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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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anbieten konnte, würde er ihr sehr viel mehr zurückgeben, als er genommen hatte. „Wenn wir erst mal in England sind, wirst du in einem schönen Haus mit vielen Dienstboten leben. Du wirst nie wieder kochen oder putzen müssen. Keinen Finger sollst du mehr rühren. Ich werde dir wunderschöne Kleider aus Samt und Seide schenken und Juwelen, um die dich jede Herzogin beneiden wird.“
    „Und wenn du mich satt hast?“
    Obwohl er bezweifelte, daß das je der Fall sein würde, sagte er, um sie zu beruhigen: „Ich werde dir ein Einkommen aussetzen, mit dem du bis ans Ende deiner Tage sorglos leben kannst.“
    Schweigend sah sie zu ihm auf. In ihren großen Augen las er nur Vorwurf und Schmerz, und er kam sich vor wie ein Lump. „Warum willst du mich nicht heiraten?“
    Weshalb war sie nur immer so geradeaus? Er brachte es nicht über sich, ihr zu sagen, daß sie keine passende Partie für einen englischen Lord war. Er konnte ihr auch nicht sagen, daß die Gesellschaft sie niemals als seine Gemahlin akzeptieren würde.
    Während er noch fieberhaft nach einer diplomatischen Ant- wort suchte, fragte sie: „Ist es, weil du schon verheiratet bist?“
    „Nein, aber ... Es gibt andere wichtige Gründe, weshalb ich dich nicht heiraten kann.“
    „Was für Gründe?“
    „Das heißt aber nicht, daß ich dich nicht wie meine Frau lie- ben und respektieren werde, Megan“, fuhr er fort, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Du wirst ein schönes Haus haben, elegante Kleider und so viel Dienerschaft, wie du nur willst.“
    Man sah ihr deutlich an, daß dies nicht genug war, um ihre Einwilligung zu erlangen. Verzweifelt suchte Stephen nach ei- nem Argument, das sie umstimmen könnte. „Ich kaufe dir die schönste Harfe, die in ganz England zu haben ist. Jeden Wunsch werde ich dir von den Augen ablesen.“
    „Nur heiraten wirst du mich nicht“, sagte sie bitter. „Wofür hältst du mich eigentlich?“
    Für eine Frau von Ehre und Charakter. Er zermarterte sich den Kopf nach einer Möglichkeit, die Wogen wieder zu glätten. „Du hast doch selbst gesagt, daß du niemals heiraten wirst.“

„Vielleicht habe ich meine Meinung geändert.“ Erwartungsvoll sah sie zu ihm auf.
    Verdammt! Er legte ja gar keinen Wert darauf, daß sie ihre Meinung änderte.
    Oder doch? Plötzlich wurde ihm klar, daß er sie gern heiraten würde, wenn er nur könnte.
    Aber er konnte doch nicht. Sein Adelsstand ließ es nicht zu.
    „Megan, ich kann dich nicht heiraten, aber ich verspreche dir etwas: Wenn ich einmal heirate, wird das keinerlei Einfluß auf unsere Beziehung haben.“ Es war ihm völlig Ernst damit. Seine Ehe würde eine reine Formsache sein, wie es in Adelskreisen üblich war. Mit Megan würde ihn sehr viel mehr verbinden – Glück, Zufriedenheit und innere Ruhe.
    Megan würde wirklich die Frau seines Herzens sein.
    „Du hast die Absicht, dir eine Mätresse zu halten, wenn du verheiratet bist?“ fragte sie empört.
    Zu spät erinnerte Stephen sich: Von meinem Ehemann würde ich zwei Dinge erwarten – Liebe und Treue. Teufel auch, jetzt war er schon wieder ins Fettnäpfchen getreten!
    Er versuchte, es ihr zu erklären. „Megan, in England heiratet man nicht aus Liebe, und deshalb ist es gang und gäbe, daß ein Mann sich eine Mätresse hält.“
    „Da bin ich aber froh, daß ich nicht in England lebe.“
    Stolz warf Megan den Kopf zurück. Stephen bewunderte ihren Schneid und ihre Entschlossenheit. Er dachte an all die Schö- nen in England, die sich nur allzu gern auf eine Liaison mit ihm eingelassen hätten. Doch das einzige, das er an diesen Frauen bewundert hatte, war ihre äußerliche Schönheit gewesen.
    Sein Verlangen nach Megan war grenzenlos. Was konnte er ihr nur anbieten – außer der Ehe –, damit sie auf seinen Vorschlag einging? „Megan, wenn du mit mir kommst, erhält Josh die beste Erziehung, die man für Geld kriegen kann.“
    Ihre Augen verrieten, wie brennend sie sich das für ihren Bru- der wünschte, und Stephen erkannte seine Chance. „Ich denke nicht etwa an irgendeine Universität in den Kolonien. Josh soll die beste besuchen, Oxford oder Cambridge, was immer du vorziehst.“
    Auf Megans Gesicht spiegelte sich ihr innerer Kampf wider. Man sah ihr deutlich an, wie sehr sie sich eine solche Ausbildung

für Josh wünschte, und Stephen spürte, daß ihr Entschluß ins Wanken geriet. Blicklos starrte sie auf den Boden ihres neuen Schlafzimmers. Dann schlang sie die Arme um ihren Körper, als wäre ihr

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