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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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mir zu haben, aber nicht zu nah, wenn du mich richtig verstehst. Falls Crassus ihm die Aufgabe übertragen hat, mir etwas anzutun, dann werden ihm Festus und meine Leibwache, dich eingeschlossen, das Leben schwer machen.«
    »Schwer, ja, Herr«, antwortete Marcus. »Aber nicht unmöglich. Warum das Risiko auf Euch nehmen? Warum lasst Ihr ihn und seine Leute nicht einfach verhaften?«
    »Weil sie im Augenblick keine Gefahr für mich darstellen. Wenn das so wäre, dann würde ich tun, was du sagst. Aber jetzt eben reicht es mir, dass Festus sie beobachtet. Wenn sie irgendetwas versuchen, dann erwischen wir sie, und dann habe ich Beweise für Crassus’ Verrat. Genug, um mir ein wenig Macht über ihn zu verschaffen, denn ich bezweifle, dass es dem Senat gefallen würde, wenn jemand eine Verschwörung zur Ermordung des Prokonsuls anzettelt.« Caesar lächelte schief. »Außerdem bin ich noch nicht überzeugt, dass das wirklich sein Plan ist. Ich glaube, Crassus hat den Mann einfach geschickt, um mich auszuspionieren, Bericht zu erstatten und dabei seinem Herrn ein kleines Vermögen zu verdienen. Typisch Crassus!«
    Marcus war sich nicht so sicher. »Wie Ihr meint, Herr.«
    Caesars Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. »Eins könnte allerdings alles komplizierter machen: wenn Decimus dich erkennt. Er muss ja schon wissen, dass du zu meinem Haushalt gehörst, seit sein Mann versucht hat, mich zu vergiften.«
    »Thermon.«
    Caesar nickte. »Bisher hat Decimus dich noch nicht gesehen, und wir wollen hoffen, dass er glaubt, du wärst in Rom zurückgeblieben. Wenn er das Gegenteil herausfindet, weiß er, dass er in Gefahr ist.«
    »Gefahr, Herr?«
    »Natürlich. Du bist der einzige Zeuge dafür, dass er deinen Vater ermordet und dich und deine Mutter verschleppt hat. Wenn er je für dieses Verbrechen verfolgt wird, dann drohtihm das Exil oder die Hinrichtung. Das bedeutet, dass es für dich auch gefährlich wird, falls er entdeckt, dass du hier bist. Denke daran und halte dich von dem Mann und seinen Leuten fern. Das ist ein Befehl.«
    »Ja, Herr.«
    Caesar schaute Marcus aufmerksam an. »Ich weiß, dass du jetzt ein Freier bist, aber während dieses Feldzugs gehörst du zu meiner Armee und unterliegst der militärischen Disziplin. Ein Befehl von deinem General ist genauso bindend wie ein Befehl von deinem Herrn. Ist das klar?«
    »Ja, Herr. Vollkommen.«
    Caesar nickte zufrieden. »Gut. Jetzt brauche ich ein wenig Zeit, um über den Feldzug nachzudenken.« Er deutete mit einer Handbewegung auf die Stabsoffiziere, die ein Stück weiter hinten ritten. Marcus verneigte sich und zügelte sein Pferd, sodass der Prokonsul einen Vorsprung bekam. Aber er wusste, dass er Caesars Warnung nicht würde befolgen können. Marcus hatte seinen eigenen Ehrgeiz, und der bedeutete ihm mehr als die Pflicht, einem Vorgesetzten zu gehorchen.
    Am Ende des vierten Tages nach ihrem Abmarsch aus Ariminum erreichte die Kolonne Mutina. Man hatte den Offizieren und Soldaten bereits Unterkünfte in der Stadt zugewiesen, und die Pferde und Maultiere wurden zu Pferchen auf dem Viehmarkt geführt und dort gefüttert. Marcus blieb bis zum späten Abend bei Caesar in der Villa eines Magistrats, die dieser dem Prokonsul und seinem Stab zur Verfügung gestellt hatte.
    Auf Caesar warteten zahlreiche Berichte von Überfällen der Rebellen auf Landgüter und Bergwerke auf der ganzenLänge des Apennins. Noch mehr Besorgnis erregten die Erzählungen von der zunehmenden Kühnheit und dem Ehrgeiz der Aufständischen. Nun attackierten bewaffnete Banden bereits Ziele, die recht weit von den Bergen entfernt waren und die man für sicher gehalten hatte. Caesar diktierte Marcus Befehle, wonach die Städte entlang des Apennins erhöhte Wachsamkeit walten lassen und sich auf plötzliche Übergriffe vorbereiten sollten. Es war schon spätabends, als Caesar endlich fertig war und Marcus die Erlaubnis gab, zum Schlafen in sein Quartier zu gehen. Marcus hatte man das bescheidene Zuhause eines der Freigelassenen des Magistrats zugewiesen, das wenig entfernt in der gleichen Straße wie die Villa lag.
    Als er sich der Tür des Hauses näherte, das zwischen einer Bäckerei und einem Weinladen eingequetscht war, blieb Marcus tief in Gedanken versunken auf der Straße stehen. Er war völlig erschöpft und die Kolonne würde morgen im ersten Morgengrauen auf die Berge zumarschieren. Caesar hatte recht, als er ihm geraten hatte, gut auszuschlafen. Er würde wohl lange nicht mehr die

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