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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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fragte Tristan. »Und wo ist es überhaupt?«
    »Ich würde sagen, wir sollten sofort hinfahren«, sagte Marissa.
    »Und wir fragen einfach Bentley, wo es ist.«
    Sie fuhren mit der Gipfelbahn wieder hinunter. Als sie dort ankamen, wartete Bentley schon in seinem gepanzerten Mercedes. Marissa und Tristan nahmen auf den Rücksitzen Platz. Tristan fragte Bent-
    ley, ob er schon mal von einem Restaurant gehört habe, das Stanley hieß.
    »Aber ja, Sir«, sagte Bentley.
    »Wo ist es?« fragte Tristan.
    »Nun, es ist in Stanley, Sir«, sagte Bentley.
    Tristan lehnte sich zurück. »Okay, Bentley«, sagte er. »Fahren wir nach Stanley!«
    Zu Marissas Kummer führte der erste Teil der Fahrt wieder durch einen Tunnel, der mehr als drei Kilometer lang war. Erst seit der Fahrt im Kofferraum war ihr bewußt geworden, daß sie Tunnel nicht mochte.
    Glücklicherweise war der Verkehr hier einigermaßen zügig. Obgleich der Aberdeen-Tunnel länger als der Cross-Harbor-Tunnel war, dauerte die Durchfahrt bei weitem nicht so lange. Als sie wieder ins Freie kamen, hatte sich die Landschaft verwandelt, aus den städtischen Häuserblocks von Kowloon und Central zu einer fast ländlichen Schönheit mit leuchtend weißen Sandstränden. Das Wasser war so smaragdgrün, wie Marissa es beim Anflug auf Hongkong vom Flugzeug aus gesehen hatte.
    Während der Fahrt an der herrlichen Küste entlang rutschte Tristan wieder nach vorn. »Bentley«, fragte er, »haben Sie schon mal von einem Mann namens Mr. Yip gehört?«
    »Das ist ein häufiger chinesischer Name, Sir«, sagte Bentley.
    »Als wir diesen Mr. Yip kennenlernten, trug er einen ziemlich auffallenden Anzug«, sagte Tristan. »Aus weißer Seide.«
    Bentley drehte sich zu Tristan um. Der Wagen fuhr ein wenig Schlangenlinie. Rasch schaute Bentley wieder nach vorn auf die Straße.
    »Sie haben einen Mr. Yip kennengelernt, der einen weißen Anzug trug?« fragte Bentley.
    »Ja«, sagte Tristan. »Ist das so verwunderlich?«
    »Ich kenne nur einen Mr. Yip, der weiße Anzüge trägt«, sagte Bentley, »und das ist ein Vollstrecker.«
    »Das müssen Sie erklären«, sagte Tristan.
    »Er ist ein 426«, sagte Bentley. »Das heißt, er ist ein roter Mast, was bei den Triaden so viel wie ein Vollstrecker ist. Der Vollstrecker erledigt die ganze schmutzige Arbeit für die Triade, ganz gleich auf welchem Gebiet: Kreditwucher, Prostitution, Glücksspiel, Schmuggel und ähnliches.«
    Tristan wandte sich zu Marissa um. Er wollte feststellen, ob sie Bentleys Worte gehört hatte. Daraufhin verdrehte sie die Augen. Also hatte sie es gehört.
    »Wir fahren zum Restaurant Stanley, um uns dort mit Mr. Yip zu treffen«, sagte Tristan.
    Bentley bremste, fuhr an den Straßenrand, legte den Ganghebel in die Parkstellung und schaltete den Motor ab.
    Dann drehte er sich um und schaute Tristan an. »Ich muß mit Ihnen sprechen«, sagte er.
    In der nächsten Viertelstunde feilschten Tristan und Bentley um dessen Stundenlohn. Eine Fahrt zu einem Treffen mit Mr. Yip war nicht im normalen Lohn enthalten. Nachdem man sich geeinigt hatte, ließ Bentley den Wagen wieder an und fuhr auf die Straße hinaus.
    »Wissen Sie, welcher Triade Mr. Yip angehört?« fragte Tristan.
    »Ich darf keine Einzelheiten über die Triaden aussprechen«, sagte Bentley.
    »Okay«, sagte Tristan freundlich. »Ich nenne die Triade, zu der er meiner Ansicht nach gehört, und wenn ich recht habe, nicken Sie. Einverstanden?«
    Bentley überlegte einen Augenblick. Dann war er einverstanden.
    »Wing Sin«, sagte Tristan. Bentley nickte.
    Tristan setzte sich zurück. »Nun«, sagte er, »das bestätigt unseren Verdacht. Offenbar weiß Mr. Yip, was wir von ihm wissen wollen. Die Frage ist, ob er uns Auskunft geben will oder nicht.«
    »Es kostet Nerven, wenn man sieht, wie diese Angelegenheit immer mehr eskaliert«, sagte Marissa. »Mr. Yip hat mir schon Angst eingejagt, als wir ihn kennenlernten. Seit ich weiß, wer er ist, habe ich noch mehr Angst vor ihm.«
    »Wir haben immer noch Zeit, uns anders zu besinnen«, sagte Tristan.
    Marissa schüttelte den Kopf. »Nachdem wir so weit gegangen sind, gebe ich nicht mehr auf.«
    Stanley erwies sich als eine hübsche, moderne Vorstadt, die auf einer Halbinsel erbaut war. An beiden Seiten zogen sich Sandstrände hin. Der Blick auf das smaragdgrüne Meer war herrlich. Die Häuser waren weniger eindrucksvoll, meist vierstöckige, einfallslose weiße Betonbauten.
    Bentley fuhr in eine Parkzone am Strand und stellte

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