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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sie wolle doch lieber zum Kennedy-Flughafen als zum La-Guardia-Flughafen gebracht werden. Als er fragte, zu welchem Terminal, nannte sie aufs Geratewohl United. Wenn die United keinen Platz in einem Nachtflugzeug hätte, konnte sie immer noch zu einem anderen Terminal gehen.
    Um diese späte Abendstunde waren nur wenige Leute am Terminal, und Marissa wurde rasch bedient. Sie war froh, einen passenden Flug nach San Francisco zu bekommen mit nur einer Zwischenlandung in Chicago. Sie ließ sich wiederum unter falschem Namen eintragen, zahlte bar, kaufte an einem Zeitschriftenstand etwas zum Lesen und ging zum entsprechenden Ausgang. Sie beschloß, die kurze Zeitspanne bis zum Abflug für einen Anruf bei Ralph zu nutzen. Wie sie erwartet hatte, war er aufgebracht darüber, daß sie ihn nicht früher angerufen hatte, aber dann doch wieder froh, als er hörte, daß sie jetzt am Flugplatz sei.
    »Dieses eine Mal will ich es Ihnen noch verzeihen«, sagte er, »aber auch nur, weil Sie jetzt endlich auf dem Heimweg sind!«
    Marissa wählte sorgsam ihre Worte: »Ich möchte Sie ja auch gern heute nacht noch treffen, aber…«
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht, daß Sie nicht kommen«, sagte Ralph und tat, als sei er ärgerlich, um seine Enttäuschung zu verbergen. »Ich habe eine Verabredung für Sie mit Mr. McQuinlin morgen um zwölf Uhr getroffen. Sie sagten mir doch, Sie müßten so bald wie möglich mit ihm sprechen.«
    »Das muß eben verschoben werden«, gab Marissa zurück. »Ich habe etwas herausbekommen. Ich muß für ein bis zwei Tage nach San Francisco.«
    »Marissa, was haben Sie um Himmels willen vor?« fragte Ralph mit verzweifeltem Ton. »Allein schon bei dem bißchen, das Sie mir angedeutet haben, bin ich absolut sicher, daß Sie heimkommen und mit dem Rechtsanwalt reden sollten; wenn dann Mr. McQuinlin zustimmt, können Sie immer noch nach Kalifornien reisen!«
    »Ralph, ich weiß ja, daß Sie sich Sorgen machen. Die Tatsache, daß Sie um mich besorgt sind, trägt sehr dazu bei, daß ich mich besser fühle. Aber es ist alles unter Kontrolle. Das, was ich vorhabe, wird meine Gespräche mit Mr. McQuinlin sehr erleichtern. Bitte glauben Sie mir.«
    »Das kann ich nicht«, beschwor Ralph sie. »Das ist nicht vernünftig, was Sie da machen!«
    »Mein Flug wird aufgerufen«, sagte Marissa. »Ich rufe so bald wie möglich wieder an.«
    Marissa legte den Hörer mit einem Seufzer auf. Er war sicher nicht der hinreißendste Mann der Welt, aber er war jedenfalls mitfühlend und um sie besorgt.
     
    *
     
    Al fuhr Jake an, er solle endlich den Mund halten. Er konnte das endlose Geschwätz des Burschen nicht länger ertragen. Wenn es nicht um Baseball ging, dann um Pferderennen. Es nahm kein Ende. Das war schlimmer als Georges andauernde Schweigsamkeit.
    Al saß mit Jake noch immer im Taxi, während George weiterhin das Foyer im Essex House im Auge behielt. Irgend etwas sagte Al, daß die Geschichte schiefgelaufen war. Er war der Limousine den ganzen Weg bis zu einem Restaurant in Soho gefolgt, hatte aber die junge Frau, die eingestiegen war, nicht aussteigen sehen. Nach der Rückkehr hatte er Jake veranlaßt zu prüfen, ob Miß Kendrick sich abgemeldet hatte, aber das war nicht der Fall. Als Al jedoch hinaufgegangen war, hatte er feststellen müssen, daß das Zimmer leergeräumt war. Schlimmer noch - die Hausdetektive hatten ihn erwischt und ihn für den ehemaligen Freund des Mädchens gehalten; sie hatten ihm unmißverständlich klargemacht, daß er sie in Ruhe lassen solle. Da mußte man eigentlich keine Intelligenzbestie sein, um auf die Idee zu kommen, daß irgend etwas nicht stimmte. Seine berufliche Intuition sagte ihm, daß die junge Frau abgehauen war und daß sie hier ihre Zeit mit der weiteren Beschattung des Essex House vertrödelten.
    »Bist du sicher, daß du nicht eine kleine Wette auf den Vierten heute in Belmont eingehen willst?« sagte Jake.
    Al war nahe daran, Jake ein paar Kopfnüsse zu verabreichen, als sein Piepser sich meldete. Er griff unter seine Jacke und stellte ihn mit einem Fluch ab. Er wußte, wer das war.
    »Warte hier«, sagte er barsch. Er sprang aus dem Wagen und rannte über die Straße hinüber zum Plaza, wo er zu einem der Münzfernsprecher im Untergeschoß ging, um Heberling anzurufen.
    Heberling versuchte nicht erst, seine Verachtung zu verbergen. »Meine Güte, die Frau wiegt kaum einen Zentner! Es ist ja nicht so, als ob ich euch gebeten hätte, Rambo zu entführen. Wofür zum Teufel

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