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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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an sich, den sie als unangenehm empfand.
    »Das kommt von ihrer Eukalyptusblätterdiät«, erklärte ein Tierpfleger.
    Nachdem sie noch einer Koala-Bären-Show beigewohnt und alle möglichen unwichtigen Dinge über Koalas erfahren hatten, hatten sie genug. Mit einem Stadtbus fuhren sie zum Hotel zurück.
    »Nein, nicht!« sagte Marissa und hielt Wendy davon ab, sich wieder aufs Bett zu werfen.
    »Bitte!« flehte Wendy. »Sag dem Reiseleiter, ich habe die Beulenpest!«
    Nach der dritten Dusche des Tages folgten sie einer Anregung der Hotelauskunft und machten einen kurzen Spaziergang über die Victoria-Brücke zum Kulturzentrum von Queensland. In einem ziemlich modernen Restaurant, das sich Fountain Room nannte, ließen sie sich entspannt zu ihrem ersten Abendessen in Australien nieder. Der Blick über den schlammigen Fluß auf die Stadt war herrlich.
    »Ich möchte etwas typisch Australisches probieren«, sagte Wendy, hinter der riesigen Speisekarte verborgen. Schließlich bestellten sie Barramundi, eine Art australischen Flußbarschs. Zum Essen wählten sie einen gekühlten australischen Chablis. Die Flasche kam, wurde für sie geöffnet, und die beiden Frauen stießen auf ihr australisches Abenteuer an.
    Nachdem Marissa den Wein gekostet hatte, lächelte sie zufrieden. Das frische Bukett war ganz nach ihrem Geschmack. Zum erstenmal
    glaubte sie voller Freude daran, daß die Reise ihnen gerade die richtige Mischung von Erholung und Forschung bringen würde.
    »Ahhhh«, machte Wendy und schaute in das langstielige Glas.
    »Genau das, was der Arzt mir verschrieben hat.«
    »Amen«, sagte Marissa.
    Nach einem herzhaften englischen Frühstück am nächsten Morgen riefen Marissa und Wendy ein Taxi. Marissa gab dem Fahrer einen Zettel mit der Anschrift der FCA-Klinik und fragte: »Kennen Sie die Adresse?«
    »Aber sicher, meine Liebe«, sagte er. »Das ist die Frauenklinik. Schnallen Sie sich an! Dann fahre ich Sie sofort hin.«
    Die Fahrt nach Herston war angenehm. Als sie in die hügeligen grünen Vorstädte kamen, fielen ihnen eine Reihe merkwürdiger, weitausladender, wellblechgedeckter Häuser auf, die auf Pfählen standen.
    »Die nennt man Queenslander«, sagte der Fahrer. »In die Luft gebaut, damit sie nicht vom Wasser überspült werden. Die Verandas halten sie kühl. Wird hier nämlich mächtig heiß im Sommer.«
    Minuten später fuhr das Taxi an einem auffallend modernen vierstöckigen Gebäude vor, dessen Fassaden vollständig aus bronziertem Spiegelglas bestanden. Das dazugehörige Gelände war mit prachtvollen blühenden Bäumen und Büschen landschaftlich verschönert.
    Beim Aussteigen begrüßten laute Vogelrufe Marissa und Wendy. Überall schienen Vögel zu sein: buntgefärbt, zwitschernd und krächzend. Auf dem Gehweg, der zum Eingang der Klinik führte, trafen sie auf einen Schwarm von Hirtenstaren, die sich um ein Stück Brot zankten.
    Dann schlossen sich die Eingangstüren hinter ihnen, und sie blieben staunend über die Inneneinrichtung des Gebäudes erst einmal stehen. Das FCA glich keiner Klinik, die sie je besucht hatten. Der Fußboden war aus glänzendem Onyx. Die Wände waren aus Tropenholz, das auf Hochglanz poliert war.
    »Das sieht hier aus wie eine Anwaltsfirma«, sagte Wendy betroffen. »Hast du auch bestimmt die richtige Adresse?«
    In der Mitte befand sich ein üppiger Innengarten mit den gleichen blühenden Bäumen, die sie draußen gesehen hatten. Es gab sogar einen kleinen Teich mit einem Wasserfall aus roten Granitblöcken.
    Am Ende des geräumigen Foyers war die Auskunft, die mehr der Rezeption eines Luxushotels ähnelte.
    »Können wir behilflich sein?« fragte eine der beiden munteren Empfangsdamen. Statt Weiß, wie es in Amerika üblich war, trugen diese Frauen bunte Blumendrucke.
    »Wir sind Ärztinnen aus den Vereinigten Staaten«, sagte Marissa,
    »und interessieren uns für Ihre Einrichtung. Wir würden gern wissen…«
    »Aus Amerika!« sagte die Frau entzückt. »Ich bin gerade aus Kalifornien zurückgekehrt. Wie nett von Ihnen, daß Sie uns besuchen. Ich rufe gleich Mr. Carstans an. Einen Augenblick bitte.«
    Die Empfangsdame wählte an dem Apparat vor ihr eine Nummer und führte ein kurzes Gespräch. Dann legte sie auf und sagte: »Mr. Carstans wird gleich hier sein. Vielleicht nehmen Sie inzwischen in dem Warteraum hinter diesen Blumenkübeln Platz.« Sie zeigte mit dem Federhalter darauf.
    »Wer ist Mr. Carstans?« erkundigte sich Wendy.
    »Das ist unser

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