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Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Waffen waren, atmete ich auf. Der Helikopter war praktisch in unserer Gewalt, und wir hatten dies erreicht, ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen.
    Captain Romen trat an mich heran. »Und nun, Sir«, sagte er munter, »darf ich Sie um Ihre Pfötchen bitten! Es lebt sich wirklich besser, wenn man sich nach Herzenslust wieder bewegen kann.«
    Meine Fesseln fielen, desgleichen die der anderen. Wir waren frei.
    Wie lange mochte diese Freiheit anhalten?
    In Metropolis gab es keinerlei Zuflucht für uns. Ein erster Handstreich mochte uns gelungen sein, doch die Zeit arbeitete gegen uns. Falls der Pilot bemerkt hatte, was hinter seinem Rücken, in der Kabine, vorging, vibrierte der Äther längst von seinen Notrufen.
    Um uns diese Freiheit zu verschaffen, hatte Captain Romen das Seine getan. Nun lag es an mir, die Führung zu übernehmen. Die Crew wartete auf die Befehle ihres Commanders.
    »Lieutenant Stroganow, Sie übernehmen den Piloten! Wir landen neben der Ares I.«
    »Aye, aye, Sir!« Mein unverwüstlicher Navigator blühte sichtlich auf. »Wir landen neben der Ares I.«
    »Captain Romen, Sie halten sich bereit, das Steuer zu übernehmen, sollte es mit dem Piloten Schwierigkeiten geben!«
    »Aye, aye, Sir!« Captain Romen strahlte. »Wir werden die Kiste schon runterbringen, Sir.« Die Überrumpelung des Piloten vollzog sich im Handumdrehen.
    Captain Romen riß die Tür zum Cockpit auf, und Lieutenant Stroganow zwängte seine breiten Schultern an ihm vorüber und richtete seine Beutewaffe auf den Kopf des Piloten.
    Im allgemeinen war der grauhaarige Sibiriak ein sanfter, umgänglicher Mensch, geprägt von der erhabenen Einsamkeit der Sterne, in der er mehr und länger als jeder andere der Crew daheim war. Nun jedoch war er verwandelt: das Blut der Taigajäger brach in ihm durch.
    »Brüderchen!« Lieutenant Stroganows dunkler Baß grollte. »Wir machen jetzt einen kleinen Abstecher. Ich werde dir sagen, wie du zu fliegen hast – und du wirst gut daran tun, dich danach zu richten!«
    Der Pilot drehte ein wenig den Kopf, schluckte und gehorchte. »Also – wohin?«
    »Zurück zur VEGA!«
    »Die VEGA ist groß.«
    »Rampe siebzehn. Und wenn ich bitten darf – ohne Tricks und ohne Zeitverlust.«
    Auch der Pilot war Polizist; in erster Linie jedoch war er Pilot – und zwischen Piloten gibt es über alle Grenzen hinweg eine geheime Bruderschaft. Als er das Landeziel erkannte, den silbernen, lichtumflossenen Leib der Ares I, schnalzte er mit der Zunge.
    »Jungs«, sagte er, »ich weiß ja nicht, was ihr ausgefressen habt – aber fast möchte ich euch Hals- und Beinbruch wünschen.«
    Ich richtete mein Augenmerk wieder auf die Vorgänge in der Maschine. Hier waren Befehle überflüssig. Sergeant Dahlsen, Lieutenant Mercier und die beiden Bordingenieure hatten die Polizisten achtern zusammengetrieben und hielten sie mit vorgehaltener Waffe in Schach.
    Lieutenant Simopulos war bereits damit beschäftigt, sie mit unseren Handschellen aneinanderzufesseln. Dabei pfiff er fröhlich vor sich hin.
    »Lieutenant Simopulos!«
    »Sir?«
    »Der Hauptmann kommt mit uns!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Was weiter geschah, läßt sich mit wenigen Worten wiedergeben. Im Wettlauf mit der Zeit machten wir den ersten.
    Unangefochten landete der Helikopter am bezeichneten Ort, und wir sprangen hinaus. Bis zur Ares I waren es danach nicht einmal fünfzig Schritte. Wir legten sie im Laufschritt zurück.
    Bevor ich an Bord ging, wandte ich mich noch einmal an den Hauptmann. »Sie sehen«, sagte ich, »wir haben unser Wort gehalten. Vielleicht vermerken Sie dies in Ihrem Rapport. Und nun machen Sie, daß Sie davonkommen!«
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Ich verstehe Sie nicht!« murmelte er. »Wirklich, ich verstehe Sie nicht.«
    Dann drehte er sich um und rannte zum Helikopter zurück.
    Mir scheint, er verstand es wirklich nicht, daß er und seine Polizisten so glimpflich davongekommen waren. Für wie gefährlich mußte er uns gehalten haben?
    Wir bezogen unsere Stationen, und die Schleuse rastete ein.
    Erst in diesem Augenblick, als ich mich, von festen Gurten umschlossen, auf meinem Sitz zurücklehnte, um Alle Stationen zu drücken, begann ich zu glauben, daß wir eine reelle Chance hatten. Wir verfügten über ein schnelles, kampfstarkes Schiff, und die Welt der Sterne war unser Element.
    Die Klarschiff-Meldungen begannen einzutreffen, in der üblichen Reihenfolge. Wir hatten aufgehört, ein flüchtiger Räuberhaufen zu sein. Die

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