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Maria, Mord und Mandelplätzchen

Maria, Mord und Mandelplätzchen

Titel: Maria, Mord und Mandelplätzchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stöger
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war auch er. Der Täter hatte ihr das lange blonde Haar abgeschnitten. Ich habe neulich bei einem Klassentreffen einen alten Freund wiedergesehen, der jetzt beim LKA arbeitet, und habe ihn gebeten, ob man den alten Fall noch einmal mit den neuesten Methoden untersuchen könnte. Man hat damals ihre Kleidung aufbewahrt und konnte jetzt noch, nach so vielen Jahren, DNA -Spuren sicherstellen. Kürzlich wurden alle Männer, die damals in Bothfeld gelebt haben, zur DNA -Probe gebeten, auch Karlo. Er muss gewusst haben, dass ihm nur noch wenige Tage bleiben, ehe sie ihn drankriegen.«
    »Ach, deshalb …«, begann Goswin und biss sich auf die Lippen.
    »Ja? Was wollten Sie sagen?«, fragte der Kommissar.
    »Nichts«, antwortete Goswin. »Er war ein bisschen sentimental, die letzten Tage. Wir dachten, es läge an Weihnachten.«

Autorenvita
    Susanne Mischke hat mehr als ein Dutzend Romane veröffentlicht, vorwiegend Kriminalromane (
Mordskind, Die Eisheilige
) sowie vier Jugendkrimis (
Nixenjagd, Zickenjagd
) und eine große Anzahl von Kurzgeschichten. Mit dem Roman
Der Tote vom Maschsee
begann ihre erfolgreiche Hannover-Krimiserie um den kauzigen Kommissar Bodo Völxen und seine Schafe. Im Herbst 2011 erschien der vierte Band dieser Serie mit dem Titel
Todesspur.
    Mehr unter: www.susannemischke.de

[home]
    Sandra Lüpkes
    Wunschverzettelt
    Dortmund
    Kyra wünscht sich das große Barbie-Haus mit Pool. Leon hätte gern die neue Playstation plus drei Spiele. Aber ich bin pleite. Alleinerziehend und pleite. Und überübermorgen ist der erste Advent.
    Was bleibt mir also anderes übrig, als eine Bank zu überfallen?
    Hier in meiner Stadt, in Dortmund. Ich weiß, man sollte eigentlich an einen Ort fahren, wo einen keiner kennt. Aber mir bleibt keine andere Wahl, weil ich kein Auto hab und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin. Also rein in die Stadtbahn und an der Kampstraße wieder raus. Es riecht nach feuchten Wintermänteln, nassen Hunden und Pinimenthol. Kyra hat Schnupfen, sie ist quengelig, und immer läuft ihr was aus der Nase.
    Leicht ist so ein Überfall sowieso nicht mit zwei Kindern im Schlepptau. Ich hatte geplant, die Kleine bei Karstadt im Kinderparadies abzuliefern. Leon wollte ich dann in der Spielwarenabteilung vor die Computer stellen. Und dann ab in die Hauptstelle in der Innenstadt, wo man mir schon zweimal einen Kredit verweigert hat.
    Mit Strumpfmaske im Rucksack, direkt neben Kyras Pampers habe ich sie versteckt. Die täuschend echt aussehende Plastikpistole vom 99 -Cent-Paradies klemmt neben der Flasche Apfelsaft.
    »Achtung, Achtung, die kleine Kyra möchte von ihrer Mama dringend aus dem Kinderparadies abgeholt werden«, ertönt es aus den Lautsprechern, noch bevor ein Platz für meinen Sohn an der Spielkonsole frei geworden ist. So ein Mist. Ich schleppe Leon also wieder zu diesem Lebkuchenhaus, wo er seine heulende Schwester findet, hinter der Krippe versteckt. Sie hat sich vor dem Weihnachtsmann gefürchtet und klammert sich an mein Bein.
    »Mama, der Mann ist fies!«, schnieft sie, und ihre Nase ist röter als die von Rentier Rudi, den man hier in allen Größen kaufen kann und der Musik macht, wenn man sein berühmtes Riechorgan drückt. Was Leon natürlich gleich macht, und zwar bei allen zwanzig Plüschtieren gleichzeitig.
    »Rudolph the red-nosed reindeer …«
    »Lass das, Leon!«
    »Rudolph the red-nosed reindeer …«
    »Du sollst das lassen, hab ich gesagt.«
    »Rudolph the red-nosed reindeer …«
    »Had a very shiny nose
    And if you ever saw him
    You would even say it glows …«
    Kyra schreit trotzdem noch lauter als alle Rentiere zusammen.
    »You would ever say it glows …«
    Ich klopfe Leon auf die Finger.
    »You would ever say it glows …«
    Der Weihnachtsmann guckt uns böse an.
    Keine Chance, ich muss die beiden mitnehmen.
    In der Bankfiliale haben sie zumindest schon mal eine Bastelecke. Man kann Sparfüchse ausmalen, wer es am besten hinkriegt, gewinnt eine Luftmatratze. Kyra macht so etwas gern.
    Leon heult, weil ich ihm versprochen hatte, dass er bei Karstadt Computerspiele ausprobieren darf. Aus Wut haut er auf einem der Kontoauszugsdrucker herum und meckert. »Die Grafik ist voll langweilig. Das Display zeigt immer dasselbe.«
    »Leon, Pfoten weg!«
    »Wie kommt man denn überhaupt ins nächste Level?«
    »Leon, lass das, oder du kriegst noch was auf die Finger, kapiert?«
    Alle in der Filiale schauen mich an. Mustern mich von oben bis unten. Aha, eine

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