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MargeritenEngel (German Edition)

MargeritenEngel (German Edition)

Titel: MargeritenEngel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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unterdrücken lässt. Du solltest öfter so sein. Das macht dich wunderschön und sexy... Weißt du eigentlich, wie sexy du bist?«
    Rik verstummt, fährt erneut mit einem Finger über mein Gesicht. Seine Berührungen sind so hauchzart, dass ich nicht weiß, ob ich mir das nur einbilde. Aber ich will meine Augen nicht öffnen. Ich will nicht, dass er weiß, dass ich ihn hören kann. Ich kann nicht begreifen, was er sagt, aber ich fühle dieses Kribbeln in mir. Er findet mich schön?
    »Wer hätte denn ahnen können, dass Kevin auf so eine Idee kommt, aber ich konnte auch nicht widerstehen. Ich wollte dich so gern küssen. Das will ich eigentlich schon die ganze Zeit… dich küssen, umarmen, dir die Zweifel und Ängste nehmen… dich lieben. Verdammt, ich würde dich so gern lieben dürfen…« Er klingt so verzweifelt, dass sich meine Brust schmerzhaft zusammenzieht. Vielleicht sollte ich doch die Augen öffnen, aber jetzt fehlt mir der Mut dazu.
    »Scheiße! Was mache ich denn hier? Verdammt. Ich… wirklich, es tut mir leid. Auch wenn du das nicht hörst. Ich hoffe, dass diese Nacht nichts zwischen uns ändert. Natürlich tut sie das, weil ich diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf kriegen werde. Shit!« Plötzlich bewegt sich die Matratze. Rik springt auf.
    Ich will nicht, dass er geht. Ich weiß nicht wieso, aber er soll jetzt nicht gehen. Noch ehe ich darüber nachdenken kann, habe ich schon den Arm ausgestreckt und greife nach ihm.
    »Nein«, flüstere ich und sehe ihn an. »Geh nicht.«
    Erschrocken hält Rik mitten in der Bewegung inne. Ungläubig starrt er mich an. Nervosität macht sich in mir breit und lässt mein Herz wild schlagen. Ich halte seinem Blick stand und versuche, zu lächeln.
    »Bleib bitte noch hier.« Meine Stimme ist heiser. Ich hoffe, sie klingt nicht zu sehnsüchtig. Es gibt keine logische Erklärung dafür, warum er nicht gehen sollte. Womöglich wäre es sogar besser. Kevin liegt schließlich neben mir. Ich könnte mich an ihn kuscheln und einfach vergessen, was hier passiert ist. Doch das ist nur eine Illusion, denn Kevin wird mir nicht helfen. Vermutlich wird er noch die nächsten Tage davon schwärmen, vielleicht sogar mehr wollen.
    »Bengt«, murmelt Rik, ohne sich von der Stelle zu bewegen.
    Lass mich nicht betteln! Ich beiße mir auf die Unterlippe und spüre, wie mein Gesicht sich verfärbt. Mein Kopf ist vollkommen leer, es gibt keine Worte, mit denen ich ihn aufhalten könnte, keinen guten Grund.
    Es dauert eine Ewigkeit, bis sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht bildet, ein Nicken, so kurz, dass ich mir nicht sicher bin, ob es nur eine Einbildung ist. Erleichterung macht sich in mir breit, als er wieder zu mir ins Bett kommt.
    Ohne zu zögern rutsche ich dicht an ihn heran. Sein Herz schlägt laut. Lächelnd lege ich eine Hand auf die Stelle. Rik seufzt und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren. Er hält mich fest. Ich will nicht, dass sich die Nähe so gut anfühlt, und trotzdem tut sie es. Sein Duft hüllt mich ein, bringt mich zum Beben.
    Ohne dass ich es beeinflussen kann, beginnt es, sich in meinem Unterleib zu regen. Ich versuche, es zu ignorieren und konzentriere mich lieber auf das warme Gefühl in meinem Bauch. Gestohlene Momente, denn wenn der letzte Tropfen Wodka aus unserem Blut verschwunden ist, gibt es keinen Grund mehr, in seinem Arm zu liegen. Ich gehöre dort nicht hin… mein Platz ist an Kevins Seite.

     
     
     

 
    Kapitel 10
     
    Von Kopfschmerzen und Besitzansprüchen
     
     
    Noch ehe ich die Augen öffne, weiß ich, dass Rik weg ist. Ich lausche in die Stille und hoffe, dass er vielleicht im Bad ist. Aber da sind keine fremden Geräusche. Nur das gleichmäßige Atmen von Kevin hinter mir. Er hat sich an mich geschmiegt. Ich spüre seinen Penis an meinem Hintern.
    Bilder fluten mein Gehirn. Stöhnend kneife ich die Augen zusammen. Verdammt. Was haben wir getan? In meinem Bauch macht sich ein flaues Gefühl breit. Mir wird schlecht, mein Herz beginnt zu rasen.
    Riks Worte wabern durch meinen Verstand, sein Geruch haftet immer noch an mir. Es ist, als könnte ich sogar noch seine Lippen auf meinen spüren. Das flaue Gefühl in meinem Magen verstärkt sich. Magensäure kriecht brennend meine Speiseröhre hinauf. Ich bin nicht sicher, ob ich aufstehen und ins Bad rennen oder lieber ganz still liegen bleiben soll. Vielleicht beruhigt sich mein Körper wieder, wenn ich nicht mehr darüber nachdenke. Ich versuche, gleichmäßig zu atmen.
    Kevin

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