will, dass die beiden Trupps für einen Monat ausgerüstet und verpflegt werden. Sie müssen schnell marschieren, wenn wir einmal die Berge erreicht haben. Ich kann mir also kein schweres Gepäck leisten. Gerade genug, um sie jeweils ein paar Tage zu ernähren. Die restliche Verpflegung müssen wir in den Städten entlang des Gebirges in Vorrat halten. Dafür müsst Ihr sorgen.«
»Zwei Tage?« Labienus blies die Backen auf. »Ja, das ließe sich machen.«
»Ließe sich machen?« Caesar runzelte die Stirn. »Labienus, das wird gemacht.«
»Ja, Herr.«
»Dann könnt Ihr die notwendigen Befehle gleich geben. Oh, und noch eins. Ihr habt einen neuen Tribun, der in der Neunten dient. Er heißt Quintus Pompeius und
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