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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Public-Relations-Mann«, erklärte die Empfangsdame.
    Marissa und Wendy begaben sich zum Warteraum.
    »Public-Relations-Mann?« fragte Wendy. »Wie viele Kliniken kennst du, die einen Public-Relations-Mann haben?«
    »Daran habe ich auch gerade gedacht«, sagte Marissa. »Diese Klinik muß ein gesundes Geschäft machen, um sich die Ausgabe leisten zu können.«
    Nach wenigen Minuten des Wartens kam ein Mann auf sie zu. »’n Tag, meine Damen«, sagte er.
    Carstans war ein hochgewachsener, korpulenter Mann mit geröteten Wangen. Zum Jackett mit Krawatte trug er Shorts. »Willkommen im FCA! Mein Name ist Bruce Carstans. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin Dr. Blumenthal, und das ist Dr. Wilson«, sagte Marissa.
    »Gynäkologinnen?« fragte Mr. Carstans.
    »Ich bin Kinderärztin«, sagte Marissa.
    »Ich bin Augenärztin«, sagte Wendy.
    »Unser Ruhm muß sich ja weithin verbreitet haben«, sagte Mr. Carstans mit einem Lächeln. »Normalerweise haben wir nur Gynäkologen aus Übersee zu Gast. Sind die Damen zu einer Führung durch unsere Einrichtung bereit?«
    Die beiden Frauen tauschten einen Blick aus und zuckten dann die Achseln. »Warum nicht?« sagte Wendy.
    »Das wäre interessant«, stimmte ihr Marissa zu.
    In der nächsten Stunde wurden Marissa und Wendy durch die modernste medizinische Anstalt geführt, die sie je gesehen hatten. Die Klinik bot das gesamte Arsenal für die medizinische Betreuung von Frauen an. Es gab Röntgenzimmer, einen CAT-Tomographen und sogar ein NMR-Gerät. Es gab Untersuchungszimmer, Warteräume und kleine Operationssäle ebenso wie Kreißsäle und Säuglingsstationen. Auch eine Krankenstation war vorhanden.
    Doch der bei weitem eindrucksvollste Teil war die Station zur Behandlung unfruchtbarer Frauen, die sich eines eigenen großen Operationssaals rühmen konnte. Außerdem hatte sie sechs vollcomputerisierte Ultraschallzimmer. Mit den allerneuesten Geräten ausgestattet, erinnerten sie an Bilder aus Star Wars. Das Labor dieser Station war ein Riesensaal mit großen Brutkästen, Zentrifugen und modernen Kälteaggregaten.
    Schon glaubten Marissa und Wendy alles gesehen zu haben, als Mr. Carstans eine schwere Tür vor ihnen öffnete und dann beiseite trat, um sie einzulassen. Die Frauen kamen in einen Glasverschlag, der als staubfreie Eingangsschleuse in ein Märchenland von High-TechInstrumenten diente. Dahinter arbeiteten mit Kapuzen ausgestattete Techniker. Das Labor sah wie eine Raumstation des 21. Jahrhunderts aus.
    »Dies ist das Herz des FCA«, erklärte Mr. Carstans. »Es ist die Abteilung für Grundlagenforschung. Hier wurden zahlreiche Durchbrüche in den IVF-Techniken erzielt. Zur Zeit liegt unser Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der Einfrierungstechnik für Keimzellen und Embryos. Aber wir arbeiten auch in der Fötusgewebeforschung,
    besonders im Hinblick auf die Parkinsonsche Krankheit, auf Diabetes und sogar auf Probleme im Zusammenhang mit Immunschwäche.«
    »So eine Forschungseinrichtung habe ich noch nie gesehen«, sagte Wendy.
    »Da muß man dem Kapitalismus Tribut zollen«, sagte Mr. Carstans. »Der privaten Initiative und Investierung. Das ist der einzige Weg, in der modernen Welt etwas zu vollbringen. Die Öffentlichkeit zieht den Nutzen daraus, sowohl durch die Möglichkeit, die neuesten Techniken anzuwenden, als auch durch erstklassige klinische Betreuung.«
    »Wie hoch ist die Erfolgsquote des FCA bei der In-VitroFertilisation?« fragte Marissa.
    »Wir nähern uns einer Schwangerschaftsquote von 80 Prozent«, sagte Mr. Carstans mit deutlichem Stolz. »Kein anderes Programm kann da mithalten.«
    Danach begleitete Mr. Carstans die beiden Frauen wieder zum Haupteingang. Sie waren sichtbar beeindruckt. In der Nähe des Warteraums, wo die Führung angefangen hatte, blieb er stehen und sagte:
    »Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch. Sie haben so ziemlich alles zu sehen bekommen. Hoffentlich hat es Ihnen Vergnügen gemacht. Möchten Sie vielleicht noch Fragen stellen?«
    »Ich habe eine Frage«, sagte Marissa. Sie öffnete ihre Umhangtasche, entnahm ihr den Artikel aus dem Journal, den Cyrill ihr gegeben hatte, und reichte ihn Mr. Carstans. »Ich nehme an, daß Sie diesen Artikel kennen. Er behandelt eine Anzahl von Fällen im FCA.«
    Zögernd nahm Mr. Carstans den Artikel in Empfang, warf einen Blick darauf und gab ihn zurück. »Nein, den habe ich nie gesehen«, sagte er.
    »Wie lange sind Sie schon beim FCA?« fragte Wendy.
    »Seit knapp fünf Jahren«,

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