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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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mal, es wird in Kolumbien hergestellt und an irgendeine kriminelle Organisation in den USA versandt, in diesem Fall vermutlich nach Miami. Anschließend läuft es die ganze Verteilerkette hinunter bis zu den Straßendealern und Verbrauchern. Nehmen wir mal an, das Zeug landet bei irgendeinem mittelgroßen Dealer, der zu diesem CDFS gehört. Er mischt ein wenig Gift hinein und schickt es den üblichen Weg weiter. Abhängig davon, wie sehr die Leute, durch deren Hände es nun läuft, einander vertrauen, probieren sie es oder nicht. Wenn sie es tun, sterben sie; ansonsten verkaufen sie es einfach weiter. Frank hat gesagt, zwei unserer Opfer waren mittelgroße Dealer – das weist darauf hin, dass eine Lieferung ziemlich weit oben in der Verteilerkette vergiftet worden sein muss, und diese beiden unglücklichen Kerle waren misstrauische Typen, die gern vorher die Ware probierten.«
    Alle schwiegen einen Moment und dachten über seine Worte nach .
    »Du willst also damit sagen, dass wir es möglicherweise mit einer ziemlichen Menge Kokain zu tun haben, das inzwischen über die ganzen Staaten verteilt ist und jeden umbringt, der es nimmt«, sagte Sherman.
    »Ja, im besten Fall – aber können wir sicher sein, dass nur Koks vergiftet worden ist?«, fragte er Richter.
    »Nicht wirklich. Drei Leute sind keine ausreichende Basis für eine zuverlässige Statistik.«
    »Und was empfehlen Sie?«, fragte Calahan.
    »Ganz einfach – ich sehe zu, dass ich diese Kerle erwische, ehe die Dinge außer Kontrolle geraten«, antwortete Beamon. »Dazu brauche ich ein gutes Team. Gibt es hier irgendwelche leeren Büros? Vielleicht eins mit einem großen Konferenzraum?« Er stand auf und schob seine Hände in die Taschen.
    »Warum geben wir Mark nicht einfach das SIOC?«, schlug Richter vor. Mit dieser Abkürzung war das Strategic Information Operations Center des FBI gemeint. »Er braucht ja sowieso Computer, Telefone, Faxgeräte und dergleichen.«
    »Gut.« Sherman stand auf. »Mark – diese Sache hat oberste Priorität. Du kannst jeden haben, den du willst, es sei denn, die Leute arbeiten gerade undercover.« Er wandte sich an Calahan. »Das Wichtigste ist jetzt, eine Pressekonferenz zu organisieren, um Marks Ernennung zu verkünden und die Öffentlichkeit vor dieser Gefahr zu warnen.«
    »Ganz recht«, erwiderte der Direktor. Es war allgemein bekannt, dass er Fernsehauftritte liebte. »Vielleicht können wir das für morgen arrangieren?«

15. Kapitel
    Washington, D.C. 9. Februar
    Mark Beamon ging unsicher die Straße entlang. Ungefähr zwanzig Meter entfernt stand ein Lieferwagen, auf dessen Windschutzscheibe sich die Sonne spiegelte und ihn blendete. Langsam drehte er sich im Kreis und beobachtete, wie ringsum bunte Autos anhielten und gut gekleidete junge Männer und Frauen heraussprangen, die hinter den offenen Türen in Deckung gingen.
    Eine Bande finsterer Gesellen spähte hinter dem Lieferwagen hervor. Alle hielten alte graue Thompson-Maschinenpistolen in den Händen.
    Irgendwie war ihm bewusst, dass er träumte, trotzdem ließ er sich auf die Knie fallen und zog seine Pistole. Er war vollkommen schutzlos in der Mitte der Straße, aber wenigstens hatte er Verstärkung.
    Die Männer hinter dem Lieferwagen eröffneten das Feuer, und er sah die einzelnen Kugeln vorbeischwirren. Er schaute sich um. Die jungen Agenten, die hinter ihren Wagentüren kauerten, griffen alle gleichzeitig in ihre Jacketts und zogen Laptops heraus. Das Hochfahren der Computer begleitete ein lautes Piepen, das sogar den Lärm der Schüsse übertönte.
    Beamon tastete hastig nach dem Wecker, als aus dem Piepen ein Läuten wurde. Er fand die Schlummertaste, und nun herrschte wieder Stille in seinem dunklen Schlafzimmer, obwohl er sich immer noch einbildete, Schießpulver zu riechen. Kurz darauf setzte erneut das Läuten ein, und nun erkannte er, dass es das Telefon und nicht der Wecker war. Die hellroten Ziffern auf der Uhr schwebten in der Dunkelheit und verkündeten, dass es erst kurz nach vier war.
    Im Liegen tastete Beamon nach dem Hörer und zog ihn an sein Ohr.
    »Beamon«, meldete er sich schläfrig.
    »Schalt mal CNN ein.« Tom Shermans Stimme.
    Beamon legte den Hörer auf den Nachttisch und setzte sich auf. In jüngeren Jahren hatte er diese Anrufe mitten in der Nacht geliebt – sie versprachen einen interessanten Morgen und gaben ihm ein Gefühl der Wichtigkeit. Jetzt fühlte er sich bloß müde.
    Er stopfte sich zwei Kissen in den Nacken und

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