Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
möchte sich Ihnen jetzt vorstellen«, sagte Bentley. »Sein Name ist Zur Fahuang.«
    Marissa und Tristan lächelten und verbeugten sich. Der Kapitän lächelte und verbeugte sich ebenfalls. Nach weiteren Verbeugungen und fortwährendem Lächeln erkundigte sich Tristan bei Bentley, ob der Kapitän wisse, was sie von ihm wollten.
    Während Bentley mit Zur sprach, bemerkte Marissa, daß zwei Frauen von unten auftauchten. Beide trugen Schwarz. Die Jüngere hielt einen Säugling im Arm. Das kleine Mädchen, das sie schon gesehen hatten, klammerte sich bei ihrer Mutter ans Bein.
    Bentley wandte sich an Marissa und Tristan. »Mr. Yips Mann hat dem Kapitän gesagt, daß es Ihnen gestattet ist, sich nach den Leuten zu erkundigen, die er aus dem Reich der Mitte herausschmuggelt. Sie verstehen doch wohl, was das heißt?«
    »Allerdings«, sagte Tristan.
    »Dann müssen Sie«, sagte Bentley, »zuallererst herausfinden, wieviel Sie das kostet.«
    »Soll das heißen, daß ich diesem Kerl auch noch etwas zahlen muß?« fragte Tristan entsetzt.
    »Wenn Sie Auskünfte von ihm haben wollen, ja«, sagte Bentley.
    »Verdammter Mist!« sagte Tristan. »Stellen Sie fest, was er haben will!«
    Bentley begann die Verhandlungen. Während sie noch miteinander sprachen, schien der Kapitän ärgerlich zu werden und sprang auf. Wild gestikulierend schritt er an Deck auf und ab.
    »Was ist jetzt los?« erkundigte sich Tristan bei Bentley.
    »Er spricht von der Inflation«, sagte Bentley.
    »Inflation?« fragte Marissa ungläubig.
    »Na ja, diesen Ausdruck hat er nicht benutzt«, räumte Bentley ein.
    »Aber worüber er sich aufregt, kommt auf dasselbe heraus.«
    Marissa ließ kein Auge von dem Mann. Sie rief sich ins Gedächtnis, daß sie es mit einem großspurigen Piraten der Neuzeit zu tun hatten, der zufällig in einer Hauptstadt des unverschämtesten Kapitalismus lebte.
    Schließlich wurde der Preis auf 1000 Hongkong-Dollar festgesetzt. Nachdem Tristan dem Kapitän das Geld gegeben hatte, nahm der Mann wieder Platz und gab sich Mühe, ihnen zu helfen.
    Mit Bentley als Dolmetscher fragte Tristan nach den Männern, die Zur für die Wing Sin und letztlich für Female Care Australia nach Hongkong geschmuggelt hatte. Was waren es für Männer, und wo kamen sie her? Leider waren die Antworten sehr kurz. Zur hatte keine Ahnung.
    Tristan konnte es nicht glauben. »Ich habe 1000 Hongkong-Dollar gezahlt, nur um von ihm zu hören, daß er nichts weiß?« fragte er erbittert, sprang auf und ging ebenso hin und her wie vorher der Kapitän. »Fragen Sie ihn, ob er überhaupt irgend etwas über diese Leute weiß! Irgendwas!« 
    Bentley fragte.
    Der Kapitän gab Antwort, und Bentley teilte Tristan mit: »Er sagt, einige der Männer seien Mönche. Jedenfalls nimmt er das an.«
    »Na, das hilft mir aber mächtig weiter«, sagte Tristan ärgerlich. »Er soll mir etwas sagen, was ich noch nicht weiß!«
    Der Kapitän redete lange auf Bentley ein. Tristan schäumte vor Wut über das viele Geld, das er für nichts und wieder nichts bezahlt hatte.
    Bentley wandte sich wieder an Tristan. »Der Kapitän ist bestürzt, daß Sie nicht zufrieden sind. Er hat ein Angebot gemacht. Anscheinend fährt er heute nachmittag um 6 Uhr ab, um wieder einen Transport abzuholen. Deswegen hat er sich übrigens vorhin mit Yips Mann gestritten. Er wollte mehr Vorschuß haben. Und er sagt, daß Sie und
    Ihre Frau für je 2000 Hongkong-Dollar mitfahren können. Er braucht für die Fahrt über den Pearl River nur drei, vier Stunden. Dann können Sie selber mit den Männern sprechen, die er abholt, und die Antwort auf alle Ihre Fragen erhalten.«
    Dieses Angebot kam für Tristan völlig überraschend. Er zögerte. Dann sagte er, ohne sich erst mit Marissa zu beraten, zu Bentley:
    »Sagen Sie ihm, ich zahle zusammen nur 3000 Hongkong-Dollar. Das ist mein letztes Wort.«
    Während Bentley für Zur übersetzte, stand Marissa auf und ging zu Tristan. »Hoffentlich sind wir uns auch darüber im klaren, was wir vorhaben«, sagte sie gekränkt, weil er ihren Rat nicht eingeholt hatte. Außerdem scheute sie vor dem gewagten Abenteuer zurück. Es schien ihr alles andere als sicher zu sein. »Meinst du wirklich, daß wir es tun sollen?«
    »Es könnte unsere beste Chance sein«, sagte Tristan. »Wenn wir mit zwei dieser Festlandchinesen sprechen können, bevor sie nach Australien fliegen, dann würden wir der Sache höchstwahrscheinlich auf den Grund kommen.«
    »Möglich«, sagte Marissa. »Aber

Weitere Kostenlose Bücher