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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Einhundert Fuß weiter oben verkeilte er sie sicher zwischen einem der Balken und dem Stamm. Auf dieselbe Weise löste ich den jeweils unteren Balken, nachdem ich ihn passiert hatte, so daß wir unsere Feinde bis in einhundert Fuß Höhe jeder Möglichkeit, uns einzuholen, beraubt hatten und eine Verfolgung oder ein Angriff aus dem Hinterhalt somit ausgeschlossen war.
    Wie sich später herausstellen sollte, ersparte uns diese Vorsichtsmaßnahme eine Menge Unannehmlichkeiten und rettete uns schließlich das Leben.
    Oben angekommen, wich Tars Tarkas beiseite, damit ich hinaustreten und die Lage erkunden konnte, denn ich war auf Grund meines geringeren Gewichtes und meiner Gewandtheit besser geeignet, mich in dieser schwindelerregenden und gefährlichen Höhe zu bewegen.
    Der Ast stieg in Richtung Felsen leicht an und endete einige Fuß über einem schmalen Felsvorsprung, von dem aus es in eine enge Höhle ging.
    Als ich auf dem schlankeren Teil des Astes stand, bog er sich unter meinem Gewicht, ich balancierte weiter und stellte fest, daß sich der äußerste Arm sanft in Höhe dieses nur noch einige Fuß entfernten Vorsprunges einpegelte. Fünfhundert Fuß weiter unten lag der strahlend scharlachrote Grasteppich, etwa fünftausend Fuß über mir ragte die mächtige, glänzende Felswand voller Pracht empor.
    Die Höhle mir gegenüber hatte ich von unten nicht sehen können, die anderen lagen viel höher, vielleicht tausend Fuß. Doch soweit ich das beurteilen konnte, würde sie unsere Zwecke ebenso erfüllen wie jede andere, und so kehrte ich zum Baum zurück, um Tars Tarkas zu holen.
    Gemeinsam tasteten wir uns auf der schwankenden Passage entlang. Am Ende des Astes angekommen, mußten wir indes feststellen, daß unser gemeinsames Gewicht den Ast hinunter drückte und die Höhlenöffnung nun zu weit oben lag, um sie zu erreichen.
    Schließlich kamen wir darin überein, daß Tars Tarkas zurückklettern und dabei den längsten Ledergurt aus seiner Ausrüstung bei mir lassen sollte. Hatte sich der Ast dann wieder aufgerichtet, würde ich in die Höhle klettern, Tars Tarkas den Gurt hinunterlassen und ihn nach oben zum sicheren Felsvorsprung ziehen.
    Ohne Zwischenfälle verwirklichten wir unser Vorhaben und befanden uns bald in schwindelerregender Höhe am Rand eines kleinen Balkons, von dem man eine wunderschöne Aussicht auf das Tal hatte.
    Soweit das Auge blicken konnte, sah man den prächtigen Wald und den dunkelroten Grasteppich an den Ufern des ruhigen Meeres. Das Ganze wurde bewacht von unermeßlich hohen, glänzenden Felsen. Einmal glaubten wir in der Ferne ein vergoldetes Minarett zu erkennen, das in der Sonne inmitten sich wiegender Baumspitzen glänzte, doch schließlich verwarfen wir diese Idee in der Annahme, daß es sich dabei nur um eine Halluzination handelte, die unseren sehnlichsten Wunsch widerspiegelte, an diesem wunderschönen und doch abweisenden Flecken ein Stück Zivilisation zu Gesicht zu bekommen.
    Unten am Ufer des Flusses verschlangen die großen weißen Affen die Überreste von Tars Tarkas' früheren Gefährten, während die großen Herden der Pflanzenmenschen beim Weiden immer größere Kreise zogen, und dabei den Rasen auf Streichholzlänge hielten.
    Da wir wußten, daß ein Angriff von Baumseite nun unwahrscheinlich war, beschlossen wir, die Höhle zu erkunden. Wir hatten Grund, zu glauben, daß sich der bereits eingeschlagene Weg im Inneren fortsetzte. Wohin er führte, wußten allein die Götter, offenbar jedoch von diesem Tal des Grauens fort.
    Beim Näherkommen stellten wir fest, daß ein gut begehbarer Tunnel in das feste Gestein gehauen worden war. Er war etwa zwanzig Fuß hoch, fünf Fuß breit und hatte eine gewölbte Decke. Da wir nichts hatten, um Licht zu machen, tasteten wir uns langsam durch die zunehmende Dunkelheit, wobei Tars Tarkas mit der einen und ich mit der anderen Wand in Fühlung blieb. Wir hielten uns bei den Händen, um nicht in verschiedene Abzweigungen zu geraten und getrennt zu werden oder uns in irgendeinem komplizierten Labyrinth zu verirren.
    Wie weit wir uns in dieser Weise fortbewegt hatten, kann ich nicht sagen, doch bald kamen wir zu einer Wand, die uns den Weg versperrte. Es schien eher eine Zwischenwand zu sein als das Ende der Höhle, denn sie fühlte sich an wie sehr hartes Holz, nicht wie Felsgestein.
    Vorsichtig tastete ich sie ab und fand meine Mühe belohnt, als ich den Knopf entdeckte, den man auf dem Mars statt einer Klinke an den Türen

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