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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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er vorhin an die Zeitungen geschrieben hatte. Hobart schaltete den Computer aus und ging zurück in den Vorraum, huschte hinaus in den Korridor, spähte in das leere Bad und ging weiter in Richtung Lager. Die Tür stand offen, und er hörte, dass Möbel verrückt wurden – als ob jemand nach etwas suchte.
    Einen Moment lang stand er regungslos neben der offenen Tür und drückte sich gegen die Backsteinwand. Es konnten nicht die Bullen sein, auf keinen Fall, er hatte ja noch gar nichts getan. Die Mexikaner? Wie hätten sie trotz der Alarmanlage hereinkommen sollen?
    Es hatte keinen Sinn zu spekulieren, wenn die Antwort nur ein paar Meter entfernt war. Er sprang durch die Türöffnung und richtete seine Pistole auf den Kopf eines Mannes, der eine dunkle Sonnenbrille trug und einen großen Karton in der Hand hatte. Erschrocken ließ er den Karton fallen. Man hörte das Klirren von Flaschen, und der Geruch von Bier stieg in die Luft.
    »Herrgott, John, nicht schießen!«, rief der Mann. Er klang, als habe er Baumwollklumpen im Mund.
    Hobart erkannte das weiche runde Gesicht nicht sofort, dafür aber die Stimme. »Was, zur Hölle, ist mit dir passiert?«, fragte er und schob die Waffe wieder in das Halfter unter seinem Arm.
    Robert Swenson nahm die Sonnenbrille ab. Seine Augen waren schwarz verfärbt und seine Wangen angeschwollen. »Hübsch, was?« Er bückte sich und zog ein paar unversehrte Bierflaschen aus der offenen Schachtel. »Du hast den Kühlschrank nicht aufgefüllt.«
    »Hast du es geschafft?«, fragte Hobart, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
    »Na klar, alles in Ordnung. Danke der Nachfrage. Der Dreck sollte in ein oder zwei Wochen in Umlauf sein.«
    Hobart seufzte tief und spürte, wie die Ängste verschwanden, die ihn die ganze Zeit geplagt hatten. Er nahm seinem Partner die Flaschen ab, ging zurück ins Büro und setzte sich auf den Sessel vor dem Schreibtisch. Swenson nahm seinen üblichen Platz dahinter ein.
    »Anscheinend ist es bei dir auch nicht allzu toll gelaufen«, meinte Swenson mit Blick auf Hobarts geschwollene Nase. »Hast du den Job erledigt?«
    »Jawohl. Und die Anzeigen sind heute weggegangen.«
    »Ich dachte mir schon, dass das der Ordner ADLET sei.« Er deutete auf den Bildschirm. »Bin aber nicht reingekommen, weil ich dein Passwort nicht wusste.«
    Swenson stellte das Bier in den Kühlschrank, aus dem er die beiden letzten kalten Flaschen nahm und ihm eine reichte.
    »Also, wo, zur Hölle, hast du gesteckt?«, fragte Hobart.
    »Hatte verfluchtes Pech. Ich war zu dicht an der Rollbahn und wurde entdeckt. Irgendein Kerl, der gerade an der falschen Stelle pinkeln wollte, weißt du? Mann, die haben mich ganz schön in die Mangel genommen – dachten, ich sei von der DEA.« Er trank einen Schluck Bier und schüttelte bei der Erinnerung den Kopf. »Um es kurz zu machen, sie haben mich ein paar Tage lang in einem Hinterzimmer des Hangars eingesperrt, von dem ich dir erzählt habe, und darauf gewartet, dass ihr Boss sie auffordert, mir ein Loch in den Kopf zu schießen.«
    »Hat er?«
    Swenson grinste. »Das wird dir gefallen. Also, der Boss taucht auf, wir reden ein paar Minuten, und ich bleibe bei meiner Story, dass ich bloß ein Flugzeug chartern wollte. Im Grunde war ich ziemlich sicher, dass ich schon so gut wie tot bin. Dann zitiert er eine Bibelstelle – ganz aus heiterem Himmel, weißt du? Ich schätze, das sollte so was wie mein christliches Begräbnis sein. Jedenfalls kannte ich das Zitat aus einer von Blakes Predigten – du weißt ja, wie gut mein Gedächtnis für solchen sinnlosen Scheiß ist –, und ich zitiere weiter. Das führt zu einem ausführlichen Gespräch über Gott und die Bibel. Es stellt sich heraus, dass dieser Kerl so eine Art Mischung aus Mörder, Dealer und christlichem Eiferer ist. Wir quatschen eine geschlagene Stunde über Jesus – und dann lässt er mich einfach gehen. Tatsächlich hat er mich nicht nur gehen lassen, seine Leute mussten sich auch noch bei mir entschuldigen und mich zu meinem Hotel bringen.«
    Swenson lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Füße auf den Tisch. »Und was ist mit deiner Nase passiert?«
    Hobart erzählte sein Abenteuer mit den betrunkenen Wächtern, wobei er allerdings ausließ, wie er in dem verseuchten Kerosin gelegen hatte.
    Swenson lachte laut und schien ein perverses Vergnügen daran zu finden, dass sein immer so geschniegelter Partner bepisst worden war. »Wir sind schon ein paar jämmerliche alte Narren,

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