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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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nahm.
    „Ist Morgan in Sicherheit?“ fragte Daniela besorgt, als die Kutsche anruckte.
    „Ja, soweit ich weiß. Er ist auf dem Rückweg nach Royal Elms.“
    Daniela schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Hoffentlich war Morgan wirklich in Sicherheit. Doch die drei Kopfgeldjäger gingen ihr einfach nicht aus dem Sinn. Eine dunkle Vorah- nung nistete sich in ihrem Hinterkopf ein und ließ sich nicht verscheuchen.

23. KAPITEL
    Morgan lenkte Black Ben tiefer in den Wald hinein und führte Polks Pferd am Zügel mit. Bei einem Weißdorndickicht hielt er an und saß ab.
    Stephen trat aus dem Gebüsch, Morgans Reitkleidung über dem Arm.
    Rasch zog Morgan sich um, und ein paar Minuten später trug er einen roten Rock, ein weißes Rüschenhemd und lederne Reithosen.
    Stephen streckte die Hand aus. „Gib mir dein Gentleman- Jack-Kostüm. Ich bringe es zurück nach Royal Elms.“
    „Ich weiß nicht, ob das klug wäre“, widersprach Morgan. „Polk wird vor Wut rasen und hat vielleicht Befehl gegeben, jeden Reiter anzuhalten und zu durchsuchen.“
    „Mich wird man wohl kaum verdächtigen. Schließlich passe ich nicht auf die Beschreibung, die man von dir geben wird. Außerdem reite ich ganz bewußt ein weißes Pferd.“
    Zögernd reichte Morgan ihm die schwarzen Sachen.
    Stephen stopfte sie in seine Satteltaschen und sagte dann: „Jetzt müssen wir Polks Pferd noch loswerden.“
    „Willst du das für mich erledigen?“ bat Morgan. „Wir tref- fen uns dann an dem Markstein auf der anderen Seite von Tap- penham. Ich will noch mal kurz in den Ort reiten, um mich zu vergewissern, daß Daniela frei ist.“
    „Bist du des Wahnsinns?“ rief Stephen erschrocken. „Du for- derst die Katastrophe ja direkt heraus. Das Risiko ist viel zu hoch, zumal du auch noch Black Ben reitest. Wenn du dich vergewis- sern willst, dann reite dort hinauf.“ Er wies zu der Burgruine auf dem Hügel. „Von dort aus kannst du die Kutsche abfahren sehen.“
    Morgan nickte und lenkte Black Ben auf den steilen, schmalen Pfad, der zu der Burgruine hinaufführte.
    Als Morgan die Hügelkuppe erreichte, stellte er fest, daß das

Gemäuer zum größten Teil verfallen war. Trotzdem gab es ein paar Räume, bei denen noch alle vier Wände standen.
    Stephen hatte recht gehabt. Aus dieser Höhe hatte Morgan einen ausgezeichneten Blick auf die Hauptstraße. Er hob sein Fernrohr ans Auge und beobachtete, wie sein Bruder Daniela in die Kutsche half. Tiefe Erleichterung durchflutete ihn.
    Froh darüber, daß sie in Sicherheit war, wendete Morgan Black Ben und lenkte ihn vorsichtig den Pfad hinunter, den er gekommen war.
    Auf halbem Wege machte der Weg eine enge Biegung um einen Felsen. Als Morgan ihn umrundet hatte, starrte er plötzlich in die Läufe zweier Pistolen.
    Die Hände, die die Pistolen hielten, gehörten einem Reiter, des- sen abstoßendes Galgenvogelgesicht von einer häßlichen Narbe entstellt wurde. Hinter ihm entdeckte Morgan noch zwei Reiter, deren Waffen ebenfalls auf Morgan gerichtet waren. Der wußte sofort, wen er vor sich hatte. Kopfgeldjäger!
    „Da haben wir dich ja endlich, Gentleman Jack.“
    Morgan überlegte blitzschnell, ob er ihnen entkommen konnte. Doch der Pfad war viel zu schmal, um Black Ben zu wenden und zurückzugaloppieren.
    Als hätte er seine Gedanken gelesen, knurrte der Mann mit der Narbe: „Eine Bewegung, und du bist ein toter Mann. Die Belohnung kriegen wir sowieso, ob du nun tot bist oder lebendig.“
    Morgan saß in der Falle.
    Selbst im Gefängnis noch konnte Squire Polk den Hohn und Spott hören, dessen Zielscheibe er war. Was für eine Demüti- gung! Es kochte und brodelte in ihm. Gentleman Jack hatte eine Karikatur aus ihm gemacht. Aus ihm! Rasend vor Wut wippte Polk auf den Zehenspitzen auf und ab. Bei Gott, er würde es diesen Bauernlümmeln heimzahlen, daß sie es wagten, ihn auszulachen.
    Aber würde er dazu überhaupt noch Gelegenheit haben? Dem Herzog, diesem hochnäsigen Bastard, und seinem Bruder hatte Polk es zu verdanken, daß er bald seinen Posten und das damit verbundene hübsche Einkommen verlieren würde.
    Heller Schweiß lief ihm übers Gesicht. Das durfte er nicht zulassen. Er mußte den Herzog und seinen Bruder irgendwie in Mißkredit bringen. Aber wie?

Was diesen gottverdammten Gentleman Jack betraf – schon der Gedanke an diesen lausigen Straßenräuber ließ ihn noch heftiger auf und ab wippen – , wahrhaftig, er würde ihn an den höchsten Baum in Northamptonshire hängen!
    Am liebsten

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