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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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beschloss, dass unsere einzige Hoffnung wäre, durch die Reihen der Räuber durchzubrechen. Also sind wir auf sie losgeritten und davongekommen. Lupus war ganz am Ende, als die Lawine zuschlug.«
    »Eine Lawine?«
    Marcus nickte. »Es sah aus, als käme der halbe Berg auf die Räuber heruntergestürzt. Der Schnee ist auf den Pass gefallen und hat ihn blockiert und alle unter sich begraben.«
    »Könnte es nicht sein, dass Lupus mit dem Leben davongekommen ist?«
    »Nein. Ich habe selbst gesehen, wie die Lawine ihn unter sich begrub.«
    Portia schauderte. »Ich hoffe, dass es für ihn schnell und schmerzlos war.«
    Marcus spitzte die Lippen. Er konnte das nicht wissen und war nicht bereit, die tragischen Ereignisse zu beschönigen. »Man hat mich angewiesen, seine Stelle einzunehmen. Ich hoffe, dass ich seine Arbeit nur halb so gut machen kann wie er.«
    Portia schaute zu ihm auf und lächelte freundlich. »Du wirst das gut machen, Marcus. Das weiß ich, denn ich habe genug von deinem Mut, deiner Kraft und Entschlossenheit gesehen.Selbst wenn du noch nicht so gut im Schreiben bist wie Lupus, wirst du das sehr bald können. Da bin ich mir sicher.«
    Marcus spürte, wie stolz ihn ihre Worte machten. »Danke, Herrin. Ich werde mein Bestes tun, um Caesar gute Dienste zu leisten.«
    Sie lächelte und schien dann einen Augenblick in Gedanken verloren, ehe sie fortfuhr. »Ich hoffe nur, dass mein Ehemann so diensteifrig ist wie du.«
    Da war er wieder, überlegte Marcus, dieser traurige Tonfall. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie lebten in so verschiedenen Welten, und Portia würde es vielleicht für unangemessen halten, wenn er ihre Ehe ansprach. Er mochte Portia sehr und wünschte sich nichts mehr, als sie glücklich zu sehen. Doch das war sie offensichtlich nicht.
    »Herrin …«
    »Wenn sonst niemand dabei ist, bin ich für dich nur Portia«, sagte sie.
    Marcus nickte. »Nun gut … Portia. Du scheinst nicht sehr zufrieden zu sein.«
    »Wie sollte ich? Lupus ist tot.«
    »Aber es ist nicht Lupus’ Schicksal, was dich so traurig macht. Da ist noch etwas anderes.«
    »Nein, da ist nichts anderes«, antwortete sie trotzig und schaute ihn herausfordernd an. »Ich bin wirklich glücklich. Wirklich.«
    Er seufzte und gab vor, seine Aufmerksamkeit wieder den letzten paar Brocken Essen auf seinem Teller zuzuwenden. Er wählte eine kleine Pastete aus, die mit Salz überzogen war. »Wenn du es sagst.«
    Nach kurzem Schweigen hörte er leise, unterdrückte Schluchzer. Er schaute auf und sah, dass Portia das Gesicht in den Händen verborgen hatte und dass ihre Schultern bebten. Er stand sofort von seinem Ruhebett auf und setzte sich neben sie. Er zögerte einen Augenblick, streckte dann die Hand aus und tätschelte ihr sanft die Schulter.
    »Es tut mir leid, Portia. Ich wollte dich nicht traurig machen.«
    Sie schluchzte wieder, holte dann tief Luft und antwortete: »Das warst nicht du. Ich bin es … Es ist alles meine Schuld.«
    »Was ist deine Schuld?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Sie hob den Kopf und richtete sich auf, und Marcus’ Hand glitt von ihrer Schulter. Sobald Portias Augen mit seinen auf einer Höhe waren, ergriff sie seine Hände. Die dünnen, schwarzen Kajalstriche um ihre Augen waren ganz verschmiert und ihre Unterlippe bebte. »Ich versuche, es Quintus recht zu machen. Ich versuche, ihm die Ehefrau zu sein, die er verdient, aber er ignoriert mich. Ich bin zu jung, um seine Frau zu sein, und er ist zu jung, um ein Ehemann zu sein. Ich habe im letzten Monat kaum mit ihm gesprochen. Er ist beinahe immer außer Haus und manchmal kommt er auch nachts nicht heim. Ich habe mir sagen lassen, dass er ein Vermögen beim Würfeln verspielt. Als ich ihn danach gefragt habe, ist er wütend geworden und hat gedroht, mich zu schlagen.«
    »Warum hast du vorhin deinem Onkel nichts gesagt?«
    »Wie könnte ich? Ich weiß, wie wichtig diese Ehe für Onkel Gaius ist. Er braucht Pompeius als Verbündeten. Außerdem … Vielleicht stelle ich mich nur dumm an. Vielleicht sind Eheneinfach so. Wenn ich es meinem Onkel sagen würde, wäre er zornig und würde nur sagen, ich sollte mich zusammenreißen, das weiß ich.«
    »Wenn Caesar das sagen würde, dann würde er sich irren«, erwiderte Marcus mit Bestimmtheit. »Du verdienst es nicht, so behandelt zu werden.«
    »Wie sonst sollte ich behandelt werden?«, fragte Portia kläglich.»Römische Mädchen aus meinen Kreisen werden so erzogen, dass durch die Ehe mit ihnen

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