Mariannes Traenen
Herrin zufrieden zu stellen.
Doch es gelang Svenja offenbar nicht, die Dienste ihrer neuen Sklavin richtig zu genießen. Zuerst betrachtete sie noch, wie Kathrin sich vor ihr auf allen Vieren abmühte. Irgendwann hielt sie die Augen angestrengt geschlossen, versuchte, ihren Schoß der Zunge davor noch weiter entgegen zu schieben. Bis sie irgendwann mit einem lauten „Geh weg, du dummes Stück!“ Kathrin brüsk von sich schob und aus dem Sessel aufsprang. „Ihr macht hier sauber und meldet euch Freitag punkt zwanzig Uhr hier, in Fesseln und nackt.“ Sie rannte an den beiden vorbei in Richtung Ausgang. Vor der Wand mit Utensilien blieb sie kurz stehen. „Die Herren werden euch lehren, was Angst ist“, drohte sie. Dann verließ sie mit schnellen Schritten das Zimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloß.
„Soviel dazu !“, sagte Kathrin, stand auf und sah zu ihrer Mutter. Doch die bedeutete ihr mit einem raschen Schütteln des Kopfes, nichts zu sagen. Wortlos brachte sie Leine und Peitsche an ihren Platz. „Zieh dich an“, sagte sie wortlos zu Kathrin. Sie selbst warf sich den Trench über, holte noch schnell das Tablett, dann verließen beide das Zimmer.
„Schnell in meine Wohnung. Ich möchte nicht, daß uns jemand sieht “, sagte Marianne und eilte voraus. Kathrin ging hinter ihr, in ihr kurzes Kleidchen gehüllt, und griff prüfend an ihr Halsband. Sie schloß kurz die Augen, schüttelte dann aber rasch ihre Gedanken weg. Konrad erwartete sie bereits in Mariannes Wohnung. „Schnell“, sagte Marianne geschäftig. „Deine Mutter hat sehr fest zugeschlagen. Du mußt uns gleich einreiben.“
„Ich war gar nicht trocken “, sagte Kathrin und grinste Marianne aus Konrads enger Umarmung heraus an.
Ihre Mutter warf ihr einen prüfenden Seitenblick zu. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. „War aber eine gute Idee “, sagte sie. „Das war wahrscheinlich die mieseste Sitzung, die sie je erlebt hat.“ Die Tür ging, und Rudolf kam herein. Sofort eilte er zu Marianne und sie ließ sich von ihm in die Arme nehmen.
„Das war ganz sicher nicht das, was sie sich vorgestellt hat “, sagte er und lächelte. „Eine reife Leistung von euch beiden. Ich möchte wetten“, er zwinkerte Konrad zu, „sie ärgert sich bereits, daß sie auf diesen Vertrag eingegangen ist.“
Konrad schaute ernst. „ Und wir haben einen Verbündeten, von dem Gunther nichts weiß. Sie wird alles tun, um sich die Möhre zu sichern, die Marianne ihr vor die Nase gebunden hat. Fünfzig Prozent vom Heumaderhof.“ Und leise hörten sie ihn sagen: „Sie ist gierig, und dumm – und seit heute nicht mehr meine Mutter.“ Kathrin sah ihn erschrocken an. Aber er schüttelte nur den Kopf. „Sag jetzt besser nichts, Liebes.“ Schmerz stand in seinen Augen. „Komm, zieh dein Kleid aus. Ich kümmere mich um deine Striemen.“
KAPITEL 20
Sie hatten lange geschlafen. Rudolf war die Nacht über bei Marianne geblieben. Kathrin und Konrad hatten sich in Rudolfs Zimmer zurückgezogen, nachdem sie gemeinsam zu Abend gegessen hatten. Elsa hatte auf Mariannes Bitte hin Essen für Vier hochgebracht. Sie hatte den Wagen in den Flur von Mariannes Wohnung gerollt und war direkt wieder gegangen. Ohne auch nur eine Frage zu stellen. Marianne wußte, Elsa würde nicht reden, mit niemandem. Unausgesprochen verband die beiden Frauen jene besondere Form der Loyalität, die Menschen dann entwickeln, wenn sie einander beim Bewältigen wirklicher Lebenskrisen geholfen haben. Elsa brauchte nicht zu fragen. Sie wußte auch so, daß Marianne ein schweres Problem zu bewältigen hatte. Ihre verschwiegene Hilfe tat Marianne gut. Daß eine in den Fährnissen des Lebens geprüfte und bewährte Frau wie Elsa in ihr unverändert den Menschen sah, dem sie helfen wollte, und nicht das Stück Fleisch, daß man benutzte oder zur Benutzung vermietete, gab Marianne ihre Würde zurück, ohne daß es dazu weiterer Worte bedurft hätte.
Auch Rudolf war verschwiegen an diesem Morgen. Aber eigentlich war er immer verschwiegen, dachte Marianne, während sie ihm bei der Zubereitung des Frühstücks zuschaute. So wie sie ihn drei Tage zuvor schon einmal beobachtet hatte, nachdem ein fremder Mann sie auf so entsetzliche Weise beleidigt und erniedrigt hatte. Ihre erste Vergewaltigung. Und Rudolf hatte ihr wortlos dabei geholfen, indem er sie wusch, ihren Körper reinigte von dem Schmutz ihrer Versklavung. Und er hatte ihr mit Worten geholfen, als ihre Seele an der Hitze im
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