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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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könne. Die ganze Zeit über fragte sie sich, warum zum Teufel sie eigentlich vor der Küste Australiens herumflog.
    Da sie bei der Suche nach Informationen, die ihnen die Ursache ihrer Unfruchtbarkeit erklären konnten, nicht den geringsten Fortschritt gemacht hatten, begann Marissa ernsthaft am Sinn der ganzen Reise zu zweifeln. Vielleicht hätte sie lieber zu Haus bleiben und versuchen sollen, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Sie fragte sich, was Robert wohl gerade treiben mochte und ob ihre Reise Einfluß auf sein Verhalten gehabt hatte. Falls er ein Verhältnis mit Donna hatte, hätte ihm ihr Verlassen freie Hand gegeben, es fortzusetzen. Falls sie sich geirrt hatte, dann hatte ihn ihre abrupte Abreise vielleicht erst recht in Donnas Arme getrieben.
    »Die Entstehungszeit des Großen Australischen Barriereriffs hat 25 Millionen Jahre gedauert«, las Wendy vor. »Es gibt mindestens 350 verschiedene Korallenarten und 1500 verschiedene Arten von Tropenfischen.«
    Schließlich sagte Marissa: »Wendy, es wäre vielleicht besser, wenn du das für dich liest. Ich kann mir solche statistischen Angaben doch nicht merken, wenn ich sie nicht selber vor Augen habe.«
    »Moment mal!« sagte Wendy. »Hier ist eine Zahl, die du dir vorstellen kannst. Die Sicht im Wasser kann bis zu 60 Metern betragen.« Wendy sah Marissa an. »Das ist unglaublich, nicht wahr? 60 Meter! Ist das nicht erstaunlich? Kannst du es überhaupt noch erwarten?« Marissa nickte nur.
    Wendy las unbeeindruckt weiter vor. Marissa schaute wieder durchs Fenster auf den grenzenlosen Pazifischen Ozean. Und wieder mußte sie an Robert auf der anderen Seite der Erde denken.
    Marissa war dankbar, daß eine Ansage des Flugkapitäns sie in ihren Gedanken und Wendy beim Vorlesen unterbrach. Er kündigte an, daß sie jetzt im Anflug auf Hamilton Island seien und in Kürze landen würden. Nach einigen Minuten setzte die Maschine dann auch auf.
    Die Insel entpuppte sich als ein tropisches Paradies. Allerdings sahen Marissa und Wendy überrascht mehrere Hochhäuser aufragen, doch der Rest der Insel entsprach allen ihren Erwartungen. Die üppige Vegetation war von strahlendem Grün, das durch prachtvolle Blumen belebt wurde. Die Sandstrände waren blitzend weiß, das Wasser lud zum Schwimmen ein.
    Der Einzug ins Hotel ging reibungslos vonstatten. Ihr Zimmer mit Meerblick erwartete sie schon. Der wie eine Lagune gebaute Swimmingpool war eine Versuchung für Marissa. Doch Wendy ließ sich nicht aufhalten. Sie wollte sofort zum Jachthafen gehen, um die morgige Tauchfahrt zu organisieren. Sie bot Marissa an, auch allein gehen zu wollen, aber Marissa fühlte sich verpflichtet, sie zu begleiten.
    Wie die Dame im Reisebüro gesagt hatte, war es ein ziemlich großer Jachthafen. Mehrere hundert Boote aller Größen und Sorten lagen dort vertäut, und es war immer noch Platz. Überall hingen Reklameschilder für Ausflüge zum Fischen und Tauchen. Das große Aushängebrett vor dem Krämerladen war mit Angeboten bepflastert. Aber Wendy gab sich damit nicht zufrieden. Sie bestand darauf, weiter zum Gewerbepier zu wandern und die Boote selber in Augenschein zu nehmen.
    Marissa folgte ihr. Die Landschaft gefiel ihr mehr als die Boote. Es war ein herrlicher Tag. Vom azurblauen Himmel strahlte eine heiße Tropensonne. Große Kumuluswolken hingen am Horizont, vornehmlich über den Bergspitzen der Nachbarinseln. Weit im Norden ballten sich dunkle Wolken und verkündeten ein heranziehendes Gewitter.
    »Hier ist ein gutes Boot«, sagte Wendy. Sie war an einem Steg stehengeblieben, an dem mehrere Boote lagen. Auf dem Heckspiegel des einen prangte der eingravierte Name »Oz«. Es war ein weißgestrichener Kabinenkreuzer mit einem geräumigen Führerstand. Mehrere drehbare Sessel für Hochseefischerei waren an Deck montiert. Im Bugschott war eine lange Reihe von Preßluftflaschen befestigt.
    »Wieso soll das besser sein als die anderen?« fragte Marissa.
    »Weil dieses hier in Höhe des Wasserspiegels eine schöne Plattform zum Tauchen hat«, sagte Wendy und zeigte auf eine gitterförmige Holzkonstruktion, die am Heckspiegel hing. »Es sieht auch so aus, als ob sie ein Kompressionsgerät an Bord haben. Das bedeutet, daß sie die Preßluftflaschen selber füllen können. Außerdem scheint es seine fünfzehn Meter lang zu sein. Es wird also eine ruhige Wasserlage haben.«
    »Aha«, sagte Marissa und staunte darüber, was Wendy alles wußte. Bei ihr war sie wirklich in guten

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