Marianowicz-Methode
die Produktion von schmerz- und entzündungshemmenden Botenstoffen. In einer Studie der Uniklinik Frankfurt zeigte sich, dass Rückenschmerzen mit Teufelskrallepräparaten teilweise effektiver behandelt werden konnten als mit herkömmlichen Rheumamitteln. Und das bei deutlich weniger Nebenwirkungen. Steigern lässt sich die Wirkung der Teufelskralle noch durch den Zusatz von hoch dosiertem Vitamin E, am besten 800 Milligramm pro Tag. Gerade bei Arthrose, Rheuma und chronischen Rückenschmerzen sind Präparate mit Teufelskralle einen Versuch wert. Etwas Geduld sollten Sie bei der Behandlung allerdings mitbringen. Wie bei vielen Phytotherapeutika dauert es rund drei Wochen, bis man eine Wirkung spürt. Dafür eignet sich Teufelskralle auch zur Langzeitbehandlung und ist deutlich besser verträglich als chemische Schmerzmittel.
Weidenrinde: Sie ist das natürliche Vorbild der chemischen Antischmerzsubstanz Acetylsalicylsäure (ASS). Weidenrinde wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und hilft gegen Fieber. Sie hemmt die Freisetzung von Prostaglandinen, also Entzündungsbotenstoffen. Der Hauptwirkstoff der Weidenrinde ist das Salicin, das in der Leber zum Wirkstoff Salicylsäure umgebaut wird. Im Gegensatz zur chemischen Substanz ASS hat Weidenrindenextrakt keine schädigende Wirkung auf die Magenschleimhaut, ist daher besser verträglich und eignet sich somit auch zur längerfristigen Anwendung. Eine antientzündliche Wirkung haben vermutlich auch noch andere Inhaltsstoffe in der Weidenrinde, etwa die enthaltenen Flavonoide und Procyanidine. Das sind Stoffe, mit denen sich die Pflanze selbst vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. In einer
Studie der Uni Tübingen mit Patienten mit Hüft- und Kniegelenkarthrosen zeigte sich bei 70 Prozent der Probanden nach ein bis vier Wochen Behandlungsdauer eine eindeutige Verbesserung. Die Schmerzen hatten abgenommen, die Patienten fühlten sich insgesamt beweglicher. Eine israelische Studie zeigte auch bei Rückenschmerzpatienten eine deutliche Verbesserung bei Einnahme von hochdosiertem Weidenrindenextrakt. Übrigens: Da der Wirkstoff keine blutverdünnende Wirkung wie die Acetylsalicylsäure hat, kann er nicht zur Vorbeugung eines Herzinfarktes eingesetzt werden. Weidenrindenextrakt gibt es in Tablettenform in der Apotheke. Die Tagesdosis liegt bei 60 bis 120 Milligramm pro Tag, bei stärkeren Schmerzen und unter ärztlicher Aufsicht kann diese Dosis auf 240 Milligramm erhöht werden.
Physiotherapie
Was heute Physiotherapie heißt, ist nichts anderes als die gute alte Krankengymnastik. Sie kann vom Arzt verschrieben werden. Eine Behandlung dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Wir setzen sie bei uns nicht nur in der ersten Behandlungsstufe bei leichten Schmerzen ein, sondern kombinieren sie bei Patienten mit stärkeren Schmerzen in der Phase des Abklingens mit unseren interventionellen Schmerztherapien. In der akuten Schmerzphase halte ich von Physiotherapie allerdings wenig, weil der Therapeut frustriert ist, da der Patient wegen der Schmerzen kaum zu Übungen fähig ist, und der Patient sich nach der Therapie oft schlechter als vorher fühlt.
Zur Physiotherapie gehören einerseits aktive Übungen zur Muskelkräftigung und besseren Bewegungskoordination, andererseits aber auch passive Therapien mit natürlichen physikalischen Reizen wie Wärme, Kälte, Druck, Elektrizität und Strahlung. Es gibt sehr viele unterschiedliche Verfahren, nach denen Physiotherapeuten arbeiten. Das ist für den Patienten oft verwirrend. Manche Physiotherapierichtungen sind zudem sehr dogmatisch und betrachten sich als die einzig wahre Behandlungsmöglichkeit. Mein Rat: Es kommt weniger auf das Therapieverfahren als vielmehr auf den Therapeuten an, in dessen Hände Sie sich begeben. Das muss man
sich ein wenig so vorstellen wie einen guten Handwerker, der ein Loch in die Wand bohren will. Dabei ist es relativ egal, ob er dazu eine Bohrmaschine der Firma X oder der Firma Y verwendet. Hilfreich für den Patienten kann es sein, sich bei anderen Rückenleidenden nach einem guten Therapeuten zu erkundigen; hier läuft viel durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
Wahre Glücksgriffe: Massagen
Massagen sind nicht nur äußerst angenehm, sie helfen auch nachgewiesenermaßen dabei, Körper und Seele wieder in Balance zu bringen. Die sanften Handarbeiten lösen nicht nur Verspannungen der Muskulatur auf, sondern wirken auch beruhigend auf stressgeplagte Menschen. Durch Massagen wird nämlich das
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