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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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erben würde. Damit wollte er den Jakobiteraufstand finanzieren. Wäre sein Mordplan gelungen, dann hätte er Walter Briggs nicht der Un- terschlagung bezichtigen und ihn auch nicht umbringen müs- sen. Basil hat die fünfzigtausend Pfund beiseite geschafft, nicht Briggs. Er hat sie seinem leiblichen Vater gegeben, zusammen mit einem gleich hohen Betrag, zu dem er seinen Freund Fletcher überredet hat.“
    Daniela war speiübel vor Abscheu und Kummer. Ihre Augen brannten vor ungeweinten Tränen für ihren Vater, für Walter, für die arme Nell und ihre vaterlosen Söhne.
    Fletcher stöhnte auf und griff nach der Cognacflasche auf

dem Tisch. Er nahm sich nicht die Zeit, ein Glas einzuschenken, sondern trank direkt aus der Flasche.
    „Ich werde eine Verleumdungsklage gegen Sie anstrengen, wenn Sie weiter diese unerhörten Lügen verbreiten!“ schrie Ba- sil und sprang auf. „Ich habe keine Sympathien für die Stuarts. Warum sollte ich ihretwegen alles aufs Spiel setzen, was mir gehört? Und was könnte Sir Waldo dabei gewinnen?“
    „Sie haben die Jakobiterverschwörung nicht aus Sympathie für die Stuarts unterstützt, sondern weil Sie politische Macht ge- winnen wollten. Man hatte Ihnen die Herzogswürde versprochen und Macht und Einfluß bei der neuen Regierung.“
    Morgan schaute zu Fletcher hinüber, der noch immer die Fla- sche umklammert hielt. „Ihrem Freund hier haben Sie zur Be- lohnung den Grafenstand versprochen, sobald wieder ein Stuart auf dem Thron sitzt.“
    Wieder stöhnte Fletcher hörbar und senkte weiter den Pegel in der Cognacflasche.
    „Was für eine blühende Phantasie Sie doch haben, Mylord“, höhnte Basil. „Sie sollten es Mr. Fielding gleichtun und Romane schreiben.“
    Morgan wirkte wie eine Katze, die sich gerade auf eine Maus stürzen will. „Alles, was ich gesagt habe, entspricht der Wahrheit.“
    „Aber beweisen können Sie nichts.“
    „Meinen Sie?“
    „Wie wollen Sie beweisen, daß der Earl nicht mein Vater ist?“ Basil grinste hämisch. „Diese Frage könnte nur meine Mutter beantworten, und die ist tot.“
    „Stimmt, aber sie hat ein Tagebuch hinterlassen.“ Aus der Manteltasche zog Morgan ein kleines ledergebundenes Buch heraus und ein Päckchen Briefe, das mit einem roten Band zusammengebunden war.
    Als Basil das sah, schwammen ihm alle Felle fort. Er keuchte laut auf und sank auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch zusammen. Sein Gesicht war plötzlich so grün wie sein Rock.
    „Eine faszinierende Lektüre“, sagte Morgan ironisch. „Das gleiche gilt für diese aufschlußreichen Briefe, die Sie von Ihrem Vater Lord Bolton erhalten und mit dem Tagebuch zusammen aufbewahrt haben.“
    Morgan drehte sich zu den anderen um. „Ihrem Tagebuch hat Lady Crofton anvertraut, daß sie vor Angst weder aus noch ein

wußte, als ihr Liebhaber Bolton aus England geflohen war, und sie feststellte, daß sie mit seinem Kind schwanger war. Sie hat dann in unschicklicher Eile Crofton, einen früheren Bewerber, geheiratet und Boltons Bastard als seinen Erstgeborenen aus- gegeben. Aus dem Tagebuch geht hervor, daß der Earl nie auch nur den leisesten Verdacht hegte, Basil könnte nicht sein Sohn sein.“
    „Da bin ich mir sicher“, bemerkte George.
    Das war Daniela auch.
    „Aber Basil kannte die Wahrheit“, fuhr Morgan fort. „Seine Mutter hatte ihn eingeweiht. Sein wirklicher Vater hat heimlich Kontakt mit ihm gehalten und ihn irgendwann dazu überredet, sich den Umtrieben der Jakobiter anzuschließen.“
    „Meine Mutter hat nur meinen Vater geliebt und nicht diesen Idioten, den sie geheiratet hat“, zischte Basil erbittert.
    „Obwohl Ihr Vater sie verlassen hat?“ fragte Morgan sarka- stisch.
    „Er war dazu gezwungen. Sie hat es verstanden. Crofton war ihr zuwider.“
    Morgan ging nicht weiter darauf ein. „Wenn man bedenkt, welche Enthüllungen das Tagebuch Ihrer Mutter enthält, wun- dert es mich, daß Sie es nicht zusammen mit den Briefen Ihres Vaters vernichtet haben.“
    „Das können Sie nicht verstehen, Sie blöder Hund“, giftete Basil. „Das war doch alles, was mir von ihnen geblieben war. Meinen Vater kannte ich nur aus diesen Briefen. Ich habe ihn erst vor vier Monaten zum erstenmal gesehen.“
    „Als er nach Warwickshire kam und Ihnen dabei half, Briggs zu töten und seinen Leichnam verschwinden zu lassen“, sagte Morgan.
    Basil schien ihn gar nicht gehört zu haben. „Und meine Mut- ter! Ich liebte sie mehr als irgendeinen Menschen sonst auf der

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