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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Ein derartiger Fall wäre einfach zu verlockend. »Mensch, Tommy, ich würde euch liebend gern helfen, aber ich bin bloß der Stellvertreter in El Paso. Für so eine Sache bin ich bestimmt nicht qualifiziert genug.«
    »Jetzt lass deinen Ärger darüber nicht an mir aus, Mark. Du weißt, dass ich alles für dich getan habe, was ich konnte.«
    »Ja, weiß ich. Aber außerdem gefällt es mir hier irgendwie. Es ist so was wie eine politikfreie Zone.«
    Es gab eine lange Pause in der Leitung. »Man wird das FBI ganz schön fertig machen, wenn wir die Sache nicht rasch aufklären, Mark.«
    Beamon versuchte erfolglos, seinen Zorn zu unterdrücken. »Weißt du was? Ich stehe hier mitten in irgendeinem beschissenen Vorort von El Paso, meine Beförderung konnte ich in den Wind schreiben, mein gesamtes Leben ist in Schachteln verpackt – und unter diesen Umständen kratzt mich das herzlich wenig. Ich denke, ich überlasse die Sache Calahan und Richter.«
    »Ich habe mir gedacht, dass du so was sagen würdest, Mark. Also lass es mich anders ausdrücken – tu es mir zuliebe.«
    Beamon sprang mit einem Seufzer hinunter auf den Küchenfußboden und biss die Zähne zusammen. Tom Sherman war der beste Freund, den er je gehabt hatte. »Ich hasse dich, verflucht.«
    »Ach, es wird gar nicht so schlimm werden. Ich habe dafür gesorgt, dass du ziemlich freie Hand hast. Du unterstehst direkt mir – Frank hat weiter nichts zu melden.«
    »Das muss dich einige Mühe gekostet haben«, sagte Beamon ehrlich beeindruckt.
    »Ich denke, die Tatsache, dass sie dich zurückholen, zeigt dir, wie wichtig dieser Fall für den Direktor ist. Er hat mir erzählt, dass aus dem Weißen Haus bereits erheblicher Druck gemacht wird. Wenn du den Fall rasch aufklärst, schenkt er dir garantiert sogar seine Frau.«
    Beamon lachte. Calahan war seiner eher unscheinbaren, zänkischen Frau geradezu hündisch ergeben, was im FBI immer wieder Anlass zu Spekulationen gab, meistens eindeutig wenig schmeichelhafter Art.
    »Willst du die restlichen guten Neuigkeiten auch noch hören?«, fragte Sherman.
    »Ich weiß nicht, ob ich noch mehr verkraften kann.«
    »Ich habe mein Stadthaus in Capitol Hill noch nicht vermieten können, deshalb gehört es dir, solange du hier bist. Du wirst täglich putzen, klar!«
    Mark lächelte. Shermans Schwierigkeiten, seine zahllosen Immobilien in Washington zu vermieten, rührte daher, dass er sich nie darum kümmerte. Seinem Vater hatte eine Kaufhauskette gehört, die Sherman geerbt hatte. Doch da er schon von Kind an nichts anderes gewollt hatte, als zum FBI zu gehen, überließ er die Verwaltung seines Besitzes einem engen Freund der Familie. Niemand wusste genau, wie wohlhabend er war; man schätzte ihn allgemein auf gut fünfzehn Millionen Dollar. Shermans Bereitwilligkeit, bedürftige Agenten und ihre Familien in einem seiner Häuser unterzubringen, die quer über die Stadt verstreut waren und von denen jedes eine halbe Million Dollar Wert wer, hatten seiner Beliebtheit nicht gerade geschadet.
    »Du bist mir jedenfalls einen großen Gefallen dafür schuldig, Tommy. Und das meine ich ernst. Ich erwarte mindestens halb nackte Frauen mit Palmwedeln und Weintrauben.«
    »Okay. Du fliegst morgen um 10.06 Uhr mit TWA, Flug 324. Dein Ticket liegt am Schalter. Ich lasse dich am Flughafen abholen.«
    »Gut.«
    Beamon legte den Hörer auf und betrachtete einen Moment lang das Schachtelchaos in seinem Wohnzimmer. Wenn er den Fall rasch aufklärte, würde Calahan die ganze Anerkennung für sich persönlich einstreichen und ihn mit dem ersten verfügbaren Flugzeug zurück nach El Paso schicken. Und wenn er die Sache vermurkste, würde Calahan ihn endgültig fertig machen. Es gab also von vornherein nichts für ihn zu gewinnen.
    Aber andererseits könnte es ein verdammt spannender Fall werden.
    »Danke für die Fahrt, Todd«, sagte Beamon und mühte sich, die große Tasche aus dem Ford Taurus zu zerren. Der muskulöse junge Agent, der neben ihm stand, packte zu und hievte sie heraus. Beamon nahm sie ihm ab und hoffte, dass er nicht in die Knie ging, wenn Todd losließ. Er schaffte es nur mit Mühe, dass ihm die Tasche nicht aus der Hand rutschte.
    »Es ist mir wirklich eine Ehre gewesen, Sie kennen zu lernen, Sir«, sagte der junge Mann.
    »Hat mich auch gefreut, Todd. Ich denke, wir sehen uns noch öfter.«
    Sie standen in der schmalen Durchfahrt unter dem J.-Edgar-Hoover-Gebäude. Es wurde oft der hässlichste Kasten Washingtons genannt,

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