Mariannes Traenen
mit Lukas zu vertreten, ihnen beiden ginge es nicht besonders. Zu ihrer großen Erleichterung stimmte ihr alter Empfangsherr ohne große Umschweife zu und versicherte sie seiner Dienste, solange es erforderlich sei. Und während Marianne und Kathrin sich in Mariannes Wohnung zurückzogen, um einen Vertrag über ihre eigene Versklavung aufzusetzen, steckten Konrad und Rudolf die Köpfe zusammen. Wobei Rudolf etliches an Zeit darauf verwenden mußte, Konrad immer wieder zu beruhigen. Die Vorstellung, seine eigene Frau fremden Männern ausliefern zu müssen, löste in ihm eine unbändige Wut auf die eigene Mutter aus.
Gegen Abend kehrte er zurück zum Gruberhof, um dort die Nacht allein zu verbringen. Es kam zu einer flüchtigen Begegnung mit seiner Mutter, und nur mit a llergrößter Mühe konnte er sich soweit beherrschen, seine tagsüber einstudierte Rolle zu spielen. Kathrin fühle sich nicht wohl und übernachte bei ihrer Mutter, log er Svenja vor. Er selbst habe vor, mit einem Bekannten eine Bergtour über zwei Tage zu unternehmen. Einem gewissen Rudolf Stadler, mit dem er sich bei Marianne an der Bar angefreundet habe. Die Idee sei spontan entstanden. Mit Kathrin könne er solche Touren ja nicht unternehmen, die betrachte Berge ja grundsätzlich lieber von unten. Svenja gab vor, den Mann nicht zu kennen, zeigte sich aber unerwartet erfreut über die Idee und wünschte ihm viel Spaß auf seiner Tour.
Am Mittwoch gegen Mittag rief Marianne Svenja an, um ihr mitzuteilen, daß sie und ihre Tochter sich wie gefordert unterwerfen würden. Sie und Kathrin hätten jedoch ein paar Bedingungen, ohne deren Zusicherung Svenja ihre Filmchen besser sofort der Öffentlichkeit zum Fraß vorwerfen würde, der Deal sei dann unmittelbar geplatzt und sie brauche sich in Zimmer 312 nicht mehr blicken zu lassen. Svenja hatte zwar unmittelbar einen Wutanfall am Telefon, ging dann aber doch auf Mariannes unbeirrt ruhig und sanftmütig vorgebrachten Vorschlag ein, gegen zwei Uhr zu ihr zu kommen und eine Vereinbarung abzuschließen – die Svenja immerhin die Möglichkeit böte, ihre beiden Widersacherinnen ein für alle Mal loszuwerden. Würde Svenja sich auf ihre Vorschläge einlassen, würden beide die Tannau für allezeit verlassen, und Svenja würde sich zudem einen Großteil von Mariannes Vermögen aneignen können.
Fünf Minuten nach zwei klingelte es an Mariannes Wohnungstür.
„Hallo Svenja, komm bitte herein “, bat sie höflich und seufzte nur leise, als Svenja gespielt hoheitsvoll an ihr vorbeisegelte. In der Wohnung traf Svenja auf Kathrin, die ihr höflich, aber erkennbar verunsichert einen Sessel wies.
„Darf ich dir etwas anbieten ?“, fragte Marianne mild, aber Svenja lehnte ab.
„Und ?“, fragte sie herablassend und schlug die Beine übereinander. „Welche Bitten habt ihr vorzubringen?“ Ihr Versuch der autoritären Gesprächsführung wirkte unfreiwillig komisch, aber Kathrin und Marianne ließen sich nichts anmerken.
„Also gut “, sagte Marianne leise, trat vor Svenja, zog ihre Tochter neben sich und brachte sie dazu, wie sie selbst Haltung anzunehmen.
„Unser Vorschlag an dich ist folgender: Ich werde den Heumaderhof so schnell es geht verkaufen und sichere dir die Hälfte des Erlöses zu. Die laufenden Hypotheken und Kredite übernimmst du dabei zu einhundert Prozent. Aber selbst dann bleibt noch ein ansehnlicher Betrag übrig. Für den Fall, daß sich nicht binnen eines Viertel Jahres ein Käufer finden sollte, biete ich dir zu gleichen Konditionen ein Vorkaufsrecht an auf den Hof, zur Hälfte des aktuellen Verkehrswerts. Grundlage ist dann die erfolgte steuerliche Neubewertung des Verkehrswerts nach der Erweiterung vom letzten Sommer.“
Svenja war sichtlich überrascht. Sie hatte wohl mit einem weiteren Appell an ihre Menschlichkeit gerechnet, gefolgt von ein paar Ohrfeigen. Wie auch ihr schwarzes Lederkostüm bereits hatte erahnen lassen. Aber nicht mit einer Geschäftsverhandlung.
„ Als Gegenleistung zur vollen Übernahme aller Hypotheken und Kredite durch dich übertragen wir dir das persönliche und unbeschränkte Recht, über uns beide als Sklavinnen zu verfügen. Du erhältst das Recht, uns abzurichten und zu dressieren, wie es dir gefällt. Insbesondere bekommst du das Recht, uns Dritten gegen Entgelt auszuliefern, und zwar so oft du willst und an wen du willst. Wir werden uns in diesem Fall allen Wünschen, Praktiken und sexuellen Handlungen unterwerfen, die von uns gefordert
Weitere Kostenlose Bücher