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Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Bordbuch Delta VII (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Millionen Kubikmeter Erde bedeckten den Untergrund aus Beton; Gärten, Parkanlagen und schattige Alleen waren entstanden: Technik und Natur waren eins geworden. Die Temperatur in den geheizten Straßen war die eines ewigen Frühlings: ein subtropisches Paradies mitten im stürmischen Atlantik.
    Nach Metropolis heimzukehren, war für mich stets etwas Erregendes. Die Einsamkeit des Alls war eine Sache für sich: Beruf, lockende Herausforderung, Bestätigung meiner selbst; doch leben konnte ich nur in Metropolis, in dieser prickelnden, unermüdlichen Stadt mit ihrer unerklärlichen Romantik.
    Diesmal jedoch waren meine Gefühle gemischt, denn das Metropolis, in das heimzukehren ich im Begriff war, war nicht mehr jenes, das ich vor zwei Monaten verlassen hatte. Noch fiel es mir schwer, mir das Ausmaß an Veränderungen vorzustellen, das die letzten Tage mit sich gebracht hatten, aber daß es Veränderungen gab – und keine zum Guten –, daran bestand für mich kein Zweifel.
    Der Aufenthalt auf Asinara hatte mir bereits einen Vorgeschmack vermittelt.
    Alles das schoß mir in Sekundenschnelle durch den Sinn, mehr als eine Folge von Gefühlen denn in Form von Gedanken, doch gleich darauf war ich eins mit der Maschine, die ich lenkte, und meine ganze Aufmerksamkeit galt den Armaturen und Instrumenten. Ich traute ihnen nie bis zur Selbstaufgabe.
    Vertrauensseligkeit konnte tödlich sein. Zu viele Piloten übersahen, daß die Technik immer nur ein Hilfsmittel war, ein oftmals trügerisches Hilfsmittel, dem man sich niemals mit Haut und Haaren ausliefern sollte. Weil ich das nie vergaß, war ich – von meinen anderen Unzulänglichkeiten abgesehen – ein guter Pilot und immer noch, trotz Tausenden von Flugstunden, am Leben. Mein einziger Unfall – jener, der mich meinen Rang gekostet hatte – war mein bester Lehrmeister gewesen.
    Die meisten Unfälle ereigneten sich beim automatischen Landeverfahren – weniger, weil hierbei ein technisches Versagen direkt und unmittelbar die Katastrophe herbeiführte, sondern weil, wenn die Technik versagte, der Pilot oftmals nicht fähig war, mit seiner Intelligenz und seiner Erfahrung die Herrschaft über die Maschine wieder an sich zu reißen.
    Erst als ich nach der Landung die letzten Handgriffe tat, mit denen ich die Verbindung zwischen mir und der Maschine unterbrach, fielen die besorgten Gedanken wieder über mich herein.
    Nach unseren Erfahrungen auf der Asinara hatte ich mich innerlich auf einen harten Empfang vorbereitet – doch nun, als ich mich umsah, konnte ich nur feststellen, daß auf den ersten Blick fast alles beim alten war. Keine Laser–Batterien standen bereit, um uns mit ihren Geschützen zu bedrohen, keine Soldaten waren aufmarschiert, um uns nach dem Aussteigen in Schach zu halten, und der ferngesteuerte Transporter versah wie eh und je seinen Dienst.
    Freilich, auch hier wehte über dem Kontrollturm die Flagge mit dem Flammensymbol, und vor den Hallen wimmelte es von Schwarzuniformierten. Doch auch bekannte Gesichter waren zu sehen: Die VEGA–Beamten versahen demnach weiterhin ihren Dienst.
    »Ich kann mir nicht recht erklären warum«, sagte Ibaka, als wir aus dem Transporter kletterten, »aber zum erstenmal freut es mich, daß niemand zu meiner Begrüßung erschienen ist.«

Kapitel 11
    Professor Bogdan Tarnowski empfing uns in seinem Büro. Er war der stellvertretende Direktor des VEGA–Programms Entwicklung, ein grauhaariger Pionier der Delta–Reihe und ein Professor, wie er im Buch steht: Im Privatleben zerstreut und vergeßlich, auf seinem Fachgebiet jedoch eine Kapazität. So lange ich ihn kannte, war er stellvertretender Direktor gewesen – vielleicht, weil ihm der Ehrgeiz fehlte, den letzten entscheidenden Schritt nach oben zu tun.
    Professor Tarnowski war nicht allein: Neben ihm saß ein hagerer Mann mit wachsamen braunen Augen. Als der Professor aufstand, um zuerst dem Commander, danach auch uns anderen die Hand zu drücken, stand auch der Unbekannte auf, und der Professor konnte nicht umhin, ihn mit dem Commander bekanntzumachen.
    Er stellte ihn vor als Achmed Bengasi, Captain bei der III. Abteilung, und fügte hinzu, daß Captain Bengasi ihm für eine gewisse Übergangszeit als politischer Berater und Kontaktmann zugeteilt war.
    Commander Harris sagte frostig: »Guten Tag.« Die Hand reichte er Captain Bengasi nicht.
    Professor Tarnowski beeilte sich, die gespannte Atmosphäre aufzulockern, aber mir schien, als entledigte er sich mit dieser

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